Louis Bourdaloue

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Louis Bourdaloue, Zeichnung von Jean Jouvenet.

Louis Bourdaloue (* 20. August 1632 in Bourges; † 13. Mai 1704 in Paris) [1] war ein französischer Jesuit und Prediger. Er galt seinerzeit als „König unter den Predigern und Prediger von Königen“.

Sein Vater, Etienne Bourdaloue, ein Rechtsanwalt, war ein bekannter Redner. Im Alter von 15 Jahren trat er in die Gesellschaft Jesu ein. Als Lehrer für Rhetorik, Philosophie und moralische Theologie wirkte er in verschiedenen Jesuitenkollegs. Er begann 1665 in den Provinzen zu predigen, und sein Erfolg als Prediger führte seine Vorgesetzten dazu, ihn im Jahre 1669 nach Paris zu rufen.

Am Hof des Sonnenkönigs Ludwig XIV. predigte er weitschweifig, jedoch so fesselnd, dass insbesondere die Damen unter seinen Zuhörern kein Wort davon missen mochten. Seine Stimme soll „schön und von Ansehnlichkeit“ gewesen sein. Seine Stärke lag in seiner Fähigkeit zur Anpassung an das Publikum.

Damals hat sich eingebürgert, dass die Damen von daheim mitgenommene Saucièren mit in die Kirche brachten, in die sie gegebenenfalls unter den weiten, langen Röcken nonchalant ihre Blase entleert haben. Die Porzellan-Manufakturen griffen die neue Sitte bald auf und formten ein Gefäß, das den Saucièren zwar noch glich, aber zum Hinein-Urinieren besser geeignet waren: den „pot de chambre oval“. Dieses dann nach und nach auch bei anderen öffentlichen Gelegenheiten oft benutzte Utensil wurde mit allerlei Verzierungen (nicht selten anzüglicher Art) versehen und in unterschiedlichen Formen angeboten. Es bürgerte sich jedoch der Begriff Bourdalou dafür ein.

Weblinks

Commons: Louis Bourdaloue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Louis Bourdaloue. In: Catholic Encyclopedia. Abgerufen am 12. Dezember 2009 (englisch).