Marco Antonio Barrera

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Marco Antonio Barrera Boxer
Marco Antonio Barrera 2012
Daten
Geburtsname Marco Antonio Barrera Tapia
Geburtstag 17. Januar 1974
Geburtsort Mexiko-Stadt
Nationalität Mexikanisch
Kampfname(n) Baby Faced Assassin
Gewichtsklasse Leichtgewicht
Stil Linksauslage
Größe 1,68 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe 75
Siege 67
K.-o.-Siege 44
Niederlagen 7
Keine Wertung 1

Marco Antonio Barrera (* 17. Januar 1974 in Mexiko-Stadt) ist ein mexikanischer Boxer, ehemaliger dreifacher WBO-Weltmeister im Superbantamgewicht, IBO- und WBC-Weltmeister im Federgewicht sowie WBC- und IBF-Weltmeister im Superfedergewicht.

Profikarriere

Barrera entstammt einer Anwaltsfamilie aus Mexiko-Stadt. Barrera gab 1989 nach einer 55-3-Amateurkarriere im Alter von erst 15 Jahren im Fliegengewicht sein Profidebüt. Zu Beginn der 1990er Jahre boxte er vor allem im Superfliegengewicht, konnte jedoch 1994 das Gewichtslimit nicht mehr bringen und beschloss, gleich zwei Gewichtsklassen aufzusteigen.

Halbfedergewicht

Im Halbfedergewicht knockte er mit Ex-WBA-Titelträger Eddy Cook 1994 seinen ersten bekannteren Gegner aus. Am 31. März 1995 gewann er den WBO-Weltmeistertitel gegen Daniel Jiménez, was bemerkenswert ist, weil Mexikaner zum einen fast immer um den Titel der in Mexiko ansässigen WBC boxen und zum anderen die WBO in den frühen 90ern in Nordamerika generell wenig angesehen war. Barrera war zu diesem Zeitpunkt erst 21 Jahre alt, hatte aber schon 34 Siege erzielt.

Er verteidigte den Titel acht Mal erfolgreich, unter anderem gegen Kennedy McKinney, Goldmedaillengewinner im Bantamgewicht bei den Olympischen Spielen 1988, musste aber gegen Agapito Sánchez 1995 erstmals zu Boden.

Mit einer Bilanz von 43 Siegen traf er am 22. November 1996 auf Junior Jones, musste gegen den US-Amerikaner seine erste Niederlage hinnehmen und verlor seinen Titel. Barrera musste in der fünften Runde zweimal zu Boden, so dass das Ergebnis eigentlich ein KO-Sieg für Jones war, der Kampf wurde jedoch als Disqualifikation gewertet, nachdem Barreras Betreuer regelwidrig während des Kampfes den Ring betreten hatten. Auch den fünf Monate später stattfindenden Rückkampf verlor Barrera, diesmal nach Punkten. Jones war zwar Ex-Weltmeister im Bantamgewicht, war aber nach zwei KO-Niederlagen gegen namenlose Gegner nicht mehr sehr hoch eingeschätzt, die Niederlage Barreras galt als Sensation.

Im Oktober 1998 gewann er den mittlerweile vakanten WBO-Titel zurück. Am 19. Februar 2000 kam es zum mit Spannung erwarteten „Hassduell“ gegen seinen Landsmann Erik Morales, Titelträger der WBC. Nach zwölf Runden hatten fast alle Journalisten (Ring, Boxing Monthly) Barrera klar und deutlich vorn, dennoch werteten zwei Punktrichter den Kampf zu Morales’ Gunsten, obwohl dieser im Kampfverlauf sogar zu Boden musste. Die WBO erkannte daraufhin die Niederlage Barreras nicht an und führte ihn weiterhin als Weltmeister.

Federgewicht

Im darauffolgenden Jahr stieg Barrera in das Federgewicht auf, als der zu der Zeit angeblich beste Boxer dieser Gewichtsklasse, Naseem Hamed, einen bekannten Herausforderer suchte. In diesem Kampf boxte Barrera ungewohnt defensiv und konterte seinen Gegner konsequent aus. Barrera gewann nach Punkten und fügte Hamed die erste Niederlage in dessen Karriere zu, von der dieser sich nicht mehr erholte.

Am 22. Juni 2002 kam es zum Rückkampf gegen Morales im Federgewicht. Morales war auch in dieser Gewichtsklasse inzwischen WBC-Weltmeister, so dass theoretisch Barrera der Herausforderer war. Da Barrera jedoch wegen des kontroversen ersten Kampfes als „linearer Weltmeister“ galt, war er der Favorit. Er gewann den Kampf knapp und diesmal wurde ihm von den Punktrichtern der Sieg auch zugesprochen. Barrera weigerte sich allerdings anschließend, Morales’ WBC-Gürtel anzunehmen, so dass dieser nach dem Kampf vakant wurde. Ende 2003 wurde er von dem philippinischen Rechtsausleger Manny Pacquiao deklassiert und verlor vorzeitig. Anschließend stieg er in das Halbleichtgewicht auf.

