Jørgen Brønlund

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Jørgen Brønlund

Nikolaj Isak Jørgen Brønlund (* 14. Dezember 1877 in Ilulissat; † Ende November 1907 bei Brønlunds Grav, Lambert-Land, Grönland), war ein grönländischer Polarforscher, Erzieher und Übersetzer. Er nahm an zwei dänischen Expeditionen nach Nordostgrönland teil.

Brønlund war ein Inuk und Sohn eines Jägers. Er war seit seiner Kindheit ein Freund von Knud Rasmussen, dessen Vater Pastor in Ilulissat (damals Jakobshavn) war. Er nahm als Hundeschlittenführer an der Danmark-Expedition 1906–1908 teil, die für ihn, den Expeditionsleiter Ludvig Mylius-Erichsen und den Kartografen Niels Peter Høeg-Hagen im November 1907 tragisch endete. Brønlund wurde 1908 an der Ostküste von Lambert-Land an einem Ort gefunden, den man heute Brønlunds Grav (79° 9′ 18″ N, 19° 4′ 0″ W) nennt.[1] Er hatte sein Tagebuch und die Landaufnahmen und Kartenskizzen Høeg-Hagens bei sich.

Die letzte Eintragung seines Tagebuches lautet:

Starb 79 Fjord nach Versuch Rückkehr über das Inlandeis im Monat November, ich komme hier an bei abnehmenden Mondlicht, konnte nicht weiter wegen Erfrierungen an den Füßen und der Dunkelheit. Die Leichen der Anderen befinden sich in der Mitte des Fjords vor einem Gletscher (etwa 2½ Meilen). Hagen starb am 15. November und Mylius etwa 10 Tage später. Jørgen Brønlund (Aus dem Dänischen übersetzt - orthographisch so nahe am Originaltext[2] wie möglich)

Eines der bekanntesten und schönsten Gedichte des dänischen Dichters Thøger Larsen trägt den Titel Jørgen Brønlund. Die erste Strophe kann so übersetzt werden:

Einsamer war nie eine Seele auf einem Sterne als Du vor dem Tod in der Eisnacht Ferne.

Der Jørgen-Brønlund-Fjord in Pearyland ist nach ihm benannt.[3]

Literatur

  • Ejnar Mikkelsen: Ein arktischer Robinson. Brockhaus, Leipzig 1913.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Brønlunds Grav. In: Anthony K. Higgins: Exploration history and place names of northern East Greenland. (Geological Survey of Denmark and Greenland Bulletin, 21). Kopenhagen 2010, ISBN 978-87-7871-292-9. (englisch)
  2. Notiz aus Brönlunds Tagebuch in der Dänischen Königlichen Bibliothek Kopenhagen, abgerufen am 11. Juni 2014
  3. Quaternary Geology and Biology of the Jørgen Brønlund Fjord Area. Abgerufen am 25. Dezember 2012.