Jürgen Overhoff
Jürgen Overhoff (* 1967 in Lippstadt) ist ein deutscher Historiker.
Leben
Jürgen Overhoff studierte an der Technischen Universität Berlin und der London School of Economics and Political Science Neuere Geschichte, Evangelische Theologie, Philosophie und Politologie.[1] Ein Promotionsstudium führte ihn anschließend nach Cambridge. Das Thema seiner Dissertation war die Rezeption der Reformationstheologie in den Schriften des Philosophen Thomas Hobbes.[2] Es ging dabei vornehmlich um Luthers Lehre von der Unfreiheit des Willens, auf die sich Hobbes dann als politischer Theoretiker einen Reim zu machen suchte.
Ab 1998 war Overhoff Wissenschaftlicher Mitarbeiter, zunächst am Institut für Geschichte der Technischen Universität Berlin, dann ab Herbst 1999 bis 2007 am Institut für Erziehungswissenschaft an der Universität Potsdam. In dieser Zeit erfolgte, gefördert durch Hanno Schmitt und Franklin Kopitzsch, die Habilitation über die Frühgeschichte des Philanthropismus, einem Thema der Bildungsgeschichte des 18. Jahrhunderts.[3] Als Privatdozent lehrte er an der Universität Hamburg. Anschließend war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Regensburg, wo er Forschungen und Veröffentlichungen zum amerikanischen und deutschen Föderalismus in der Frühen Neuzeit betrieb.[4]
Seit 2013 ist er Professor für Historische Bildungsforschung mit dem Schwerpunkt deutsch-amerikanische Bildungsgeschichte[5] an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.[6]
Veröffentlichungen
- Hobbes's Theory of Will: Ideological Reasons and Historical Circumstances. Lanham 2000, ISBN 978-0847696499 (Diss.)
- Die Frühgeschichte des Philanthropismus (1715–1771): Konstitutionsbedingungen, Praxisfelder und Wirkung eines pädagogischen Reformprogramms im Zeitalter der Aufklärung. Niemeyer, Tübingen 2004, ISBN 3484810262 (Habil.)
- Benjamin Franklin: Erfinder, Freigeist, Staatenlenker. Klett-Cotta, Stuttgart 2006, ISBN 3608941347
- Friedrich der Große und George Washington: zwei Wege der Aufklärung. Klett-Cotta, Stuttgart 2012, ISBN 9783608946475.
- Vom Glück, lernen zu dürfen: Für eine zweckfreie Bildung. Klett-Cotta, Stuttgart 2009, ISBN 9783608941715
- Charles-Louis de Montesquieu: Meine Reisen in Deutschland 1728–1729. Hrsg., eingel. u. komm. v. Jürgen Overhoff. Nachwort von Vanessa de Senarclens. Aus dem Französischen von Hans W. Schumacher. Klett-Cotta, Stuttgart 2014, 2. Aufl. 2015, ISBN 978-3-7681-9900-1
Weblinks
- Literatur von und über Jürgen Overhoff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Jürgen Overhoff bei Perlentaucher.
- Jürgen Overhoff an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
- Domradio: Interview mit Jürgen Overhoff
Einzelnachweise
- ↑ Jürgen Overhoff, Klett-Cotta Verlag, abgerufen am 4. Oktober 2016
- ↑ Jürgen Overhoff: Hobbes's Theory of the Will : Ideological Reasons and Historical Circumstances. Lanham 2000, ISBN 978-0-8476-9649-9.
- ↑ Jürgen Overhoff: Die Frühgeschichte des Philanthropismus (1715-1771): Konstitutionsbedingungen, Praxisfelder und Wirkung eines pädagogischen Reformprogramms im Zeitalter der Aufklärung. Niemeyer, Tübingen 2004, ISBN 3-484-81026-2.
- ↑ DFG-Projekt „Das frühneuzeitliche deutsche Reich als politisches Referenzsystem des amerikanischen Föderalismus im Entstehungsprozeß der USA (1751-1788)“. Abgerufen am 4. Oktober 2016.
- ↑ [www.uni-muenster.de/EW/forschung/forschungsstellen/adab/index.html Arbeitsstelle für Deutsch-Amerikanische Bildungsgeschichte.] Abgerufen am 4. Oktober 2016.
- ↑ Professor Dr. Jürgen Overhoff, Institut für Erziehungswissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, abgerufen am 4. Oktober 2016
Personendaten | |
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NAME | Overhoff, Jürgen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker |
GEBURTSDATUM | 1967 |
GEBURTSORT | Lippstadt |