Kerstin Kempker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Februar 2016 um 16:58 Uhr durch Plehmann1950 (Diskussion | Beiträge) (→‎Werkliste). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kerstin Kempker (* 1958 in Wuppertal) ist eine deutsche Schriftstellerin.

Leben

Kerstin Kempker absolvierte eine kaufmännische Lehre, studierte einige Semester Medizin und Sinologie und machte ihr Diplom in Sozialarbeit. Seit 2002 veröffentlicht sie Erzählungen und Kurzprosa in Literaturzeitschriften und Anthologien. Sie lebt in Berlin.

1996 bis 2001 leitete Kerstin Kempker das Berliner Weglaufhaus, eine Kriseneinrichtung für wohnungslose Psychiatriebetroffene, und veröffentlichte Fachbücher. 2000 erschien ihr autobiographisches Buch Mitgift – Notizen vom Verschwinden. Bis 2004 arbeitete Kerstin Kempker als Projektkoordinatorin (u. a. Aktionsprogramm der Europäischen Union zur Bekämpfung von Diskriminierungen 2003/2004, Literaturfest und -wettbewerb des Behindertenbeauftragten der Bundesregierung 2003).

Literarische Werke

Die Texte Kerstin Kempkers, in einer ebenso assoziativen wie präzisen Sprache abgefasst, umkreisen die Grenzen von Kommunikation und Bewusstsein und variieren vielschichtig Themen wie Eigensinn und Befremden. Der 2007 im Klagenfurter Kitab-Verlag erschienene Roman Die Betrogenen beschreibt das Fremdbleiben in einer Beziehung und das Glück des Verschwindens. 2012 erschien Das wird ein Fest im Nimbus-Verlag, Wädenswil. Ein junger Mann ruft darin "Ich bin ein Roman" und stirbt, ein Spiegel am Berg lenkt die Sonne ins Dorf, ein Erzähler hockt auf dem Balkon und baut aus Satz und Spiegel ein Leben. 2014 erschien ihr Roman Die Erfüllung der Wünsche. Eine Übung, in dem eine Revolte im Krankenhaus durchgespielt wird. Die Kurzprosa Nur die Knochen bitte. Eine Übergabe (2015), illustriert von Paula Kempker, ist in der Pfalz situiert und folgt der einfachen Regel: Wer Ich sagt, ist tot.

Preise und Auszeichnungen

Kerstin Kempker wurde mit Literaturpreisen unter anderem beim Harder Literaturpreis (2003), beim OpenNet der Solothurner Literaturtage (2004) sowie dem Jurypreis der „Münchner Menülesung“ (2009) ausgezeichnet. Neben Werkstipendien des Deutschen Literaturfonds (2007, 2013) erhielt sie Stipendien des kunst:raum sylt quelle (2005), der Schweizer Stadtmühle Willisau (2008) sowie der Künstlerhäuser Schloss Wiepersdorf (2009) und Edenkoben (2012). 2014 wurde Kerstin Kempker vom Deutschen Literaturfonds e.V. mit dem New-York-Stipendium ausgezeichnet, die Laudatio hielt Burkhard Müller.

Werkliste

  • Nur die Knochen bitte. Eine Übergabe. Nimbus, Kunst und Bücher, Wädenswil 2015. ISBN 978-3038500162
  • Die Erfüllung der Wünsche. Eine Übung. Nimbus, Kunst und Bücher, Wädenswil 2014. ISBN 978-3907142929
  • Das wird ein Fest. Nimbus, Kunst und Bücher, Wädenswil 2012. ISBN 978-3907142776
  • Und vom Verschwinden ein zartes Stück. Hosentaschenverlag, Hannover 2010. ISBN 978-3941938168
  • Die Betrogenen. Kitab, Klagenfurt/Wien 2007. ISBN 978-3902005816
  • Ein Blick. In: Heike Eckstein (Hrsg.): Erzählungen aus Rheinland-Pfalz. IATROS, Dienheim 2006. ISBN 978-3937439631
  • Ein Fall. In: Beckenbauer zertritt kleine Tiere. MDR-Literaturanthologie. Bd. 10, Leipzig 2006. ISBN 978-3936618815
  • Fünf Erzählungen. In: Entdeckungen 1 (CD-ROM Digitale Bibliothek, Berlin 2004). ISBN 3-89853040X
  • Zwischenbilanz und Der Immerschwimmer. In: Cara Wuchold (Hrsg.): Tapetenware. Kollektion Prosa 2004. Berlin 2004. ISBN 978-3833410109
  • Mitgift – Notizen vom Verschwinden. Antipsychiatrieverlag, Berlin 2000. ISBN 978-3925931154

Weblinks