Memorias de un cuerpo que arde

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Film
Titel Memorias de un cuerpo que arde
Produktionsland Costa Rica, Spanien
Originalsprache Spanisch
Erscheinungsjahr 2024
Länge 90 Minuten
Stab
Regie Antonella Sudasassi Furniss
Drehbuch Antonella Sudasassi Furniss
Produktion Antonella Sudasassi Furniss
Musik Juano Damiani
Kamera Andres Campos
Schnitt Bernat Aragonés
Besetzung

Memorias de un cuerpo que arde (englischer Festivaltitel Memories of a Burning Body) ist ein costa-ricanisch-spanischer Film unter der Regie von Antonella Sudasassi Furniss aus dem Jahr 2024. Der Film hatte auf der Berlinale im Februar 2024 seine Weltpremiere in der Sektion Berlinale Panorama und gewann in dieser Sektion den Publikumspreis.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während die Umwelt von Ana (68), Patricia (69) und Mayela (71) kaum noch Notiz nimmt, entdeckt die Regisseurin, wie die Frauen ihre Sexualität verstehen und genießen. Falten, graue Haare und Altersflecken hindern sie nicht daran. Nimmt ihre Lust ab? Was hat sich verändert? Aufgewachsen in einer Zeit voll Repressionen und Tabus, fanden sie durch Unausgesprochenes zu ihrer Weiblichkeit. Jetzt verschmelzen ihre Stimmen im Körper einer einzigen Frau, die stellvertretend Erinnerungen, Geheimnisse und nie geäußerte Wünsche auf poetische Weise nach außen trägt.[1][2][3]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmstab[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie führte Antonella Sudasassi Furniss, von der auch das Drehbuch stammt. Es ist ihr zweiter Langfilm. Ihr Erstling El despertar de las hormigas feierte seine Weltpremiere bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2019 in der Reihe Forum. Die Regisseurin erklärte in ihren Regienotizen, der Film sei ein kollektiver Aufschrei. Das mutige Erzählen intimer Geschichten erinnere an den langen Weg, der aus der Jugendzeit der Frauen ins 21. Jahrhundert führe und leiste einen Beitrag zum Verständnis der Gegenwart.[4] Der Film feiere den weiblichen Körper und die Sexualität im weitesten Sinn.[4]

Die Kameraführung lag in den Händen von Andres Campos, die Musik komponierte Juano Damiani und für den Filmschnitt war Bernat Aragonés verantwortlich.

Die Stimmen von Ana (68), Patricia (69) und Mayela (71) sind im Original zu hören.[5]

Produktion und Förderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Regisseurin fungierte auch als Produzentin.[5] Produktionsfirmen waren PlayLab Films (Spanien) und Substance Films (Costa Rica).[6][3] Gefördert wurde der Film von IBERMEDIA, dem Institut Català de les Empreses Culturals ICEC und dem Fondo El Fauno de Costa Rica.[4]

Dreharbeiten und Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedreht wurde in ab November 2022 in Costa Rica, die Postproduktion fand in Spanien statt.[3] Der Film feierte im Februar 2024 auf der Berlinale seine Weltpremiere in der Sektion Berlinale Panorama.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Robert Daniels rezensierte Memorias de un cuerpo que arde für rogerebert.com und gab zu Protokoll, dass der Film von Sudasassi Furniss sich in seine Erinnerung eingegraben habe. Er lobte die Inszenierung mit reizvoller Vorstellungskraft und leuchtenden Bildern.[7] Sein Fazit lautete: „Das Frauen-Trio spricht offen und geistreich, liefert genauso viele spitze Bemerkungen, die Gelächter erzeugen, wie Realitäten, die einen mit Horror zusehen lassen. Aber das erfüllendste an Furniss’ Film ist es, diese Frauen über die Freiheit – sexuell oder anderweitig – sprechen zu hören, die sie spät im Leben gefunden haben. Sie klingen alle selbstbewusst, herausfordernd und weise – uns in der kurzen Spanne von 80 Minuten daran erinnernd, dass der Anfang eines Lebens nicht dessen Ende verderben muss.“[8]

