Max Naumann

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Max Naumann (* 12. Januar 1875 in Berlin; † 15. Mai 1939 ebenda) war promovierter Rechtsanwalt, Politiker und Publizist. Er war Gründer und Vorsitzender des nationalistischen und antizionistischen Verbandes nationaldeutscher Juden (VnJ, 1921–1935). Aufgrund seines prägenden Einflusses auf den VnJ wurden dessen Anhänger auch häufig als Naumann-Juden bezeichnet. Von 1922 bis 1934 gab Naumann die Zeitschrift Der nationaldeutsche Jude heraus.

Wirken

Naumann wurde 1899 in Erlangen promoviert. Er nahm als Reserveoffizier der Bayerischen Armee, zuletzt als Hauptmann (Offizier), am Ersten Weltkrieg teil und wurde mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes sowie dem Militärverdienstorden IV. Klasse ausgezeichnet. Nach Kriegsende siedelte Naumann schließlich nach Berlin über und war während der Weimarer Republik Mitglied der DVP.

Naumann und sein 1921 gegründeter Verband nationaldeutscher Juden (VnJ) sah in der Betonung und Zurschaustellung einer besonderen jüdischen Identität den Auslöser für Rassenhass und Antisemitismus. Naumann und der VnJ befanden sich damit in scharfer Opposition zur zionistischen Bewegung und den meisten jüdischen Verbänden und unterschieden streng zwischen Deutsch-Juden und Fremd-Juden. Besonders die ins Reich immigrierten orthodoxen Ostjuden erregten seinen Zorn. Naumann und die Mitglieder des VnJ schlossen sich der Idee eines „deutschen Gottes“ an und begingen christliche Feiertage. Anfangs sah Naumann selbst in Adolf Hitler, dessen Antisemitismus er als unwichtig abtat, eine positive politische Kraft.

Trotz (oder vielmehr wegen) der Loyalitätsbekundung gegenüber dem NS-Regime und seiner nationalistischen Stoßrichtung wurde Naumanns Verband nationaldeutscher Juden früher als andere jüdische Organisationen bereits am 18. November 1935 aufgelöst. Max Naumann wurde am selben Tag von der Gestapo verhaftet. Nach einem Suizid­versuch wurde er einen Monat später aus der Gestapohaft entlassen. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.

Schriften

  • Vom nationaldeutschen Juden. Berlin 1920.
  • Ganz-Deutsche oder Halb-Deutsche. Vier Aufsätze. Berlin 1921.
  • Von deutscher Zukunft. Zwei Aufsätze. Berlin 1924.

Literatur

Weblinks

Siehe auch