Marcellinuskapelle

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Altarraum der Marcellinuskapelle
Langhaus und Altarraum

Die Marcellinuskapelle (im Volksmund: Stumpe Kirch) ist eine Kirchenruine aus den 13./14. Jahrhundert. Sie befindet sich dicht an der Nidder, zwei Kilometer unterhalb von Burkhards im Vogelsbergkreis in Hessen.

Geschichte

Die rechteckige gotische Saalkirche wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf einem Rastplatz des Leichenzuges des Bonifatius von Mainz zu seiner Wunschruhestätte Fulda errichtet. Sie ist 17,10 Meter lang und 8,85 Meter breit. Der Leichenzug hielt sich in der Nacht von 13. auf den 14. Juli 754 an dieser Stelle auf. Die Reste der Kirche wurden im Jahr 1931 vom Büdinger Kammerdirektor und Forstmann Karl Theodor Christian Müller (1856–1938) entdeckt und ausgegraben. Teile der Mauern wurden wieder hergerichtet, später kamen ein Altar und ein Kreuz hinzu. Wahrscheinlich hieß die Kirche zunächst Mirtzeler Kirche (Märtyrer Kirche), was mit der Zeit in Marcellinuskirche (nach dem heiligen Märtyrer Marcellinus) umgedeutet wurde. Im Zuge der Reformation wurde die Kirche aufgegeben und verfiel.

Die Stumpe Kirch befindet sich direkt an der Bonifatius-Route und an der Via Antiqua oder Rechten Nidderstraße.

Literatur

  • Die Bonifatius-Route von Mainz nach Fulda. Hrsg.: Verein Bonifatiusroute e. V.
  • Dieter Wolf, Erika Müller: Die Stumpe Kirch (sog. Marcelliniskapelle) bei Burkhards: Führungsblatt zur frühgotischen Kirchenruine bei Schotten-Burkhards, Vogelsbergkreis, Landesamt f. Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden 2004
  • Wolfgang Hamberger u.a.: Der Bonifatiusweg. Die Wurzeln Europas entdecken; die besondere Kulturreise vom Abendland zum modernen Europa. DuMont Verlag, Köln 2004, ISBN 3-7701-6326-5.
  • Christian Vogel: Via antiqua, Bonifatius' letzter Weg. Die Bonifatiusüberführungen von Mainz bis Fulda und ihr Weg. Selbstverlag, Niddatal 2004, ISBN 3-9809805-0-2.

Koordinaten: 50° 26′ 51″ N, 9° 10′ 48,7″ O