Liolaemus

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Liolaemus

Liolaemus nitidus

Systematik
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Toxicofera
ohne Rang: Leguanartige (Iguania)
Familie: Liolaemidae
Gattung: Liolaemus
Wissenschaftlicher Name
Liolaemus
Wiegmann, 1834

Liolaemus ist eine Echsengattung aus der Gruppe der Leguanartigen (Iguania) und mit 273 Arten die zweitartenreichste Echsengattung nach den Anolis.[1] Liolaemus-Arten kommen im westlichen und südlichen Südamerika vor allem im Bereich der Anden vor. Das Verbreitungsgebiet der Gattung erstreckt sich von Peru und den Süden Brasiliens bis nach Feuerland. Die meisten Arten leben in Argentinien (165 Arten) und Chile (109), in Peru (21) und Bolivien (18) kommen schon deutlich weniger vor. Liolaemus magellanicus kommt auf Feuerland vor und ist damit die am weitesten südlich verbreitete Echse der Welt.[2]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liolaemus-Arten sind kleine bis mittelgroße Echsen mit stämmigem Körper und einem Gewicht von 8 bis 9,5 g. Männchen werden in der Regel nur wenig größer als die Weibchen. Farblich können sich die Geschlechter jedoch deutlich unterscheiden, im Fall von Liolaemus ornatus so deutlich, dass sie als unterschiedliche Arten beschrieben wurden.[2]

Lebensraum und Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa zwei Drittel der Liolaemus-Arten kommen in relativ trockenen Lebensräumen vor, viele in den Bergen und sieben Arten wurden auch in Höhen von 4800 Metern nachgewiesen. Vier Arten (L. ditadai, L. halonastes, L. salinicola und L. scapularis) vertragen eine hohe Salzkonzentration und kommen auf Evaporitböden in der Umgebung von Salzseen vor. Die Echsen sind in den meisten Fällen territorial und Allesfresser. Viele fressen aber keine Pflanzen, sondern nur verschiedene Wirbellose, einige sind spezialisierte Ameisenfresser. In großen Höhen lebenden Arten vermehren sich vivipar, die übrigen legen Eier.[2] Bei Liolaemus parthenos gibt es nur Weibchen und die Tiere vermehren sich parthenogenetisch.[3]

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 2020 wurden in der Reptile Database 273 Arten gelistet:[1][4]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Liolaemus In: The Reptile Database; abgerufen am 5. Oktober 2020.
  2. a b c Gordon H. Rodda: Lizards of the World: Natural History and Taxon Accounts. Johns Hopkins University Press, 2020, ISBN 978-1421438238, Seite 454–457.
  3. Cristián S. Abdala, Diego Baldo, Ricardo A. Juárez and Robert E. Espinoza. 2016. The First Parthenogenetic Pleurodont Iguanian: A New All-female Liolaemus (Squamata: Liolaemidae) from Western Argentina. In: Copeia. Band 104, Nr. 2, S. 487–497. DOI: 10.1643/CH-15-381
  4. Wissenschaftler aus Peru entdecken neue Echsenart auf 4500 Metern Höhe. In: ntv.de. ntv Nachrichtenfernsehen GmbH, 29. September 2021, abgerufen am 29. September 2021.