Khmer Issarak

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Khmer Issarak ist die Bezeichnung einer politischen Bewegung und Guerillagruppe in Französisch-Indochina welche die nationale Eigenständigkeit Kambodschas von der französischen Kolonialherrschaft zum Ziel hatte. Die Bewegung wurde während des Zweiten Weltkriegs von kambodschanischen Nationalisten mit Unterstützung Thailands gegründet. Im Laufe des Indochinakriegs erfolgte unter Regie der Viet Minh der Aufbau einer kommunistisch orientierten Guerillabewegung nach vietnamesischen Vorbild.

Geschichte

In Thailand versuchten führende Politiker eine Unabhängigkeitsbewegung unter den Khmer in Französisch-Indochina zu installieren, unter anderem um die eigenen Expansionswünsche bezüglich der unter französischer Herrschaft stehenden kambodschanischen Provinzen Battambang und Siem Reap zu unterstützen. 1940 gründete der nationalistische kambodschanische Mönch Phiset Phanit mit Unterstützung der Thai die Kambodschanische Unabhängigkeitspartei (Phak Khmer Issarak). Nachdem die Franzosen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ihre Kontrolle über Indochina wiederhergestellt hatten wurde eine Amnestie gegenüber den Issarak ausgesprochen, welche nicht von der Führung aber zahlreicher Kader auch genutzt wurde.[1]

Ab 1948 begann die Kommunistische Partei Indochinas mit dem Aufbau einer provietnamesischen Guerillaorganisation. Federführend war der vietnamesische Parteikader Nguyen Thanh Son. Im März 1950 versammelten sich in Ha Tien in Vietnam führende Personen der Issarakbewegung und gründeten eine Kambodschanische Widerstandsregierung. 1951 erfolgte die Gründung einer an die Viet Minh angelehnte Volksrevolutionäre Partei unter Führung von Son Ngoc Minh.[1]

An der Indochinakonferenz nahmen die Khmer Issarak nicht Teil, da Frankreich deren Teilnahme abgelehnt hatte.Nach dem Ende des Indochinakriegs erhielt die von den Khmer Issarak geführte legale Partei Prachacheon (Volkspartei) in den Wahlen 1955 rund 4 % der Stimmen.[2]

Einzelnachweise

  1. a b Christopher E. Goscha: Historical Dictionary of the Indochina War (1945–1954) – An International and Interdisciplinary Approach. Kopenhagen 2011, S. 242 f.
  2. Jacques Dalloz : Dictionnaire de la Guerre d'Indochine, Paris, 2001, S. 128 f.