Kranenburger Kreuzwallfahrt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Oktober 2015 um 11:21 Uhr durch Aschroet (Diskussion | Beiträge) ({{Commonscat}}). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kranenburger Kreuz
Kranenburger Kreuz
Der neue Heiligkreuzstock am Reichswald. Im Hintergrund ist die Kirche von Kranenburg zu erkennen.
Der neue Heiligkreuzstock am Reichswald. Im Hintergrund ist die Kirche von Kranenburg zu erkennen.
Kreuztracht 2007
Kreuztracht 2007

Im Mittelpunkt der Kranenburger Wallfahrt zum Wundertätigen Kreuz steht ein schlichter Holzkorpus.

Geschichte

Der Legende zufolge soll ein Hirte aus dem Neuenhof bei Kranenburg zu Ostern 1279 oder 1280 eine konsekrierte Hostie in einen Baum im Reichswald fallen lassen haben; bei der Fällung dieses Baumes 1308 sei dann der Korpus gefunden und in der Kirche von Kranenburg aufgestellt worden, wo er schnell zum Ziel zahlreicher Pilger wurde. Historisch nachweisbar ist die Kreuzverehrung in Kranenburg seit dem Ende des 14. Jahrhunderts; ihren Höhepunkt erreichte sie in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, als die Spendengelder den Bau einer großen dreischiffigen Kirche ermöglichten, an die 1436 auch das Martinsstift aus dem Dorf Zyfflich verlegt wurde.

Im 16. Jahrhundert kam die Wallfahrt zeitweise zum Erliegen, nachdem Herzog Wilhelm V. das Kreuz auf die Klever Burg hatte bringen lassen. In der Frühen Neuzeit war die Kranenburger Wallfahrt insbesondere für Katholiken aus den protestantisch dominierten Niederlanden attraktiv; so ist auch die 1666 erschienene Geschichte der Kranenburger Kreuzverehrung des Stiftsdekans Johannes van Wanray (Historia S. Crucis Cranenburgensis ofte Grondelicke beschrijvinge van’t oude mirakeleuse Cruys-Beelt tot Cranenburch, Digitalisat) in niederländischer Sprache verfasst.

Seit dem 19. Jahrhundert erlebte die Wallfahrt einen erneuten Aufschwung; zu den Höhepunkten gehörten die Jubiläumsfeiern von 1808 und 1908 und die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. 2008 beging die Kranenburger Pfarre das 700-jährige Jubiläum der Kreuzwallfahrt.

Die Kreuzprozession findet jährlich am ersten Sonntag nach Kreuzerhöhung (14. September) statt.

Literatur

  • Franz Günter Aengenheyster: 675 Jahre Kranenburger Kreuzwallfahrt. Pfarre - Stift - Wallfahrt 1308-1983, Kranenburg 1983.
  • Franz Günter Aengenheyster: Kreuzwallfahrtsort Kranenburg. Das Wundertätige Heilige Kreuz von Kranenburg, Kranenburg 2006.
  • Friedrich Gorissen: Kranenburg. Ein altes Heiligtum des Niederrheins, Kranenburg 1950.
  • Manuel Hagemann: Zur Frühgeschichte der Kranenburger Kreuzverehrung. Ein Beitrag zum 700jährigen Wallfahrtsjubiläum, in: Kalender für das Klever Land 2008, S. 82-89.
  • Verein für Heimatschutz (Hg.): Geschichte im Turm. Katalog zur ortsgeschichtlichen Ausstellung im Mühlenturm Kranenburg, Kranenburg 2006.
  • Wahre und kurze Geschichte vom Ursprunge des wunderthätigen Kreuzes Cranenburg : nebst der Einrichtung u. Bestätigung d. h. Kreuzes daselbst, wie auch den Regeln u. Ablässen dieser Bruderschaft ; zum 100 jähr ; andenken an d. Stiftung. - Krefeld : I. B. Klein, 1846. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf

Weblinks

Commons: Kranenburger Kreuzwallfahrt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Kranenburger Kreuzwallfahrt – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien