Linowsee (Lychen)

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Linowsee
Linowsee auf dem Urmesstischblatt 2745 Lychen von 1825
Geographische Lage Brandenburg, Landkreis Uckermark
Zuflüsse namenloses Fließ vom Süssen Grund, namenloses Fließ von Norden einmündend
Abfluss namenloses Fließ zum Großen Brückentinsee
Daten
Koordinaten 53° 16′ 3″ N, 13° 16′ 41″ OKoordinaten: 53° 16′ 3″ N, 13° 16′ 41″ O
Linowsee (Lychen) (Brandenburg)
Linowsee (Lychen) (Brandenburg)
Höhe über Meeresspiegel 66,8 m ü. NHN
Fläche 47,4 ha
Breite 300 m
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Der Linowsee ist ein natürlicher See im Naturraum des Neustrelitzer Kleinseenlandes und im Naturpark Uckermärkische Seen. Er liegt vollständig auf der Gemarkung von Rutenberg, einem Ortsteil der Stadt Lychen im Landkreis Uckermark (Brandenburg).

Lage und Hydrographie

Der Linowsee liegt am nordwestlichen Rand des Stadtgebietes von Lychen, vollständig auf der Gemarkung des Ortsteiles Rutenberg, an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte).

Es handelt sich um einen ca. 2,4 km langen, aber mit maximal ca. 300 m Breite, recht schmalen, sich in Nordost-Südwest erstreckenden natürlichen See. Die Fläche beträgt 47,4 ha, der Seespiegel liegt auf 66,8 m ü. NHN. Er ist bis 15 m tief und stabil geschichtet. Der Trophie-Index wird im Gewässerkataster mit 2,5 angegeben, das entspricht dem Grenzbereich von meso- zu eutroph. Mehrere kleine, namenlose Fließ münden von Norden und Osten in den See; der einzige Abfluss erfolgt zum Großen Brückentinsee. Am südwestlichen Ufer liegt der zum Ortsteil Rutenberg gehörende Wohnplatz Seeblick. Die Ufer sind weitgehend naturbelassen und nicht durch Wege zugänglich. Lediglich am südöstlichen Ufer und im Bereich des Wohnplatzes Seeblick führen kleinere Wege und Straßen etwas dichter an den See heran.

Geschichte

Der See wurde bereits 1299 erstmals urkundlich genannt (stagnum Lynyczere). Der Linowsee gehörte neben 38 anderen namentlich genannten Seen zur Erstausstattung des Klosters Himmelpfort[1]. Das Kloster hatte das alleinige Nutzungsrecht auf diesem See[2]. Der Name lässt sich von einer alpb. Grundform *Lin'e jezero = Schleisee, von *lin = Schlei und *jezero = See[3]. 1480 heisst es dy sehe Lynow, 1556 Linower sehe. Weitere frühe Nennungen sind: 1574 lynaw und 1580 Lienow. Auf dem Urmesstischblatt heisst der See Lino See.

Am Südwestende des Sees lag der mittelalterliche Ort Linow, der vermutlich im 14. oder 15. Jahrhundert wüst fiel. Der Ort ist nach dem See benannt[3]. Besonders die Nennung des Ortes von 1342 als Lyniezer (Lin und jezero) lässt die alte polabische Namensform noch sehr gut erkennen.

Belege

Literatur

  • Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VIII Uckermark. 1210 S., Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1986 ISBN 3-7400-0042-2 (S. 595/6)
  • Reinhard E. Fischer (Mitautoren: Elzbieta Foster, Klaus Müller, Gerhard Schlimpert, Sophie Wauer & Cornelia Willich): Brandenburgisches Namenbuch. Teil 10: Die Gewässernamen Brandenburgs. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1996, ISBN 3-7400-1001-0
  • Olaf Mietz (Projektleiter): Die Seen im Brandenburgischen Jungmoränenland. Teil 2. ohne Paginierung [245 S.], Gewässerkataster und Angewandte Gewässerökologie e.V., LUA, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Potsdam, 1996.

Einzelnachweise

  1. Adolph Friedrich Johann Riedel: Codex Diplomaticus Brandenburgensis A. Erster Haupttheil oder Urkundensammlung zur Geschichte der geistlichen Stiftungen, der adlichen Familien, so wie der Städte und Burgen der Mark Brandenburg , XIII. Band, Die Uckermark: Lychen, Zehdenik, Templin, Angermünde, Kloster Chorin; Uckermärkische Urkunden. Berlin, Reimer 1857 Online bei Google Books
  2. Heinz-Dieter Heimann, Klaus Neitmann, Winfried Schich: Brandenburgisches Klosterbuch: Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Bd. 1. Be.Bra-Verlag, Berlin, 2007. ISBN 3937233261. (S. 612–624)
  3. a b Sophie Wauer: Brandenburgisches Namenbuch. Teil 9. Die Ortsnamen der Uckermark. 391 S., Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1996 ISBN 3-7400-1000-2 (S. 167)