Ludwig Mercklin

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Ludwig Mercklin

Ludwig Mercklin (* 11. Juli 1816 in Riga; † 15. September 1863 in Dorpat) war ein deutschbaltischer Klassischer Philologe.

Leben

Ludwig Mercklin stammte aus einer alten baltischen Gelehrten- und Pfarrersfamilie. Sein Bruder war der Botaniker Carl Eugen von Mercklin (1821–1904).

Ludwig Mercklin studierte ab 1835 Klassische Philologie an der Universität Dorpat, wo ihn besonders Karl Morgenstern und Christian Friedrich Neue förderten. Nach dem Examen (1838) ging Mercklin als Gymnasiallehrer nach Moskau, kehrte aber nach einer Auslandsreise 1840 nach Dorpat zurück. Dort habilitierte er sich und lehrte als Privatdozent. 1846 unternahm er eine Forschungsreise durch Italien. 1851 wurde er als Nachfolger Ludolf Stephanis zum außerordentlichen Professor „der Beredsamkeit, altklassischen Philologie, Aesthetik und Geschichte der Kunst“ ernannt. Entsprechend der weit gefassten Lehrumschreibung hielt Mercklin philologische, literarische und archäologische Vorlesungen und Seminarübungen ab, seit 1852 als Ordinarius.

Mit Förderung des russischen Staats unternahm Mercklin 1860 ausgedehnte Studienreisen durch Deutschland, Frankreich und England. Nach seiner Rückkehr legte er als Frucht seiner Sammlertätigkeit eine Sammlung von Gipsabgüssen für die Universität Dorpat an. 1861 erkrankte er an Krebs und nahm 1862 seinen Abschied von der Universität. Anlässlich seiner Pensionierung wurde er zum russischen Staatsrat ernannt. Er starb am 15. September 1863 nach langer Krankheit im Alter von 47 Jahren.

Mercklins eigene Forschungsarbeit konzentrierte sich auf das römische Sakralrecht und die lateinische Literaturgeschichte. Seine Schriften griffen in die aktuelle Forschung ein, gerieten aber nach seinem Tod größtenteils in Vergessenheit, da er sie verstreut und schwer zugänglich publizierte. Eine Sammlung seiner Kleinen Schriften ist nicht erschienen.

Literatur

Weblinks

Wikisource: Ludwig Mercklin – Quellen und Volltexte