Methodenkompetenz

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Methodenkompetenz sind die Fähigkeit und Fertigkeiten, Fachwissen zu beschaffen und zu verwerten und allgemein mit Problemen umzugehen. Methodenkompetenz ist mitverantwortlich dafür, Fachkompetenz aufzubauen und erfolgreich zu nutzen, ist also auch Kompetenz, die Kompetenz(en) erschließt: eine Schlüsselqualifikation bzw. -kompetenz. Im Einzelnen wird darunter verstanden z. B.:

  • die Fertigkeit, Informationen zu beschaffen, zu strukturieren, zu bearbeiten, aufzubewahren und wieder zu verwenden, darzustellen, Ergebnisse von Verarbeitungsprozessen richtig zu interpretieren und in geeigneter Form zu präsentieren.
  • die Fertigkeit zur Anwendung von Problemlösungstechniken.
  • die Fertigkeit zur Gestaltung von Problemlösungsprozessen, u. a. Projektmanagement.

Unter einer Fertigkeit versteht man etwas Erlernbares. Mit Fähigkeiten wird man geboren.

Methodenkompetenz wird heute nicht mehr als eigener Kompetenzbereich, sondern als Querschnittskompetenz und damit Bestandteil der anderen Kompetenzbereiche verstanden, siehe DQR 2011: 4[1], bzw. sie wird als „immanenter Bestandteil von Fachkompetenz, Selbstkompetenz und Soziale Kompetenz angesehen.“[2]

Kritik

Kritisch wird gegenüber der starken Betonung der Methodenkompetenz in der Bildungsplanung der letzten Jahre eingewandt, dadurch werde die Vermittlung von Fachinhalten im Unterricht vernachlässigt und fachliches Wissen verliere seinen Wert an sich. Allerdings setzt sich die Erkenntnis durch, dass Methoden nicht ohne und unabhängig von fachlichen Inhalten vermittelt werden können, Fachliches und Methodisches also integriert behandelt werden müssen. Eine konsequente Umsetzung dieses Konzepts hat bereits die Realschule Enger mit ihren 2001 veröffentlichten Unterrichtsmaterialien[3] vorgestellt.

Methodenkompetenz der Lehrenden als Teil der Didaktik

Im Bereich der Didaktik ist Methodenkompetenz die vom Lehrenden erlernte Fertigkeit, bei der Planung und Organisation eines Lernprozesses diejenigen Unterrichtsmethoden auszuwählen und anzuwenden, die jeweils die optimalen Bedingungen für die Begegnung von Lernenden und "Sache" bzw. Unterrichtsgegenstand herstellen. In diesem Sinne ist Methodenkompetenz eng verbunden mit den zu vermittelnden Inhalten; denn sie besteht gerade darin, die dem jeweiligen Gegenstand angemessene Methode zu wählen und anzuwenden. In der betrieblichen Berufsausbildung geht man üblicherweise mit der 4-Stufen Methode vor.

Siehe auch

Literatur

  • Hartmut von Hentig (2004): Einführung in den Bildungsplan 2004 (Baden-Württemberg; PDF; 216 kB).
  • Thomas Krüger, Siegfried Schiele u.a. (2006): Methodentraining I für den Politikunterricht, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.
  • Horst Küppers/Hermann Schulz/Peter Thiesen: Irrweg Lernfeldkonzeption in der Erzieherausbildung. In: "klein&groß" Bd. 12/2014, Verlag Oldenbourg, München 2014
  • Elisabeth Bonsen, Gerhard Hey: Kompetenzorientiertes Lernen im Lateinunterricht (PDF; 98 kB)
  • Chott, Peter O.: Lernen lernen - Lernen lehren. Mathetische Förderung von Methodenkompetenz in der Schule. - Weiden: Schuch-Verlag 2001

Einzelnachweise

  1. so im Arbeitskreis Deutscher Qualifikationsrahmen (AK DQR) (2011): Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR), verabschiedet am 22. März 2011.
  2. Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. 23. September 2011. S. 15 pdf
  3. Realschule Enger: Lernkompetenz I - Bausteine für eigenständiges Lernen 6.-7. Schuljahr. Mit CD-ROM. Berlin 2001, und Lernkompetenz II - Bausteine für eigenständiges Lernen 7.-9. Schuljahr. Mit CD-ROM. Berlin 2001