Superfedergewicht

Dort kam es im November 2004 zum dritten Aufeinandertreffen mit Morales, er siegte erneut und übernahm diesmal auch dessen WBC Titel.

Im September 2005 gewann er einen Vereinigungskampf gegen IBF-Weltmeister Robbie Peden, legte diese Titel jedoch wieder nieder. Am 20. Mai und 17. September 2006 verteidigte er seinen WBC-Titel in zwei Duellen gegen den Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 2000 Rocky Juarez.

Barrera verlor den Titel am 17. März 2007 durch eine einstimmige Punktniederlage an den aus dem Federgewicht aufgestiegenen Juan Manuel Márquez. Zwar gelang ihm in der siebten Runde ein Niederschlag, dieser wurde allerdings vom Ringrichter nicht als solcher gewertet und stattdessen als Nachschlagen mit einem Punktabzug sanktioniert. Ein Rückkampf wird diskutiert, aber die USA Medien erwarten vor allem einen Rückkampf zwischen Márquez und Pacquiao. Der PPV-Kampf hatte 225.000 Kunden und erzielte 10,1 Millionen US-Dollar in Fernseheinnahmen.

Seinen vorläufig letzten Profikampf bestritt Barrera am 6. Oktober 2007 gegen Manny Pacquiao. Der Rückkampf gegen den Philippiner, gegen den er vier Jahre zuvor seine einzige KO-Niederlage hinnehmen musste, ging über die volle Distanz von zwölf Runden und endete mit einem Punktsieg für Pacquiao. Barrera verkündete anschließend seinen Rücktritt vom aktiven Boxsport.

Leichtgewicht

Im August 2008 unterschrieb er einen 5-Jahresvertrag bei dem Promoter Don King und kehrte somit wieder in den Ring zurück. Er stieg nach seiner Rückkehr eine Gewichtsklasse auf und trat nun im Leichtgewicht an. Seinen ersten Kampf in dieser Gewichtsklasse bestritt er am 7. November 2008 gegen seinen Landsmann Sammy Ventura, welchen er durch einen technischen KO in der vierten Runde bezwingen konnte.

Am 14. März 2009 boxte er in der Manchester MEN Arena in England gegen Amir Khan. Der Ringrichter brach in der fünften Runde ab wegen eines massiven Cuts am Kopf von Marco Antonio Barrera, der durch einen unabsichtlichen Kopfstoss in der ersten Runde verursacht worden war. Die Punktrichter werteten den Kampf 50-44, 50-45 und 50-45 zugunsten von Amir Khan.

Erfolge

  • Amateurbilanz: 56 Siege - 4 Niederlagen (5-facher Mexikanischer Amateurmeister)
  • Profibilanz: 67 Siege - 7 Niederlagen - 1 ohne Wertung
  • Platz 3 der besten mexikanischen Boxer aller Zeiten (BoxRec)
  • 1. April 1992: Mexikanischer Meister im Superfliegengewicht (5 Titelverteidgungen)
  • 28. August 1993: Nordamerikanischer Meister der NABF im Superfliegengewicht
  • 22. Oktober 1994: Penta-Kontinentaler Meister der WBA im Superbantamgewicht (1 Titelverteidigung)
  • 31. März 1995: Weltmeister der WBO im Superbantamgewicht (8 Titelverteidigungen)
  • 31. Oktober 1998: Weltmeister der WBO im Superbantamgewicht (2 Titelverteidigungen)
  • 17. Juni 2000: Weltmeister der WBO im Superbantamgewicht (2 Titelverteidigungen)
  • 7. April 2001: Weltmeister der IBO im Federgewicht
  • 22. Juni 2002: Weltmeister der WBC im Federgewicht
  • 27. November 2004: Weltmeister der WBC im Superfedergewicht (4 Titelverteidigungen)
  • 17. September 2005: Weltmeister der IBF im Superfedergewicht

Weblinks

VorgängerAmtNachfolger
Daniel JiménezBoxweltmeister im Superbantamgewicht (WBO)
31. März 1995 – 22. November 1996
Junior Jones
Kennedy McKinneyBoxweltmeister im Superbantamgewicht (WBO)
31. Oktober 1998 – 19. Februar 2000
Erik Morales
Erik MoralesBoxweltmeister im Superbantamgewicht (WBO)
Februar 2000 – 7. April 2001
Agapito Sánchez
Erik MoralesBoxweltmeister im Federgewicht (WBC)
22. Juni 2002 – Juni 2002
Erik Morales
Erik MoralesBoxweltmeister im Superfedergewicht (WBC)
27. November 2004 – 17 März 2007
Juan Manuel Márquez
Robbie PedenBoxweltmeister im Superfedergewicht (IBF)
17. September 2005 – 2006
Cassius Baloyi