Kabinett des Bundeskanzlers
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Staatliche Ebene | Bund | ||
Stellung | Stabsstelle des Bundeskanzlers am Bundeskanzleramts | ||
Hauptsitz | Wien 1, Ballhausplatz | ||
Leitung | Maria Maltschnig (seit Mai 2016) |
Das Kabinett des Bundeskanzlers (KabBK) ist die engste Stabsstelle des Österreichischen Bundeskanzlers.
Funktion und Organisation
Jedes Regierungsmitglied in Österreich, Staatschef und Vizekanzler ebenso wie Bundesminister, unterhält eine Stabsstelle, die Kabinett genannt wird (zu Cabinet ‚[Hinter-]Zimmer‘).
Das Kabinett am Bundeskanzleramt ist diejenige Abteilung, die die direkten Agenden des Bundeskanzlers betreut, zum einen als sein Privatsekretariat, und zum anderen Regierungsportefeuilles, die sich der Kanzler zur persönlichen Obhut ausbedungen hat, meist wegen ihrer staatspolitischen Relevanz (soferne nicht ein Kanzleramtsminister oder -staatssekretär damit betraut ist). Außerdem vertritt es den Bundeskanzler in diversen wichtigen Gremien.
Das Kabinett ist nicht in die behördliche Sektionsstruktur des Bundeskanzleramts eingebunden, sondern steht zur persönlichen Verwendung des Kanzlers selbst.[1] Es umfasst im Allgemeinen um ein Dutzend vertrauter Mitarbeiter eines amtierenden Regierungschefs.
Der Kabinettschef, der selbst kein Regierungsmitglied ist, gehört mit zu den einflussreicheren Personen der österreichischen Innenpolitik. Weiterer wichtiger Posten des Kabinetts ist der Pressesprecher des Kanzleramts. Sonst bleibt es im österreichischen Politikgeschehen weitgehend im Hintergrund.
Derzeit gliedert sich das Kabinett des Bundeskanzlers – unter Bundeskanzler Werner Faymann – folgendermaßen:[2]
- Leitung (Kabinettschef)
- Stellvertretung
- Nachfolgende Organisationseinheiten:
- Assistenz Presse
- Terminsekretariat des Kabinetts des Bundeskanzlers
- Sekretariat des Kabinetts des Bundeskanzlers
- Plattform „Digitales Österreich“ (Stabsstelle des eGovernments)
Liste von Kabinettschefs
- (Lückenhaft)
- Alois Mock bis 1969 unter Josef Klaus
- Peter Jankowitsch 1970–1973 unter Bruno Kreisky
- Alfred Reiter unter Bruno Kreisky[3]
- Ferdinand Lacina 1980–1982 unter Bruno Kreisky
- Hans Pusch 1983–1986 unter Fred Sinowatz
- Johann Sereinig unter Franz Vranitzky
- Ursula Plassnik unter Wolfgang Schüssel
- Johannes Schnizer 2006–2008 unter Alfred Gusenbauer und Werner Faymann[4]
- Nicole Bayer 2009–2014 unter Werner Faymann[5][6][7][8]
- Susanne Schnopfhagen-Metzger von 2014 bis Mai 2016 unter Werner Faymann[8][9]
- Maria Maltschnig seit Mai 2016 unter Christian Kern[10]
Literatur
- Manfried Welan, Heinrich Neisser: Der Bundeskanzler im österreichischen Verfassungsgefüge. Verlag Hollinek, 1971, ISBN 3-85119-058-0 (978-385119058-8), S. 158 ff.
Einzelnachweise
- ↑ siehe BKA Organigramm Stand: 2. Juli 2012, bka.gv.at (pdf; 78 kB)
- ↑ Kabinett des Bundeskanzlers, Geschäftseinteilung des Bundeskanzleramts, bka.gv.at (abgerufener Stand vom 2. Juli 2012)
- ↑ später Generaldirektor der Investkredit
- ↑ Verfassungsrichter Johannes Schnizer, vfgh.gv.at (Kurzlebenslauf)
- ↑ Michael Völker: Neue Kabinettschefin für Faymann, DER STANDARD, Printausgabe, 16. Februar 2009 (online, 15. Februar 2009)
- ↑ Michael Völker: Die Frau, die den Kanzler organisiert. DER STANDARD, Printausgabe, 16. Februar 2009 (online, 15. Februar 2009)
- ↑ Thomas Prior: Kabinettschefs: Parallel-Slalom im Schatten der Mächtigen. – Nicole Bayer und Martin Hauer leiten die Büros von Kanzler und Vizekanzler. Ein Doppelporträt. Die Presse, 28. Februar 2009 (online, 27. Februar 2009)
- ↑ a b Susanne Metzger neue Kabinettchefin im Kabinett des Bundeskanzlers. Nicole Bayer kehrt ins Bundeskanzleramt zurück. Pressemeldung BKA, 15. April 2014.
- ↑ Susanne Metzger: Des Kanzlers neue Kabinettchefin. In Die Presse online, 15. April 2014.
- ↑ derStandard.at - Personalia: Kommen und Gehen in den Ministerkabinetten. Artikel vom 18. Mai 2016, abgerufen am 9. Juli 2016.