Karl-Heinz Kuck

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Karl-Heinz Kuck (* 20. April 1952 in Aachen) ist ein deutscher Kardiologe. Er ist Chefarzt der Abteilung für Kardiologie an der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg und Experte für die Behandlung von Herzrhythmusstörungen.[1]

Leben

Kuck legte 1970 am Waldschulheim Breuer in Aachen sein Abitur ab.

Von 1971 bis 1976 studierte er Medizin an der Universität Köln, wo er 1977 zum Thema „Methodologische Untersuchungen zur quantitativen Bewertung der fibrinolytischen Aktivität in Geweben: Eine Untersuchung auf d. Rinderfibrinplatte“ promovierte.

1977 und 1978 war er Assistent in der Kardiologischen Abteilung des Universitätsklinikums Eppendorf in Hamburg, von 1978 bis 1981 Gastarzt („Fellow“) in der Abteilung für Elektrophysiologie des Universitätskrankenhauses Limburg in Maastricht in den Niederlanden. 1981 bis 1983 folgte die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin, von 1983 bis 1989 die zum Facharzt für Kardiologie, jeweils am Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf. 1985 habilitierte sich Kuck mit einer Arbeit unter dem Titel „Elektrophysiologie der hypertrophen Kardiomyopathie“. Er war damit zum damaligen Zeitpunkt der jüngste Professor Deutschlands.

Von 1985 bis 1992 arbeitete Kuck als Oberarzt in der Abteilung Kardiologie am Universitätskrankenhaus Eppendorf in Hamburg, von 1992 bis 1994 war er Kommissarischer Leiter der dortigen Abteilung für Kardiologie.

Seit September 1994 ist Kuck Chefarzt der Abteilung für Kardiologie an der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg.[2][3] Er war von 2013 bis 2015 Präsident der European Heart Rhythm Association[4] und trat im April 2015 bei der 81. Jahrestagung in Mannheim das Amt des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie an[5], von dem er am 3. Juni 2016 zurückgetreten ist[6].

Kuck ist geschieden und hat zwei Töchter.

Schaffen

Karl-Heinz Kuck gilt als Spezialist für die Behandlung von Herzrhythmusstörungen, insbesondere von Vorhofflimmern. So hat er die heute weit verbreitete Methode der Katheterablation, bei der Herzrhythmusstörungen mittels Verödung bekämpft werden, entscheidend mit entwickelt und geprägt.

Kuck wurde mit verschiedenen medizinischen Preisen ausgezeichnet, darunter:

Zu seinen Patienten zählen Prominente wie der Literaturnobelpreisträger Günter Grass, der deutsche Rocksänger Udo Lindenberg oder der englische Pop-Star David Bowie.[9][10] Kuck stand zahlreichen kardiologischen Kongressen im In- und Ausland vor. Zu seiner Motivation als Arzt befragt, antworte Kuck im Jahr 2009: „Die Behandlung von Herzrhythmusstörungen mit Hilfe der Kathetertechnik ist eines der wenigen Felder der Kardiologie, auf dem der Arzt Menschen wirklich heilen kann. Das ist großartig.“[11]

Betrugsermittlungen

Seit dem 21. Januar 2015 ermittelt die Staatsanwaltschaft Hamburg wegen des Verdachtes auf „gewerbsmäßigen Betrug in einer noch zu ermittelnden Zahl“ gegen Karl-Heinz Kuck. Der Arzt soll Leistungen abgerechnet haben, die er nicht selbst erbracht hat.[12] Im Mai 2016 akzeptierte Kuck eine Geldstrafe von 100.000 Euro und eine Verurteilung zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung.[13][14]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.asklepios.com/klinik/default.aspx?cid=703&pc=0402&did3=4408
  2. http://www.escardio.org/communities/EHRA/Documents/EHRA-Kuck-CVweb2011.pdf
  3. http://www.kompetenznetz-vorhofflimmern.de/patienten/patienteninformation/autoren/kuck.php
  4. http://www.escardio.org/communities/EHRA/about/Pages/board.aspx
  5. https://idw-online.de/de/news629007
  6. http://dgk.org/news/stellungnahme-des-dgk-vorstandes-zum-ruecktritt-von-prof-karl-heinz-kuck/
  7. http://www.uk-essen.de/kardiologie/208/
  8. http://dgk.org/preise-und-stipendien/ehrungen/ehrennadel/
  9. http://www.bild.de/regional/hamburg/udo-lindenberg/herz-arzt-verspricht-er-wird-100-jahre-23796884.bild.html
  10. http://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/article2251665/Grass-Lindenberg-Bowie-Die-Klinik-der-Prominente-vertrauen.html
  11. Hier kann der Arzt wirklich heilen. In: Spiegel Wissen: Die neue Kunst des Heilens. Was moderne Medizin wirklich kann. Nr. 2/2009, S. 67.
  12. Betrugsermittlungen gegen Chefarzt - Herzspezialist Kuck steht unter Verdacht, falsch abgerechnet zu haben In: "Die Welt" vom 28. Januar 2015.
  13. Star-Mediziner wegen Abrechnungsbetrugs verurteilt von Christoph Rybarczyk, 27. Mai 2016 auf abendblatt.de
  14. Welt online: Renommierter Arzt Karl-Heinz Kuck verurteilt, 29. Mai 2016