Kitesurf World Cup in Deutschland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Juli 2016 um 22:04 Uhr durch Jkü (Diskussion | Beiträge) (Typographische Anführungszeichen korrigiert | Helfer gesucht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Kitesurf World Cup ist mit mehr als 215.000 Zuschauern das größte Kitesurf-Event der Welt und der einzig offizielle deutsche Tour-Stop der Professional Kiteboard Riders Association World Tour. Er findet seit 2006 jährlich über 10 Tage im Juli oder August in St. Peter-Ording am Hauptstrand des Ortsteils Ording statt.

Geschichte

Bei der ersten Auflage des Kitesurf World Cups in St. Peter-Ording im Jahre 2006 wurde die Kitesurf World Tour noch klar von dem Freestyler Aaron Hadlow dominiert, der in den Jahren von 2004 bis 2008 regelmäßig als Weltmeister hervorging. Einzig der World Cup in St. Peter-Ording schien dem Briten nicht zu liegen. An der Nordseeküste dominierten die beiden Niederländer Youri Zoon und Kevin Langeree den Freestyle Wettbewerb und sicherten sich jeweils drei Mal den Sieg.

Die Premiere auf dem damals noch 11.000 Quadratmeter großen Eventgelände, auf dem sich in den 10 Eventtagen mehr als 60.000 Menschen einfanden,[1] entschied schließlich Youri Zoon für sich. Ein Jahr später wurden bereits 110.000 Zuschauer am Strand von St. Peter-Ording gezählt und das Eventgelände auf fast die doppelte Größe (20.000 Quadratmeter) erweitert. Sieger im Freestyle wurde Kevin Langeree,[2] der diesen Erfolg in den Jahren 2008 und 2009 wiederholen konnte.

2010 fand zum ersten und einzigen Mal der Big Air Contest in St. Peter-Ording statt und mit 180.000 Besuchern wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Dafür verantwortlich war unter anderem der Auftritt des Hamburger Musikers Jan Delay, der mit seinem Konzert über 30.000 Menschen auf das Eventgelände lockte.

Zwei Jahre später stiegen die Preisgelder für die Sportler erstmals auf 52.000 Euro und 125 Sportler aus 22 Nationen reisten zum World Cup nach St. Peter-Ording. In dem erstmals stattfindenden Airstyle World Championship siegten die Spanier Alvaro Onieva und Gisela Pulido, die außerdem zum dritten Mal den Freestyle Wettbewerb für sich entscheiden konnte.[3] 2014 wurde mit 215.000 Besuchern ein erneuter Zuschauerrekord aufgestellt.[4]

Ab 2016 wird der Kitesurf World Cup auf Fehmarn stattfinden (26. August - 4. September 2016).

Disziplinen

In der Disziplin Freestyle bewerten bis zu fünf Kampfrichter die Sprünge und Tricks der Sportler. Entscheidend dabei sind Technik (Schwierigkeitsgrad, Ausführung), Intensität (Power, Höhe) sowie die Performance (Risikofaktor, Innovation, Vielfalt). Pro Lauf („Heat“) treten zwei Teilnehmer gegeneinander an. Jeder Heat dauert gemäß den Regeln der Professional Kiteboard Riders Association und nach Vorgabe der Kampfrichter zwischen fünf und fünfzehn Minuten. Gewertet werden die fünf besten Tricks.

In der Disziplin Slalom müssen die Fahrer auf einem Zickzack-Kurs Tonnen und Bojen umkurven. Das Fahrerfeld wird in verschiedene Eliminations (bis zu 7 Fahrer) aufgeteilt, die nacheinander fahren. Die jeweils erste Hälfte kommt eine Runde weiter, bis die Teilnehmer des Finallaufs feststehen und den Sieger unter sich ausmachen. Pro Tag können bis zu vier komplette Eliminations gestartet werden, maximal 16 sind bei einem World Cup erlaubt.

Hintergrund

Da das 10-tägige Event, einschließlich der Live-Konzerte verschiedener Musiker, komplett kostenfrei ist und zusätzlich Preisgelder in Höhe von 52.000 Euro aufgebracht werden müssen, ist die Unterstützung durch nationale und internationale Sponsoren notwendig. In den Jahren 2006 und 2007 engagierte sich die Haarpflege- und Styling Marke Gard als Hauptsponsor und Titelpartner, was der Veranstaltung den Namen Gard Kitesurf World Cup St. Peter-Ording verlieh. Von 2008 bis 2010 war der multinationale Konzern Colgate-Palmolive Hauptsponsor und Namensgeber der Veranstaltung, die 2008 offiziell Colgate Kitesurf World Cup und 2009/10 Palmolive for Men Kitesurf World Cup hieß. Ab 2011 übernahm Volkswagen den Part des Titelsponsors, was dem World Cup den Zusatz The Beetles Kitesurf World Cup (2011–2013) verlieh. 2014 lautete der Titel Think Blue Kitesurf World Cup.

Beim morgendlichen Ridersmeeting legen die Mitarbeiter der PKRA anhand der Wetterdaten fest, ob und welcher Wettbewerb ausgefahren wird. Der erste Start erfolgt meist gegen 09:00 Uhr und endet, je nach Wetterlage, zwischen 16:00 Uhr und 19:00 Uhr.

