Litovel

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Litovel
Wappen von Litovel
Litovel (Tschechien)
Litovel (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Olomoucký kraj
Bezirk: Olomouc
Fläche: 4639 ha
Geographische Lage: 49° 42′ N, 17° 5′ OKoordinaten: 49° 42′ 5″ N, 17° 4′ 32″ O
Höhe: 233 m n.m.
Einwohner: 9.712 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl: 78 401
Kfz-Kennzeichen: M
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 11
Verwaltung
Bürgermeister: Zdeněk Potužák (Stand: 2011)
Adresse: nám. Přemysla Otakara 778
784 01 Litovel
Gemeindenummer: 503444
Website: www.litovel.eu
Rathaus in Litovel

Litovel (deutsch Littau) ist eine Stadt im Okres Olomouc in Tschechien.

Geographie

Sie liegt an den Ausläufern des Drahaner Berglandes im Tal der March. Wegen der sechs Flussarme der March, die durch die Stadt fließen, wird sie im Volksmund auch als Hannakisches Venedig (Hanácké Benátky) bezeichnet. Ein Flussarm fließt sogar direkt unter dem Rathausturm.

Geschichte

An der Stelle der heutigen Altstadt von Litovel stand ursprünglich ein Fischerdorf. Die Flussarme der March gaben dem Ort dank der Insellage einen natürlichen Schutz. In der Mitte des 13. Jahrhunderts gründete Přemysl Otakar II. neben dem Dorf eine Königsstadt. 1291 erteilte Václav II. ihr einige Privilegien, Johann von Luxemburg genehmigte den Bau von Stadtmauern. Nach den Hussitenkriegen verlor die Stadt die königlichen Privilegien und kam unter die Herrschaft der Vlašim, denen zu Anfang des 16. Jahrhunderts die Boskowitz folgten. In dieser Zeit entstand unter anderem das Renaissance-Rathaus mit seinem 72 Meter hohen Turm. Anfang des 17. Jahrhunderts gelangten die Liechtensteiner durch Heirat an die Stadt, die in den Folgejahren allmählich ihre einstige Bedeutung verlor. Überfälle der Schweden im Dreißigjährigen Krieg, Feuerbrünste und die Pest besiegelten den Niedergang. Nach dem Wiederaufbau wurde Litovel 1850 Bezirksstadt mit etwa 2880 vornehmlich deutschen Bürgern. 1899 hatte sich das Verhältnis durch Zuwanderung umgekehrt, so dass die Tschechen die Gemeindewahlen gewannen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Ort neben den weiterhin überwiegend deutschen Städten Olomouc und Uničov zu einem Gewerbe- und Bildungszentrum in der Region.

Die Stadt ist in Mähren berühmt durch ihre Brauerei, die 1893 gegründet wurde.

Sehenswürdigkeiten

  • Rathausplatz mit dem 1557 erbauten Rathaus, der 1724 von Václav Render errichteten Pestsäule und historischen Bürgerhäusern
  • Kirche des Hl. Marcus, erstmals 1342 erwähnt, mit Stilelementen der Gotik, der Renaissance und des Barock
  • Steinbrücke über die March aus dem Jahr 1592
  • Stadtmauern aus dem 14. Jahrhundert
  • Die Stadt ist Mittelpunkt des Landschaftsschutzgebietes Litovelské Pomoraví.

Gemeindegliederung

Zur Stadt Litovel gehören die Ortsteile

  • Březové (Birken)
  • Litovel (Littau)
  • Chudobín (Chudwein)
  • Myslechovice (Michlowitz)
  • Nasobůrky (Aßmeritz)
  • Nová Ves (Neudorf)
  • Rozvadovice (Roswadowitz)
  • Savín (Sawin)
  • Tři Dvory (Dreihöfen)
  • Unčovice (Huntschowitz) und
  • Víska (Mühldörfel).

Einstige Sendeanlage

Westlich von Litovel befand sich bei 49°42'38" nördlicher Breite und 17°3'23" östlicher Länge eine Sendeanlage mit 3 in einer Reihe angeordneten 220 Meter hohen Sendemasten, welche vermutlich dazu gedient haben dürfte, das Signal von Radio Free Europe auf 720 kHz zu stören. Die Gebäude der Anlage stehen noch, die Sendemasten wurden abgerissen.

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)