Karl Abraham Wetzlar von Plankenstern

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Mai 2016 um 15:02 Uhr durch Herbimontanus (Diskussion | Beiträge) (+kat). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Karl Abraham Wetzlar von Plankenstern (* 1715 in Offenbach am Main; † 1799 in Wien)[1] wurde als „Millionenjude“ bekannt. Er gründete die Dynastie Wetzlar von Plankenstern.

Leben

Karl Abraham Wetzlar hatte seine Wurzeln möglicherweise in Wetzlar.[2] Er soll als armer Mann nach Wien gekommen sein und dort ein Vermögen als Mitarbeiter des Bankiers Simon Wolf Oppenheimer erworben haben. Die Habsburger wussten seine Kreditvermittlungen und die günstigen Heereslieferungen zu schätzen, weshalb er im Jahr 1763 zum kaiserlichen Hofagenten ernannt wurde. 1776 trat er zum Christentum über und 1777[3] wurde er zum Freiherrn erhoben, obwohl Joseph II. verlangt hatte, dass auch seine Familie zum Christentum übertreten sollte. Karl Abraham Wetzlars Gattin verweigerte dies jedoch, weshalb im Adelsdiplom ausdrücklich festgehalten wurde, dass nur Wetzlar selbst sowie seine Kinder, soweit sie schon konvertiert seien oder dies noch tun würden, die Nobilitierung erhielten.[4]

Karl Abraham Wetzlar von Plankenstern sammelte Kunstwerke, die er im Palais Schönborn unterbrachte, und unterstützte als Mäzen unter anderem Wolfgang Amadeus Mozart, dessen Akademien er besuchte.[5] 1785 mietete er das Palais Damian.[6] Einer seiner Söhne kaufte im Jahr 1800 das Palais. Die Familie Wetzlar von Plankenstern bewohnte das Palais ein halbes Jahrhundert lang.

Er heiratete Eleonore Schluchtern,[7] mit der er fünf Töchter und sieben Söhne bekam,[8] darunter den Sohn Raimund Wetzlar von Plankenstern, der die Villa XAIPE erbauen ließ.[9]

Etwa um das Jahr 1821 wurde in Wien Innere Stadt (1. Bezirk) die Plankengasse nach ihm benannt.[10]

Literatur

  • Klaus Edel, Karl Abraham Freiher Wetzlar von Plankenstern 1715(16)-1799, Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1975 (= Dissertationen der Universität Wien, Bd. 25)

Einzelnachweise

  1. viennatouristguide.at
  2. alemannia-judaica.de
  3. Johann Heinrich Pestalozzi, Sämtliche Werke und Briefe. Kritische Ausgabe, Registerband, hg. vom Pestalozzianum Zürich unter Leitung von Hans Gehrig, Zürich 1994, ISBN 3-85823-475-3, S. 597
  4. Ingrid Mittenzwei, Zwischen Gestern und Morgen, Wien 1998, ISBN 978-3205988724, S. 79
  5. Ingrid Mittenzwei, Zwischen Gestern und Morgen, Wien 1998, ISBN 978-3205988724, S. 322
  6. planet-vienna.com
  7. Karl Graf von Zinzendorf u. a., Europäische Aufklärung zwischen Wien und Triest. Die Tagebücher des Gouverneurs Karl Graf von Zinzendorf 1776-1782, Wien 2009, ISBN 978-3205777922, S. 632
  8. Viennatouristguide.at (PDF; 2,0 MB)
  9. Hietzing
  10. Vorlage:WiWi