Kapriole (Schule)

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Kapriole Freiburg
Schulgebäude im Konrad-Guenther-Park
Schulform Grund- und Werkrealschule
Gründung 1997
Adresse

Oberrieder Str. 20

Ort Freiburg im Breisgau
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 47° 59′ 10″ N, 7° 52′ 41″ OKoordinaten: 47° 59′ 10″ N, 7° 52′ 41″ O
Träger Trägerverein Kapriole e.V.
Schüler 150 (Stand 2015)
Lehrkräfte 24 (Stand 2015)
Website www.kapriole-freiburg.de

Die Kapriole ist eine staatlich genehmigte Privatschule in Freiburg im Breisgau. Sie zählt zu den demokratischen Schulen und ist Mitglied in der European Democratic Education Community (EUDEC) und im Bundesverband der Freien Alternativschulen (BFAS).

Geschichte

Aus einer Initiative von Eltern und Pädagogen hervorgegangen, wurde die Schule 1997 zunächst als Grundschule unter dem offiziellen Namen „Freie Grundschule mit Montessoripädagogik“ genehmigt. Im ersten Jahr besuchten 15 Schüler aller Altersstufen die Kapriole. Sie wurden von 3 Lehrern begleitet.

1998 zog die Schule in ihren jetzigen Bau im Konrad-Guenther-Park im Freiburger Stadtteil Waldsee.

Zum Schuljahr 2003/04 wurde die Kapriole um die Haupt- und Werkrealschule erweitert.

Im Schuljahr 2006/07 legten die ersten drei Schüler mit Erfolg ihre Hauptschulprüfung ab, ein Jahr später zwei von diesen die Mittlere Reife. Eine Schülerin verließ die Schule bisher ohne Abschluss.

Seit dem Schuljahr 2009/10 hat die Kapriole ihre geplante endgültige Größe von 150 Schülern bzw. 15 Schülern pro Jahrgang erreicht.

Da die Schule in Baracken untergebracht ist, die seit 17 Jahren als Provisorium gedacht sind, ist ein Neubau der Schule geplant. In einem Mediationsverfahren wurde ein Streit zwischen Schulträger und Arbeiterwohlfahrt (die in einem Gebäudeteil eine Beratungsstelle betreibt) sowie Anwohnern und Naturschützern beigelegt. Der Neubau wird auf dem Grundriss der alten Gebäude entstehen, so dass keine weiteren Bäume gefällt werden müssen.[1]

Besonderheiten

Demokratie an der Schule

Der Alltag an der Kapriole ist geprägt durch weitreichende demokratische Strukturen. So entscheidet die wöchentlich stattfindende Schulversammlung über alle Belange des Schullebens (Schulregeln, Angebote, Neueinstellungen etc.). Jede bei der Versammlung anwesende Person – egal, ob Kind oder Erwachsener – hat dabei eine Stimme.

Selbstbestimmtes Lernen

Jeder Schüler kann zu jeder Zeit frei entscheiden, was, wann, womit und mit wem er sich beschäftigen möchte. Er kann dafür aus einem umfangreichen Angebot an Kursen, Projekten, Workshops etc. wählen. Es steht ihm dementsprechend aber auch frei, seine Zeit mit anderen Sachen zu verbringen: Sei es Spielen, Reden, Diskutieren oder auch Nichtstun. Nach der Überzeugung der Schule findet Lernen zu jeder Zeit statt und ist nicht an bestimmte Unterrichtsformen gebunden.

Integration/Inklusion

Seit Jahren nehmen Kinder mit so genanntem „sonderpädagogischem Förderbedarf“ an allen Bereichen des Schulalltags teil.

Keine Noten

An der Kapriole gibt es in der Regel keine Schulnoten. Stattdessen haben die Schüler und Eltern regelmäßig Gelegenheit zu individuellen Gesprächen mit den Lehrern. Darüber hinaus berichtet eine umfangreiche „Jahresmappe“ mit vielen Bildern und einem persönlichen Brief eines Lehrers an den Schüler vom vergangenen Schuljahr.

Justizkomitee

Über Sanktionen für Regelverstöße entscheidet an der Schule ein „Justizkomitee“, das sich aus Schülern und Lehrern zusammensetzt. Ein wichtiges Prinzip ist, dass der Beschuldigte den Sanktionen zustimmen muss. Kommt keine Einigung zustande, kann die Angelegenheit auf der Schulversammlung besprochen werden. Deren Beschluss ist verbindlich. Auch Lehrer können beim Justizkomitee angezeigt werden.

Einzelnachweise

  1. Freiburg: Streit um Neubau einer Privatschule ist beigelegt - badische-zeitung.de. Abgerufen am 11. August 2014.

Weblinks