LK-700

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LK-700
Phase: G / Status: 1974 beendet
Typ Landemodul
Land UdSSR
Organisation FSA/Roskosmos
Missionsdaten
Startplatz Baikonur/Kasachstan
Trägerrakete UR-700
Missionsdauer 8 Tage
Landeplatz 88 % der der Erde zugewandten Oberfläche des Mondes
Bahndaten
Apogäum 200 km
Perigäum 200 km
Allgemeine Raumfahrzeugdaten
Startmasse 154 t
Abmessungen 21,20 × 2,70 × 2,70 m
Spezifische Raumfahrzeugdaten
Stabilisation RCS-Systeme (außerhalb der Atmosphäre) / Kontrollfinne (in der Erdatmosphäre)
Antriebssystem N2O4 / UDMH
Module * Block 1 TLI-Stufe
  • Block 11 Kurskorrektionen und Abbremsmanöver am Mond
  • Block 111 Landestufe
  • Block 1V TEI-Stufe
  • Block V VA: Kapsel mit Hitzeschild
  • Block V1 ADU: Rettungsrakete (wird 93 Sekunden nach dem Start abgesprengt)
Nutzlast LK-700 Block 111: 18,2 t
Daten zur bemannten Mission
Zielobjekt Mond
Besatzung 3
EVA Anzahl 2 (auf der Mondoberfläche)
EVA Dauer 2–2,5 h

LK-700 war ein sowjetisches Mondlande- und Aufstiegsmodul, das 1964 als Alternative zur N1 vorgeschlagen wurde. Es wurde von Wladimir Nikolajewitsch Tschelomei entwickelt und basierte auf einer Weiterentwicklung der bemannten LK-1-Sonde.[1] Die LK-700 wäre mit einer UR-700-Rakete gestartet, um drei Kosmonauten auf eine direkte Flugbahn zur Mondoberfläche und wieder zurück zu bringen. Diese direkte Flugbahn hätte es der Sowjetunion erlaubt, überall auf der der Erde zugewandten Mondseite zu landen. Dieser Entwurf wurde 1964 verworfen.[2]

Missionsablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf unbemannte Flüge wären bemannte gefolgt. Der vorgeschlagene Ablauf sah zwei Missionen vor:

  • Mai 1972: Erster unbemannter UR-700/LK-700-Flug. Weitere Flüge hätten im November 1972 und April 1973 stattfinden sollen.
  • April 1973: Erster bemannter UR-700/LK-700-Flug. Weitere Flüge hätten im August und Oktober 1973 stattfinden sollen.

Nach den ersten LK-700-Flügen wäre der „Lunar Expeditionary Complex“ mit drei Flügen auf dem Mond abgesetzt worden:

  • 1. Flug: Errichtung einer Mondbasis, die einen sechsmonatigen Aufenthalt ermöglicht.
  • 2. Flug: LK-700 mit Besatzung
  • 3. Flug: Labor und Rover zur Erkundung der Mondoberfläche[3]

Unterschiede zur N1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das LK-700 in Kombination mit einer UR-700-Booster-Rakete besaß zwei wesentliche Unterschiede zur N1 von Sergej Koroljow:[4]

  • Anstatt eines Lande- und eines Mondorbitmoduls besaß es nur ein Modul, mit dem die Landung durchgeführt sowie der Rückflug zur Erde angetreten wurde.
  • Außerdem wurde auf effizientere kryogene Antriebe verzichtet.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. What Would a Soviet Moon Landing Have Looked Like? D-News, 22. Juli 2013, abgerufen am 18. Januar 2018 (englisch).
  2. LK-700 in der Encyclopedia Astronautica, abgerufen am 30. Mai 2016 (englisch).
  3. LEK Lunar Expeditionary Complex in der Encyclopedia Astronautica, abgerufen am 30. Mai 2016 (englisch).
  4. Paul Drye: LK-700: The Soviet Union’s Other Road to the Moon. In: False Steps. 13. Januar 2013, abgerufen am 31. Mai 2016.