Meister der Barbara-Legende

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Als Meister der Barbara-Legende wird ein niederländischer Maler bezeichnet, der von ca. 1470 bis 1500 in der Region oder Stadt Brüssel tätig war.

Meister der Barbara-Legende. Martyrium der Hl. Crispinus und Crispinianus. Um 1490-1500. Warschauer Nationalmuseum.

Namensgebung nach Bildern aus der Barbara-Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der namentlich nicht bekannte Meister der Barbara-Legende ist nach seinem Triptychon mit Szenen aus der Barbaralegende benannt.[1][2] Dessen Fragmente sind heute auf Museen in Brüssel und Brügge verteilt.

Weitere Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Meister der Barbara-Legende wurden von Kunsthistorikern aus aller Welt im Laufe der Zeit verschiedene weitere Werke zugeschrieben[3]. Darunter befinden sich z. B.:

  • Annenaltar der Frankfurter Katharinenkirche
  • Triptychon mit Szenen aus dem Leben Hiobs. WRM Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud, Köln.
  • Krönung Kaiser Heinrichs II. durch Papst Benedikt VIII. LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster.

Die Arbeitsteilung des Meisters?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Einsatz von transparenter Farbe erzielt der Meister der Barbara-Legende einen besonderen Lichteffekt auf den Gesichtszügen seiner Figuren. Da im Gegensatz zu dieser raffinierteren Technik andere Teile mancher seiner Werke weniger kunstvoll oder in anderem Stil geschaffen scheinen, wird vermutet, dass der Meister in seiner Werkstatt in Arbeitsteilung zur Erhöhung der Produktivität andere Maler einsetzte.[4] Auch wird z. B. ein Teil des ihm zugeschriebenen Triptychons, des Hiob-Altars in Köln, dem Meister der Katharinenlegende zugeteilt.

Identifizierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eventuell handelt es sich bei dem Meister der Barbara-Legende um Aert van den Bossche.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Max J. Friedländer: Der Meister der Barbara-Legende. In: Jahrbuch für Kunstwissenschaft. 1924/1925, ISSN 0863-582X, S. 20–25.
  2. Meister der Barbara-Legende. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 37: Meister mit Notnamen und Monogrammisten. E. A. Seemann, Leipzig 1950, S. 33–34 (biblos.pk.edu.pl).
  3. vgl. z. B. Walter S. Gibson: A new identification for a panel by the St. Barbara Master. In: The art bulletin. Band 47, Nr. 4, 1965, ISSN 0004-3079, S. 504–506; oder Federico Zeri: Un trittico del ‚Maestro della leggenda di Santa Barbara‘. In: Paragone. Arte. Nr. 125, 1960, ISSN 1120-4737, S. 41–45; sowie Micheline Sonkes: Quelques dessins attribués au maître de la légende de sainte Barbe. In: Mélanges d’archéologie et d’histoire de l'art offerts au Professeur Jacques Lavalleye (= Recueil de travaux d'histoire et de philologie. 4. sér., fasc. 45, ZDB-ID 437846-5). Bureaux du recueil, Bibliothèque de l’Université, Louvain 1970, S. 281–289.
  4. Joost de Geest (Hrsg.): 500 chefs-d’oeuvre de l’art belge. Racine, Brüssel 2006, ISBN 2-87386-470-2, S. 418 (französisch).
  5. Joost de Geest (Hrsg.): 500 chefs-d’oeuvre de l'art belge. Racine, Brüssel 2006, ISBN 2-87386-470-2, S. 419 (französisch).