Kompetenzzentrum Holz
Kompetenzzentrum Holz | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | 2000 |
Sitz | Linz, Österreich ⊙ ; Standorte Lenzing, St. Veit an der Glan, Tulln |
Leitung | Boris Hultsch |
Branche | Angewandte Forschung, Entwicklung, Consulting |
Website | www.wood-kplus.at |
Die Kompetenzzentrum Holz GmbH (Wood K plus, Kompetenzzentrum für Holzverbundwerkstoffe und Holzchemie) ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung für neue Werkstoffe, Materialien und Prozesstechnologie für Holz und andere nachwachsende Rohstoffe.
Organisation und Aufgaben
Das Kompetenzzentrum Holz ist ein Zusammenschluss von Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaftsförderung der Landesebene zu einer Forschungseinrichtung auf den Gebieten der Holzverbundwerkstoffe und der Holzchemie. Die Besitzverhältnisse verteilen sich:[1]
- Upper Austrian Research GmbH: 48 % (Forschungsholding des Landes Oberösterreich)
- BABEG Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H.: 26 %
- Universität für Bodenkultur Wien (BOKU): 13 %
- Johannes Kepler Universität Linz: 13 %
Das Kompetenzzentrum Holz wird im Rahmen des COMET-Kompetenzzentrenprogramms (Competence Centers for Excellent Technologies), dem österreichischen Regierungsprogramm für Kooperation zwischen Industrie und Wissenschaft, als K1-Zentrum gefördert.[2][3][4][5] Innerhalb der oberösterreichischen Stärkefelder, der Förderungschwerpunkte der Landesebene, ist WOOD K plus in den Bereichen Innovative Werkstoffe/Leichtbau, Life Science, Logistik und Energieeffizienz/erneuerbare Energien angesiedelt.[6]
Schwerpunkt der COMET-Kompetenzzentren ist eine enge Verbindung von angewandter Wissenschaft und wirtschaftlicher Nachfrage (Forschung und Entwicklung – F&E, und zweckorientierte Grundlagenforschung). Über 100 Forscher und Forscherinnen aus unterschiedlichen Fachgebieten erarbeiten in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen und Industriepartnern Lösungen für die Holzwirtschaft.[7]
Forschungsfelder
Wood K plus forscht an vier Standorten: Linz, Lenzing, Tulln und St. Veit/Glan – wobei in jeder Niederlassung ein entsprechender Forschungsschwerpunkt im Fokus steht. Das Themenspektrum reicht von der Zellstoff- und Fasergewinnung über die Optimierung von holztechnologischen Prozessen und Oberflächen bis hin zur Herstellung von Holz-Polymer-Verbundwerkstoffe.[8]
Holzchemie und Biotechnologie (Lenzing/Linz)
Der Bereich Holzchemie und Biotechnologie ist sowohl in Lenzing, dem Standort der Lenzing AG einem langjährigen Leitbetrieb Österreichs für neue Materialien (Viskose/Lyocell), als auch am Standort Linz angesiedelt. Ziel ist es, Lösungen zur Nutzung von Biomasse – vor allem Holz – unter den jeweiligen Gegebenheiten zu finden und umzusetzen. Durchgeführt wird Auftragsforschung und fortgeschrittene Analytik aus dem Bereich der Holzchemie, Holzkomponenten, Zellstoffqualität und Verwertung von nachwachsenden Rohstoffen.[9]
Massivholz & Holzverbundwerkstoffe (UFT Tulln)
Der Standort für den Bereich Massivholz und Holzverbundwerkstoffe befindet sich in Tulln, Niederösterreich, in unmittelbarer Nähe zum Institut für Holztechnologie und Nachwachsende Rohstoffe (Universität für Bodenkultur Wien,).[10] Es beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Optimierung von klassischen holztechnologischen Prozessen, Materialneuentwicklung und Grundlagenprojekte im Bereich Verklebung, Trocknung und Holzbiotechnologie.[11]
Holz- und Papieroberflächentechnologie (W3C St. Veit)
