Klinikum Dortmund

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. August 2016 um 12:57 Uhr durch Murphy80 (Diskussion | Beiträge) (→‎Fachbereiche: Kliniken). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Klinikum Dortmund
Logo
Logo
Ort Dortmund
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 30′ 32″ N, 7° 27′ 25″ OKoordinaten: 51° 30′ 32″ N, 7° 27′ 25″ O
Vorsitzender der Geschäftsführung Rudolf Mintrop
Betten 1.440 (2015)
Mitarbeiter 4.000 (2015)
davon Ärzte 565 (2015)
Fachgebiete 25
Gründung 1876
Website www.klinikumdo.de
Lage
Klinikum Dortmund (Nordrhein-Westfalen)
Klinikum Dortmund (Nordrhein-Westfalen)
Vorlage:Infobox_Krankenhaus/Träger_fehlt

Die Klinikum Dortmund gGmbH, vormals Städtische Kliniken Dortmund, davor Städtische Krankenanstalten Dortmund, ist das größte Krankenhaus Nordrhein-Westfalens und das zweitgrößte kommunale Krankenhaus in Deutschland. Es deckt bis auf Organtransplantation und Psychiatrie alle medizinischen Fachgebiete ab.

An den Standorten Klinikzentrum Mitte und Klinikzentrum Nord befinden sich 25 Fachkliniken mit 1.440 Betten. Die Klinik hat 3.900 Mitarbeiter (darunter 565 Ärzte und 1.290 Pflegekräfte) und behandelte 2015 65.000 Patienten stationär und 180.000 Patienten ambulant.

Die Städtischen Kliniken Dortmund wurden 1876 unter dem Namen Luisen-Hospital eröffnet. An diesem Hospital wurde bereits 1909 eine Krankenpflegeschule mit 2-jähriger Ausbildung eingerichtet. Heute werden sieben verschiedene Ausbildungsberufe von der hauseigenen AkademieDo angeboten. Die Klinik ist der größte Ausbildungsbetrieb in Dortmund.[1]

Seit 1976 ist das Klinikum Dortmund Akademisches Lehrkrankenhaus der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.

Geografische Lage, Klinikzentrum Mitte: 51° 30′ 31,5″ N, 7° 27′ 24,6″ O
Geografische Lage, Klinikzentrum Nord: 51° 32′ 2,4″ N, 7° 27′ 13,6″ O

Geschichte des Klinikums

Gebäude A1 und Haupteingangsbereich Klinikzentrum Mitte
Klinikzentrum Nord
Gebäude A1 und A2 am Klinikzentrum Mitte
„Dudenstift“ – ehemaliges Gebäude der Frauenklinik, heute Geriatrie, Klinikzentrum Mitte
Eingang des Gebäudes der Klinik für Kinderchirurgie, Klinikzentrum Mitte
Zentrales Operations- und Funktionszentrum (ZOPF), Klinikzentrum Mitte

Im Jahr 1876 wurde das heutige Klinikum Dortmund unter dem damaligen Namen Luisen-Hospital eröffnet. Das Krankenhaus verfügte über 200 Betten und besaß eine chirurgische und eine innere Abteilung.[2] Bis 1906 kamen noch die Hals-Nasen-Ohren-, die Haut- sowie die Frauenklinik dazu. Des Weiteren konnte durch eine private Spende eine Nervenstation eingerichtet werden. Das Anfangs relativ kleine Hospital entwickelte sich somit im Laufe der Zeit zu einem großstädtischen Krankenhaus. Mit den Fachabteilungen der Augenklinik und der Orthopädie unter Max Brandes vergrößerte sich die Klinik weiter. Im Jahr 1930 wurde zudem der Neubau der Kinderklinik mit rund 200 Betten eröffnet.[2]

In der Zeit des Nationalsozialismus vertrieben die Nazis alle jüdischen Ärzte des Krankenhauses. 1937 fusionierte die Klinik mit dem damaligen Dortmunder Brüderkrankenhaus. Damit verfügte sie erstmals über eine urologische Abteilung und über 2.250 Betten.[2] Im Zweiten Weltkrieg zerstörten die Luftangriffe auf Dortmund die Krankenanstalten zum größten Teil. Unter Max Brandes als Ärztlichem Direktor begann der Wiederaufbau bereits 1945 an den Standorten Mitte, Nord und Westfalendamm; er war Mitte der 1960er Jahre abgeschlossen. Die Klinik führte nunmehr 2.222 Betten.[2]

