Marcha de Ituzaingó

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Marcha de Ituzaingó ist der Name eines argentinischen Militärmarsches. Bei diesem Marsch handelt sich neben der Präsidentenflagge und dem Amtsstab (Bastón de mando) um eines der drei symbolischen Zeichen des argentinischen Präsidentenamtes. Der Marsch wird bei jedem öffentlichen Auftritt des Präsidenten Argentiniens gespielt, um dessen Ankunft verkünden, und beim Hissen der argentinischen Flagge. In dieser Form wurde die Marcha de Ituzaingó erstmals am 25. Mai 1827 verwendet. Bis auf die Zeit vom 26. Januar 1946 bis zum 28. August 1959, in welcher der San-Lorenzo-Marsch zu diesem Zweck verwendet wurde, war dies stets die Funktion dieses Musikstücks.

Die Marcha de Ituzaingó war einer der ersten eigenen Märsche des unabhängigen argentinischen Staates. Der Marsch ist ein reines Instrumentalstück aus der Hand eines unbekannten Komponisten. Der Marsch wird jedoch häufig dem brasilianischen Kaiser Peter I., einem bekannten Hobby-Komponisten, zugeschrieben, der ihn dem Markgrafen Felisberto Caldeira Brant, Kommandant der Truppen im Argentinisch-Brasilianischen Krieg, gewidmet haben soll. In argentinische Hände geriet der Marsch durch die Schlacht von Ituzaingó am 20. Februar 1827, die mit einer Niederlage der Brasilianer endete. Unterschiedlichen Versionen der genauen Ereignisse zufolge fanden die argentinischen Truppen eine Partitur entweder in einem auf dem Schlachtfeld zurückgelassenen Beutel oder Kästchen oder in der Tasche eines gefallenen brasilianischen Soldaten. Auf dieser Partitur soll vermerkt gewesen sein, dass der Marsch nach dem ersten großen Sieg der brasilianischen Truppen gespielt werden sollte und nach dem Ort benannt werden sollte, an dem diese Schlacht stattgefunden haben werde. Carlos María de Alvear, Kommandant der argentinischen Truppen, beschloss, dem unbekannten Verfasser jener Worte diesen Wunsch zu erfüllen – der Marsch erinnert seither jedoch an einen Sieg der Streitkräfte Argentiniens. Einige Wochen nach der Schlacht, am 17. Jahrestag der Mai-Revolution des Jahres 1810, wurde der Marsch am 25. Mai 1827 seiner Bestimmung übergeben.

Dieser Marsch war außerdem das Musikstück, das die Militärjunta nach dem Sturz von Isabel Martínez de Perón wählte, um am 24. März 1976 um 3 Uhr 21 das Kommuniqué Nr. 1 zu verkünden. In dieser Nachricht wurde die Öffentlichkeit darüber benachrichtigt, dass die Streitkräfte die Kontrolle über das Land übernommen haben, was den Beginn des Prozesses der Nationalen Reorganisation darstellte.

Literatur

  • Gesualdo, Vicente: Historia de Bandas Militares. In: Todo es Historia, Ausgabe Las Bandas Militares: el coraje a través del ritmo, 1977.

Weblinks