In St. Veit an der Glan, Kärnten (der „Sonnenstadt“, einem Kernstandort des Landes für Innovation im Energiesektor) [12] befindet sich der Bereich Wood Carinthian Competence Center (W3C), er ist in Altglandorf-Nord angesiedelt. Hier werden im Speziellen Themen und Fragestellungen rund um die Oberflächen von Papier, Laminaten, Kompositen, Naturfasern und Naturfaserverbunden bearbeitet. Die gesamtheitliche Betrachtung des Themas Oberfläche baut dabei auf drei miteinander eng verbundenen Blickwinkeln auf, nämlich der Funktionalität der Oberflächen, der Prozesse zur Herstellung der Oberfläche sowie der Anwendungen der Oberfläche.[13]
Holz-Polymer-Verbundwerkstoffe (Linz)
Der Bereich Holz-Polymer-Verbundstoffe ist am Standort Linz, Oberösterreich, im Sciencepark der Johannes Kepler Universität angesiedelt. Wood Plastic Composites (WPC, deutsch Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe) und (Naturfaserverstärkte Kunststoffe NFK) sind Verbundwerkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen bzw. anorganischen und synthetischen Fasern mit thermoplastischen und duromeren Kunststoffen (Polymeren), und gehören zu den favorisierten neuen Werkstoffen. Sie können mit herkömmlichen Verfahren aus der Kunststoffindustrie hergestellt werden, wie beispielsweise Extrusion oder Spritzguss.[7][8] Weitere Forschungsschwerpunkte bilden die Entwicklung von Bindemitteln auf Melaninharzbasis sowie die Entwicklung von Keramikwerkstoffen auf Basis biogener Rohstoffe.[14]
Marktanalyse & Innovationsforschung (Tulln)
Das Ziel des Zentrums Marktanalyse & Innovationsforschung – ebenfalls am Standort Tulln – ist es, bei der Neu- oder Weiterentwicklung innovativer Holzprodukte bzw. deren Vermarktbarkeit und bei der Bewertung von Branchen oder bestimmten Märkten zu unterstützen.[15]
Literatur
- Kompetenzzentrum Holz GmbH, Geschäftsbericht 2011, S.59-68 Publikationsliste 2011, abgerufen am 12. November 2012
Weblinks
Nachweise
- Wood Comet – Kompetenzzentrum für Holzverbundwerkstoffe und Holzchemie. Factsheet COMET: Die Kompetenzzentren in der Programmlinie K1 (pdf, ffg.at)
- Wood K Plus, Eintrag auf boku.ac.at, Department für Materialwissenschaften und Prozesstechnik, Institut für Holztechnologie und Nachwachsende Rohstoffe
- ↑ Kompetenzzentrum Holz GmbH , Firmenbuchdaten, CreditReform/firmenabc.at.
- ↑ Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie: COMET - Competence Centers for Excellent Technologies.
- ↑ Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft: Comet K1 Zentren, abgerufen am 12. November 2012.
- ↑ Holz, Wood COMET – K1 Zentrum genehmigt (pdf, kplus-wood.at, abgerufen am 12. November 2012).
- ↑ Upper Austrian Research: COMET-Förderung für SCCH und Wood bis 2014 sicher, Pressespiegel, abgerufen am 28. November 2012.
- ↑ Upper Austrian Research: OÖ Stärkefelder treiben technologische Entwicklung, abgerufen am 12. November 2012.
- ↑ a b Auf Holz geklopft. In: Standpunkt 01/10, S. 88-91 (pdf, wood-kplus.at, abgerufen am 12. November 2012).
- ↑ a b Chemiereport 2012/01, AustrianLifeSciences, Zehn Jahre Kompetenzzentrum Holz. Hightech aus der Natur, S. 50-51, PDF, abgerufen am 12. November 2012.
- ↑ Kompetenzzentrum Holz GmbH: Geschäftsbericht 2011, Holz und Zellulosechemie, S. 31, PDF, abgerufen am 12. November 2012.
- ↑ Department für Agrarbiotechnologie IFA-Tulln.
- ↑ Kompetenzzentrum Holz, Geschäftsbericht 2011, Massivholz & Holzverbundwerkstoffe S.37, PDF, abgerufen am 12. November 2012.
- ↑ Sonnenstadt St. Veit, stveit.carinthia.at.
- ↑ Oberflächentechnologie & Logistik, wood-kplus.at, abgerufen am 12. November 2012;
Holz-Kompetenzzentrum W3C: gesicherte Finanzierung und spannende Zukunftsprojekte, advantage.at, abgerufen April 2013. - ↑ Kompetenzzentrum Holz, Geschäftsbericht 2011, Holz-Polymer-Verbundstoffe, S.33, PDF abgerufen am 12. November 2012.
- ↑ Kompetenzzentrum Holz: Marktanalyse & Innovationsforschung, abgerufen am 12. November 2012.
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