Nachdem im Jahr 1979 am Standort Nord ein Neubau der medizinischen Klinik in Betrieb ging, wurden die Kinderkliniken in den Dortmunder Stadtteilen Derne und Lücklemberg 1983 beziehungsweise 1984 geschlossen. 25 Jahre später erweiterte die Klinik ihren Standort Nord um einen weiteren Neubau, sodass auch der Standort am Westfalendamm überflüssig wurde. Bereits im Jahr 2007 tätigte das Klinikum weitere Investitionen und errichtete ein Logistikzentrum mit Parkplätzen, eigener Küche, Sterilisation, Sterillager und Teilen der Verwaltung. Auch das Institut für Transfusionsmedizin, Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie wurde im selben Jahr fertiggestellt.[2]

2008 begannen am Klinikzentrum Mitte die Arbeiten an einem neuen zentralen Operations- und Funktionszentrum (ZOPF). Die ersten Bereiche in diesem Neubau, unter anderem eine neue Notaufnahme, wurden im April 2012 eröffnet, im Mai 2012 folgten die Inbetriebnahmen der zwölf neuen Operationssäle und einer Intensivstation. Insgesamt wurden für den Neubau 94 Millionen Euro investiert.[3]

Seit Juni 2013 bündelt das Klinikum Dortmund seine Veranstaltungen für Patienten und Interessierte in der Medizinale.[4]

Im Jahr 2014 machte das Klinikum aufgrund eines Patientenanstiegs von 10 Prozent erstmals in seiner 15-jährigen Geschichte als gGmbH einen Gewinn von 3,6 Mio. Euro. Damit konnte der kommunal geführte Maximalversorger seinen Positivtrend aus dem Jahr davor weiter fortsetzen. Hatte das Haus im Jahr 2012 noch einen Verlust von 6 Millionen Euro aufzuweisen, konnte im ersten Sanierungsjahr 2013 (unter neuer Geschäftsführung) ein Überschuss von knapp 900.000 Euro erwirtschaftet werden. [5] Dieser Positivtrend setzte sich auch in 2015 fort; der Jahresabschluss zeigte ein Plus von 4,9 Mio. Euro.[6]

2014 zog das Klinikum Dortmund nach einjähriger Laufzeit eine Zwischenbilanz für das Anfang 2013 eingerichtete Zweitmeinungszentrum. Demnach haben sich in einem Jahr knapp 350 Patienten mit einem Zweitmeinungswunsch an das Zentrum gewandt; in 80 Prozent der Fälle handelte es sich um Patienten, die ein orthopädisches Anliegen hatten. [7]

Anfang 2016 gründete das Klinikum Dortmund die "Patientenhochschule Dortmund[8]; das Modell zur kostenlosen Fortbildung speziell für Patienten wird seither mit dem Katholischen Klinikum Essen bundesweit vorangetrieben.[9] Weitere Standorte sind in der Planung, darunter in Köln und in Recklinghausen.

Fachbereiche

Das Klinikum Dortmund verfügt über folgende Fachkliniken:

Klinikzentrum Mitte (Beurhausstraße 40):

  • Anästhesie
  • Augenklinik
  • Chirurgische Klinik
  • Dialyse
  • Frauenklinik
  • Geriatrische Klinik
  • Hautklinik
  • HNO-Klinik
  • Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie
  • Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
  • Klinik für Herzchirurgie
  • Medizinische Klinik: Kardiologie
  • Medizinische Klinik: Gastroenterologie
  • Medizinische Klinik: Nephrologie, Dialyse und Notfallmedizin
  • Zentrum für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie
  • Neurologische Klinik
  • Nuklearmedizin
  • Orthopädische Klinik
  • Klinik für Radiologie, Neuroradiologie und Kinderradiologie am Klinikum Mitte (Zertifiziert nach ISO 9001)
  • Medizinische Strahlenphysik
  • Klinik für Schmerzmedizin
  • Strahlentherapie und Radiologische Onkologie (Zertifiziert nach ISO 9001)
  • Institut für Transfusionsmedizin, Labormedizin und Medizinische Mikrobiologie
  • Pathologisches Institut [10]
  • Zentrale Notaufnahme am Klinikum Mitte

