Ledermantel (Rüstung)

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Ledermantel (Rüstung)
Angaben
Waffenart: Schutzwaffe
Bezeichnungen: Ledermantel, Buff coat, Jerkin
(französ. auch: Chamois)[1]
Verwendung: Rüstung
Ursprungsregion/
Urheber:
England, Militär
Verbreitung: Europa, U.S.A.
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Der Ledermantel (engl. Buff Coat oder Jerkin) ist eine Schutzwaffe aus dem frühneuzeitlichen England.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denkmal Oliver Cromwells, bekleidet mit einem Ledermantel

Der Ledermantel besteht aus gegerbten und gefütterten Rindsleder. Drei Hauptversionen waren im allgemeinen Gebrauch: Lange Ärmel, kurze Ärmel und eine Variation ohne Kragen. Er wurde im 17. Jahrhundert in England entwickelt und diente als Untergewand für die Rüstung der Kavallerie und der Pikeniere, später auch der Musketiere. Der Ledermantel wurde zur Zeit der Herrschaft des Hauses Tudor (1485 bis 1603) als militärischer Ausrüstungsgegenstand eingeführt. Dazu wurden ein Brustpanzer, ein Helm (Zischägge, in England "Lobster tail helmet" genannt), Panzerhandschuhe und oft auch gepanzerte Kürassierstiefel getragen. Das starke Rindsleder bot Schutz gegen Schwerthiebe, jedoch nicht gegen Geschosse aus Feuerwaffen. Im Laufe der Zeit weitete sich seine Benutzung über ganz Europa und auch in die Armee George Washingtons aus. Edelleute trugen oft bestickte und reich verzierte Versionen. Dieser Ledermantel wurde von allen sozialen Schichten getragen[2]. Oliver Cromwell, erster Lordprotector Englands wird auf mehreren Denkmälern mit solch einem Bekleidungsstück abgebildet (siehe Foto).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • John Tincey, Ironsides: English Cavalry 1588-1688, Verlag Osprey Publishing, 2002, ISBN 978-1-84176-213-5
  • Marko Zlatich, Peter F. Copeland, General Washington's army, Band 1, Verlag Osprey Publishing, 1994, Seite 14, ISBN 978-1-85532-384-1
  • Stuart Reid, Graham Turner, Scots Armies of the English Civil Wars, Verlag Osprey Publishing, 1999, Seite 31, 39, ISBN 978-1-85532-836-5

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. So wird der Heerführer François de La Noue, genannt Bras de fer, der fast sein gesamtes Leben im Krieg verbrachte, bei Gédéon Tallemant des Réaux mit einer Anspielung auf den Ledermantel beschrieben: "La Nouë Bras-de-Fer avoit fort ... et estoit tousjours vestu de chamois"; siehe P. Monmerque (1855): Les historiettes de Tallemant des Réaux. 3. Ausg., Bd. 4, S. 198 u. 215 (online).
  2. Ledermantel im Metropolitan Museum/New York, online einsehbar, (engl., eingesehen am 24. Januar 2011)