Kontextualisierung

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Kontextualisierung ist die interaktive Konstitution des relevanten Kontextes innerhalb eines Kommunikations- und Interpretationsprozesses. Der Begriff wird insbesondere in der Sprachwissenschaft, der Kommunikationstheorie, der Philosophie und der Pädagogik angewendet. Der Kontextualismus erhebt die Kontextualisierung in den Geistes- und Sozialwissenschaften zum Denkprinzip.

Hinter dem Konzept der Kontextualisierung steht die Überzeugung, dass komplexe und vielschichtige Wörter oder Sätze nur aus ihrem geeigneten sprachlichen Kontext heraus zu sehen und verstehen sind, ebenso wie kulturelle Objekte nur aus ihren kultur- und alltagsgeschichtlichen Zusammenhängen heraus. Es geht immer darum, die richtigen Bezüge herzustellen.

Die Kontextualisierung gilt auch als Methode des vernetzten Denkens und Lernens sowie der systemischen Familientherapie.[1]

Im Aufsatzunterricht im Fach Deutsch versteht man unter Kontextualisierung einer Textvorlage, dass der Schüler in seinem Aufsatz außertextliche Bezüge zum vorliegenden Text herstellt (historische, soziologische, politische Einflüsse, literaturgeschichtliche Einordnung, Vorwissen über den Autor oder die Werkgeschichte, Kenntnisse von anderen Texten zum gleichen Thema oder Motiv).

Literatur

  • Peter Auer: Kontextualisierung. In: Studium Linguistik 19 (1986), S. 22–47.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Markus Hänsel: Grundlagen systemischer Therapie (pdf-Datei; 52 kB)