Ähnlich bewertete Georgie del Don den Film. Sie fand ihn nie pessimistisch, sondern vielmehr überraschend humorvoll und zieht das Fazit: „Intelligent, resilient and incredibly sincere, the voices inhabiting this film show us that it’s never too late to reinvent ourselves and to finally take back control of our destiny“ (Deutsch: „Die Stimmen in diesem Film zeigen uns auf intelligente, widerständige und unglaublich ehrliche Weise, dass es nie zu spät ist, sich neu zu erfinden und uns die Kontrolle über unser Schicksal endlich zurückzuholen“).[9]

Für das Portal Otrocines beschrieb Diego Battle den Film als „[…] wunderschönes und einfühlsames Werk über die Schwesternschaft und die Ermächtigung von Frauen, die zu lange geschwiegen und sich den an sie gestellten Erwartungen unterworfen haben und nun endlich die Gelegenheit haben, ihre Wahrheiten preiszugeben und ihre tiefsten Gefühle zurückzufordern.“[10] Er betonte, dass die Erlebnisse und Anekdoten der drei Frauen herzzerreißend, liebenswert und sympathisch seien und den emotionalen Kern des Films bilden würden, kritisierte jedoch den engen räumlichen Rahmen, in dem Sol Carballo – nur von einigen Rückblenden unterbrochen – den ganzen Film über spielen müsse.[11]

Auszeichnungen und Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Memorias de un cuerpo que arde | Memories of a Burning Body. Abgerufen am 27. Januar 2024.
  2. Memorias de un cuerpo que arde. In: sub•stance films. Abgerufen am 27. Januar 2024 (spanisch).
  3. a b c cima: Antonella Sudasassi rueda ‘Memorias de un cuerpo que arde’. 20. November 2022, abgerufen am 27. Januar 2024 (spanisch).
  4. a b c Antonella Sudasassi finaliza el rodaje de su segundo film: “Memorias de un cuerpo que arde”. In: LatAm cinema. Abgerufen am 27. Januar 2024.
  5. a b Memories of a Burning Body. In: PLAYLAB FILMS. Abgerufen am 27. Januar 2024 (amerikanisches Englisch).
  6. Memorias de un Cuerpo que Arde (2024) - Company Credits - IMDb. Abgerufen am 27. Januar 2024 (deutsch).
  7. Robert Daniels, Berlin Film Festival 2024: Who Do I Belong To, Memories Of A Burning Body, Sons, in: rogerbert.com, 25. Februar 2024, abgerufen am 6. März 2024.
  8. Robert Daniels, Berlin Film Festival 2024: Who Do I Belong To, Memories Of A Burning Body, Sons, in: rogerbert.com, 25. Februar 2024, abgerufen am 6. März 2024. Originalzitat: „The trio of women speak with candor and wit, offering just as many zingers that engender a laugh as realities that make you sit in horror. But what is most fulfilling about Furniss’ film is hearing these women speak about the freedom — sexual or otherwise — they have found in their later years. They all sound confident, defiant, and sage — reminding you in a short 80-minute span that the beginning of one’s life doesn’t have to spoil the end.“
  9. Georgia del Don, BERLINALE 2024 Panorama Review: Memories of a Burning Body, in: cineuropa.com, 20. Februar 2024, abgerufen am 6. März 2024.
  10. Diego Batlle, Ezequiel Boetti, Especial cine latinoamericano: críticas de “Memorias de un cuerpo que arde”, de la costarricense Antonella Sudasassi Furniss; y “Raiz”, del peruano Franco García Becerra - #Berlinale2024, in: otrocines.com, 22. Februar 2024, abgerufen am 6. März 2024. Originalzitat: „[…] es un bello y sensible trabajo sobre la sororidad y el empoderamiento de mujeres que han callado y aceptado los mandatos durante demasiado tiempo y ahora, finalmente, tienen la oportunidad de exponer sus verdades y reivindicar sus sentimientos más profundos.“
  11. Diego Batlle, Ezequiel Boetti, Especial cine latinoamericano: críticas de “Memorias de un cuerpo que arde”, de la costarricense Antonella Sudasassi Furniss; y “Raiz”, del peruano Franco García Becerra - #Berlinale2024, in: otrocines.com, 22. Februar 2024, abgerufen am 6. März 2024.