Das offizielle Rahmenprogramm findet täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr auf dem Eventgelände statt. In der 20.000 Quadratmeter großen Zeltstadt stellen Dutzende Aussteller ihre Produkte aus, die man direkt vor Ort testen und erwerben kann. Bei zahlreichen Autogrammstunden und Interviews kommt man den Kitestars dabei hautnah. Das sich auf dem Eventgelände befindliche Kitelife Village gilt als die größte Kitesurf Messe der Welt. 2014 waren dort 26 Marken vertreten, die ihre neusten Entwicklungen vorstellen. Auf dem Testival Gelände unweit der Event-Area, haben die Besucher die Möglichkeit, viele dieser Neuheiten zu testen und Fragen zu stellen.

Ein eigens für das Event eingerichtetes Eventradio informiert die Besucher täglich ab 10 Uhr über die Startzeiten, die ausgefahrenen Disziplinen, die Ergebnisse und über das Rahmenprogramm im Allgemeinen. Zwischen den Ansagen läuft Musik.

An den Wochenenden treten regelmäßig Musiker wie Jan Delay, Silbermond oder Revolverheld auf, die teilweise 30.000 Besucher an den Strand locken.

Naturschutz

Der 12 Kilometer lange und zwei Kilometer breite Sandstrand von St. Peter-Ording steht aufgrund seiner facettenreichen Natur und dem Zusammenspiel verschiedener Ökosysteme seit einigen Jahren unter Naturschutz.

Der Kitesurf World Cup ist eines der wenigen Großevents, dem es gestattet ist, in einem geschützten Nationalpark ausgerichtet zu werden. Der Veranstalter Act Agency und die Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording arbeiten deshalb jedes Jahr daran, die Verträglichkeit des Events mit der Natur zu Verbesserung und dem Naturschutz eine höhere Priorität einzuräumen. Um dies, und damit auch die Existenz der Veranstaltung gewährleisten zu können, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Veranstalter, dem Ort, den Sportlern und vor allem den Besuchern von hoher Bedeutung.

Gerade das unerlaubte Übernachten auf dem Strandparkplatz, das mit einem Bußgeld von 30 € geahndet wird, sorgt beim Kitesurf World Cup regelmäßig für Diskussionen.

Impressionen

Liste der Sieger[5]

Die Disziplinen Kitecross, Big Air und Airstyle World Championship erhielten nur kurzfristig Einzug in den Plan Kitesurf World Cup Germany. Die wichtigsten Disziplinen sind das Course Racing/Slalom und Freestyle.

Jahr Freestyle Course Racing Kitecross Big Air Airstyle World Championship
2006 NiederlandeNiederlande Youri Zoon

Brasilien Bruna Kajiya

NiederlandeNiederlande Kevin Langeree

Polen Ania Grzelinska

2007 NiederlandeNiederlande Kevin Langeree

SpanienSpanien Gisela Pulido

SpanienSpanien Sami Gali

SpanienSpanien Gina Esteva

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Sky Solbach

Deutschland Kristin Boese

2008 NiederlandeNiederlande Kevin Langeree

Brasilien Bruna Kajiya

FrankreichFrankreich Charles Deleau

SpanienSpanien Gine Esteva

NiederlandeNiederlande Kevin Langeree

Polen Karolina Winkowska

2009 NiederlandeNiederlande Kevin Langeree

Polen Joanna Litwin

FrankreichFrankreich Bruno Sroka

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Steph Bridge

2010 SpanienSpanien Alex Pastor

SpanienSpanien Gisela Pulido

FrankreichFrankreich Bruno Sroka

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Steph Bridge

FrankreichFrankreich Sebastian Garat

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Hannah Whiteley

2011 NiederlandeNiederlande Youri Zoon

SpanienSpanien Gisela Pulido

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Heineken

NiederlandeNiederlande Katja Roose

2012 NiederlandeNiederlande Youri Zoon

SpanienSpanien Gisela Pulido

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bryan Lake

NiederlandeNiederlande Katja Roose

SpanienSpanien Alvaro Onieva

SpanienSpanien Gisela Pulido

2013 Neuseeland Marc Jacobs

Polen Karolina Winkowska

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bryan Lake

Deutschland Christine Bönniger

2014[6] Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aaron Hadlow

Polen Karolina Winkowska

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bryan Lake

NiederlandeNiederlande Katja Roose

2015[6] Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aaron Hadlow

SpanienSpanien Gisela Pulido

Deutschland Florian Gruber

NiederlandeNiederlande Katja Roose

Weblinks

Commons: Kitesurf World Cup St. Peter-Ording – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Suzuki/Gard Kitesurf World Cup-Zwischen Flaute und Sturm. plan-s-kommunikation.de, 21. August 2006, abgerufen am 12. März 2015 (deutsch).
  2. Kitesurf World Cup 2007. triggernaut.com, 28. August 2007, abgerufen am 12. März 2015 (deutsch).
  3. Beetle Kitesurf 13.-21. Juli. jahrbuch-st-peter-ording.de, 22. Juli 2013, abgerufen am 12. März 2015 (deutsch).
  4. 10 Tage Sommer, Party und Spitzensport. kitesurfworldcup.de, 13. August 2014, abgerufen am 12. März 2015 (deutsch).
  5. Offizielle Pressemappe des Kitesurf World Cup 11/2014 S. 32,33
  6. a b Siege für Hadlow und Winkowska. kitesurfworldcup.de, 10. August 2014, abgerufen am 12. März 2015 (deutsch).