Klinikzentrum Nord (Münsterstraße 240):

  • Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Lehrstuhl der Universität Witten/Herdecke)
  • Urologische Klinik
  • Medizinische Klinik - Pneumologie, Infektiologie und internistische Intensivmedizin
  • Klinik für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin, Angiologie
  • Klinik für Neurochirurgie
  • Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
  • Schwerstverbranntenstation
  • Klinik für Radiologie und Neuroradiologie am Klinikum Nord
  • Zentrale Notaufnahme am Klinikum Nord

Außer den Fachkliniken bietet das Klinikum Dortmund auch noch folgende Fachzentren:

  • Perinatalzentrum (Level 1)
  • Blutspende DO - Institut für Transfusionsmedizin
  • Chest Pain Unit (DGK zertifiziert)
  • Herz DO - Herzzentrum Dortmund
  • Kompetenzzentrum Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie (DGAV zertifiziert)
  • Kompetenzzentrum Minimal Invasive Chirurgie (DGAV zertifiziert)
  • Westfälisches Brustzentrum (ÄKWL zertifiziert)
  • Intestino DO - Darmkrebszentrum (ISO 9001 & DKG zertifiziert)
  • Pankreaskarzinomzentrum (ISO 9001 zertifiziert)
  • Pro DO - Prostatakarzinomzentrum (ISO 9001 & DKG zertifiziert)
  • Lunge DO - Lungenkrebszentrum (ISO 9001 zertifiziert)
  • Zentrum für Kinderonkologie
  • Stroke Unit - Überregionale Schlaganfallstation
  • KIDS DO - Westfälisches Kinderzentrum
  • Rücken DO - Wirbelsäulenzentrum
  • Kontinenz DO - Kontinenz-Zentrum (Deutsche Kontinenzgesellschaft zertifiziert)
  • ONKO DO - Interdisziplinäres Tumorzentrum
  • Diabetes DO - Diabeteszentrum
  • Gefäßzentrum
  • Überregionales Traumazentrum (DGU zertifiziert)
  • GYNONKO DO Gynäkologisches Krebszentrum (ISO 9001 & DKG zertifiziert)
  • MIC Zentrum - Zentrum für minimalinvasive Chirurgie in der Urologie
  • COCHLEA DO - Cochlea-Implantat-Zentrum
  • SPZ DO - Sozialpädiatrisches Zentrum Neuropädiatrie Dortmund
  • BRAND DO - Zentrum für Schwerbrandverletzte

1994 wurde auf Initiative von Prof. Dr. med. H. - U. Langendorff die „Dortmunder Hautbank e.V.“, die bis dahin erste Hautbank ihrer Art in Deutschland, gegründet.

Die Triple-Osteotomie zur Behandlung der Hüftdysplasie wurde in Dortmund entwickelt und ist ein heute weltweit eingesetztes Standardverfahren.

Weblinks

Commons: Klinikum Dortmund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ausbildungsberufe am Klinikum Dortmund, Klinikum Dortmund
  2. a b c d e Geschichte des Klinikums, Klinikum Dortmund
  3. Klinikum eröffnet topmodernes OP-Zentrum. Abgerufen am 13. April 2012.
  4. Medizinale am Klinikum Dortmund. Abgerufen am 18. Juli 2013.
  5. Klinikum Dortmund macht 900.000 Euro Überschuss. Abgerufen am 17. Juni 2014.
  6. Klinikum Dortmund gGmbH: Klinikum Dortmund gGmbH - Klinikum Dortmund stellt vorläufige Jahresbilanz 2015 vor. Abgerufen am 14. August 2016.
  7. Positive Bilanz bei Zweitmeinungszentrum. Abgerufen am 27. Februar 2014.
  8. Website der Patientenhochschule Dortmund
  9. Medizin-Fortbildung: Klinikum eröffnet Patienten-Hochschule - Alle Nachrichten - Nachrichtenportal - Leben in Dortmund - Stadtportal dortmund.de. In: www.dortmund.de. Abgerufen am 14. August 2016.
  10. Deutsche Akkreditierungsstelle. Abgerufen am 18. Juni 2012.