Karl Christian Kohlschütter

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Karl Christian Kohlschütter (* 14. Juni 1763 in Dresden; † 9. Februar 1837 ebenda) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und sächsischer Verwaltungsjurist.

Leben

Sein Vater war der Königliche und Kurfürstliche Hofkommissar, Kaufmann und Besitzer einer Handlung in Dresden und Warschau Karl Christoph Kohlschütter aus Dohna; seine Mutter war Christina Dorothea Lippold. Nach dem frühen Tod des Vaters (mit 43 Jahren), bekam er von seinem Schwiegervater dem Floßkommissar Friedrich Ernst Mylius, die nötige Unterstützung um sich zu entwickeln. Seine erste Ausbildung erhielt er von Privatlehrern in Pretzsch. Nachdem er sich bereits am 27. April 1778 immatrikuliert hatte, ging er am 4. Mai 1778 auf das Gymnasium in Grimma wo er sich das Vorwissen erwarb und 1784 die Universität Wittenberg beziehen zu können. Neben juristischen Studien besuchte er die Geschichtsvorlesungen Johann Matthias Schröckhs, die philosophischen Vorlesungen von Gottlob Ernst Schulze und die des Theologen Franz Volkmar Reinhard. Nachdem er 1788 sein Examen zum Notar absolviert hatte, erlangte er am 28. April 1791 die juristische Doktorwürde.

Ab 1792 absolvierte als Privatdozent Vorlesungen zur Enzyklopädie, zum Naturrecht, zum sächsischen Privatrecht, zum römischen Recht und gründete eine Lerngesellschaft die „societas juris humanoris“. Am 26. November 1795 wurde er außerordentlicher Assessor an der Juristenfakultät und bald darauf außerordentlicher Professor des sächsischen Rechts. 1798 folgt er einem Ruf Reinhards als zweiter Supernumerar- Oberkonsistorialrat nach Dresden, wird dort 1800 Hof- und Justizrat und setzte sich in dieser Funktion für eine Abschwächung der Todesstrafe ein. Ende 1806 wurde er geheimer Kabinettssekretär im Domstiftdepartment des geheimen Kabinetts und beaufsichtigte in dieser Funktion die Justiz- und Polizeiverwaltung, die Angelegenheiten der Universitäten, der Schulen, die Verfassungs-, Hoheits- und Gewerbesachen.

In der Zeit der Befreiungskriege setzte sich Kohlschütter mit einem Aufsatz der zugunsten seines Königs ausfiel ein. Nach dessen Rückkehr wurde er für seine Treue vom Königs in seinem Amt bestätigt und mit dem Zivilorden ausgezeichnet. Mit zunehmendem Alter ließ sein Gesundheitszustand nach, und er starb an den Folgen einer Grippe.

Nachkommen

Aus der Ehe mit Christiane Luise, der Tochter des Eilenburger Arztes und Apothekers Dr. Kreysig stammen vier Töchter und vier Söhne. Hervorgetreten sind vor allem seine Söhne Ernst Volkmar (Theologe), Otto (Mediziner) und Karl Ludwig (Jurist).[1]. Rudolf Julius Kohlschütter war Justizrat in Dresden und verfasste zusammen mit Johann Karl Bähr die Mittheilungen aus dem magnetischen Schlafleben der Somnambüle Auguste K. in Dresden[2]. Tochter Luise heiratete den späteren Philologen und Philosophen Heinrich Moritz Chalybäus. Die Erstgeborene, Emilie Kohlschütter, ist die Mutter von Friedrich Albert von Zenker.

Werkauswahl

  • Propädeutik, Enzyklopädie und Methologie der positiven Rechtswissenschaft, 1797
  • Vorlesungen über den Begriff der Rechtswissenschaft, 1798
  • Jus civile privatum quo in Saxiona Electorali utimur, in formam artis redactum, 1800
  • Monita über den Entwurd einer neuen Gerichtsordnung für die kursächsischen Lande,
  • Hat der König von Sachsen diesem Lande jemals entsaget 1814

Literatur

  • Albert Teichmann: Kohlschütter, Karl Christian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 453–455.
  • Wittenbergsches Wochenblatt. 1791. S. 239
  • Hans-Ulrich Stühle, Die Diskussion um die Erneuerung der Rechtswissenschaft von 1780-1815, Duncker & Humblot, 1978, S. 101-104

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kohlschütter. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 9: Johannes–Lackenbach. Altenburg 1860, S. 650 (zeno.org).
  2. Bähr, Johann Karl, and Rudolph Kohlschütter. Mittheilungen aus dem magnetischen Schlafleben der Somnambüle Auguste K. in Dresden, Dresden 1843. [1]