Lucius Flavius Verucla

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Lucius Flavius Verucla war ein im 1. Jahrhundert v. Chr. lebender römischer Unternehmer.

Verucla ist durch zahlreiche Inschriftenkartuschen[1] auf Bleibarren belegt. Die Bleibarren stammen aus einem Schiff, das bei Saintes-Maries-de-la-Mer gesunken ist. Darüber hinaus findet sich sein Name auch auf dem Fragment[2] eines Bleibarrens, der bei Bad Sassendorf gefunden wurde.[3]

Durch Isotopenuntersuchungen ist nachgewiesen, dass das Blei aus einem Bergwerk stammt, das sich rechts des Rheins in Germanien befand. Aufgrund von nach dem Guss aufgebrachten Stempeln[4] können die Bleibarren auf einen Zeitraum von 40 bis 27 v. Chr. datiert werden; die Stempel belegen darüber hinaus, dass die Barren in den Besitz von Augustus übergingen. Die Inschriftenkartuschen nennen entweder den Pächter oder den Eigentümer des Bleibergwerks; da Augustus aufgrund der nachträglich aufgebrachten Stempel als Eigentümer des Bergwerks wahrscheinlich nicht in Betracht kommt, dürfte Verucla der Besitzer und Betreiber des Bergwerks im Barbaricum gewesen sein.[3]

Im Jahr 2015 wurde auf einer Auktion ein Bleisiegel mit einem Durchmesser von 14 mm angeboten, das auf der Vorderseite das Porträt eines Mannes im Profil sowie die Buchstaben V E und R V C zeigt; auf der Rückseite befindet sich ein Blockmonogramm, das aus den Buchstaben A F E L R V C besteht. Dieses Bleisiegel dürfte daher vermutlich ebenfalls Verucla zuzuordnen sein.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Inschriften L(uci) F(lavi) VERUCLA(e) (CAG-13-05, 00817) und FLAVI VERUCLA(e) PLUMB(um) GERM(anicum) (CAG-13-05, 00818) sowie zahlreiche weitere.
  2. Inschrift L(uci) FLA(vi) und F(lavi) VE(ruclae) (AE 1920, 7).
  3. a b c Peter Kritzinger, Ein neues Zeugnis, S. 87–92, 97–101, 105–106.
  4. Inschriften mit dem Stempel IMP(eratoris) CAES(aris) (AE 1992, 1183, ZPE-143-279 sowie zahlreiche weitere).