Kirschblüte in Bonn
Das Kirschblütenfest in der Bonner Altstadt wird in Anlehnung an das traditionelle japanische "Hanami" zum Auftakt jeden Frühlingsanfangs gefeiert.
Bedeutung der Kirschblüte
Die Kirschblüte gilt in der japanischen Kultur als eines der wichtigsten Symbole und markiert den Frühlingsbeginn. Der Zeitraum zwischen Mitte und Ende März wird als Blütezeit in Japan festgelegt. Hierfeiern alle Bewohner, Freunde und Familien gemeinsam das volksfestartige Kirschblütenfest „Hanami“. Nachdem die Kirschblüte nach rund 10 Tagen zu Ende geht fallen die Blätter ab und gleichen einem rosa Teppich.
Entwicklung der Bonner Altstadt
In den 1980er Jahren galt die Bonner Altstadt als eher tristes Handwerkerviertel. Viele Fassaden waren in die Jahre gekommen und die kleinen Gassen wurden für Durchgangsverkehr genutzt. Zur Verbesserung der ökologischen Situation, sowie der Wohnqualität beschloss die Stadt eine Grundsanierung in die Wege zu leiten. Ursprünglich war geplant Weißdorn zu pflanzen. Nachdem die regionalen Baumschulen diese nicht liefern konnten, wurden im Jahr 1984 zahlreiche japanische Blütenkirschen links und rechts entlang des Wegesrandes gepflanzt., um die Luft und somit Lebensqualität im Stadtzentrum zu verbessern. Die rosa Blütenpracht stellt die Bonner Altstadt durch den Farbakzent in ein völlig neues Licht. Weltweite Bekanntheit erreichte die Kirschblüte im Jahr 2012, nachdem sie in die Liste der Facebookseite Places to see before you die aufgenommen wurde.[1] Heute gelten die rosa Blüten als Markenzeichen des Viertels.
Programm
Jährlich gibt es ein Programm, bei dem Bands aus der Bonner Region auf einer Hauptbühne an der Marienschule auftreten. In der Heerstraße vor der Marienschule gab es ein von Bonner Gastronomen aufgebauten Streetfood – Bereich. Parallel zu den Open Air Acts findet der traditionelle Altstadtflohmarkt statt. Außerdem veranstalten verschiedene Anbieter, wie zum Beispiel der General-Anzeiger oder ein Fotostudio, Fotowettbewerbe.
Besucher
Die Tourismus & Congress GmbH Bonn verzeichnete im April 2015 mit 579 Übernachtungen japanischer Besucher einen Zuwachs von 84 %.[1] Während der Blütezeit legen Europa – Reisen mittlerweile gezielte Stopps in Bonn ein. Da der Blütetermin von Jahr zu Jahr variieren kann, kommuniziert die T&C das genaue Datum vorab an die Reiseveranstalter aus China und Japan. Auch die Anzahl der regionalen Besucher ist deutlich gestiegen. Viele Studenten und Familien aus den umliegenden Städten haben das Naturspektakel fest im Kalender notiert. Menschen aus der ganzen Welt, überwiegend chinesische und japanische Touristen, reisen nach Bonn um die „Prunus serrulata“ (Japanische Blütenkirsche) zu betrachten. Mit steigender Bekanntheit lockt das Fest auch viele Besucher aus Spanien, Italien und den Niederlanden in die Bonner Altstadt.
Literatur
- Klabund (1927): Das Kirschblütenfest. Spiel nach dem Japanischen., Phaidon Verlag,1. Auflage
- Dörrie, D. (2008): Kirschblüten: Hanami, Diogenes Verlag, 1. Auflage
- Wieczorek, A., Sui, C (2011): Ins Land der Kirschblüte, Kehrer Verlag Heidelberg, 1. Auflage
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Ein Traum in Rosa, auf: general-anzeiger-bonn.de vom 16. April 2016, abgerufen am 16. August 2016