Mikołajki Pomorskie

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Mikołajki Pomorskie (deutsch Niklaskirchen, früher Nikolaiken[1] und Nicolaiken) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Mikołajki Pomorskie (Niklaskirchen) im Powiat Sztumski (Stuhmer Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Bahnstation
Katholische Pfarrkirche
Evangelische Kirche

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mikołajki Pomorskie liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa zwölf Kilometer südöstlich von Stuhm (Sztum), 15 Kilometer südwestlich von Christburg (Dzierzgoń) und zwei Kilometer südlich von Carpangen (früher Czerpienten, poln. Cierpięta).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ältere Ortsbezeichnungen sind Niclausdorf (1250), Niclosdorf (1288), Nicoloyen (1437), Nickelsdorf albo Nikolayki (1565) und Mikolayki (1659).[2]

Das Schulzenamt in dem Bauerndorf hatte 1604 Johannes Gosz-Kamiński inne, der Kulmer Recht besaß. 1637 bekleidete Michael Kaminski das Amt, an das er durch Heirat gekommen war; 1677 besaß Albert Jerwicki die Schulzerei.[2]

Im Jahr 1945 gehörte das Dorf Niklaskirchen zum Landkreis Stuhm im Regierungsbezirk Marienwerder im Reichsgau Danzig-Westpreußen des Deutschen Reichs. Niklaskirchen war dem Amtsbezirk Carpangen zugeordnet.

Im Januar 1945 wurde Niklaskirchen von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Niklaskirchen erhielt die polnische Ortsbezeichnung „Mikołajki Pomorskie“. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde mit wenigen Ausnahmen von der polnischen Administration vertrieben.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bahnstation Mikołajki Pomorskie liegt an der Bahnstrecke Warszawa–Gdańsk.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 königliches Dorf nebst einer katholischen Kirche, 46 Feuerstellen (Haushaltungen), in Westpreußen[1]
1818 180 königliches Dorf, Amt Stuhm[3]
1864 843 davon 112 Evangelische und 726 Katholiken[4]
1885 965 [5]
1910 1193 am 1. Dezember, davon 172 Evangelische, 1013 Katholiken und sieben Juden; 917 Personen mit polnischer Muttersprache[6]
1933 1273 [5]
1939 1420 [5]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die römisch-katholische Pfarrkirche des Heiligen Antonius von Padua wurde 1896 erbaut und 1903 geweiht. Es handelt sich um einen neugotischen Bau aus rotem Backstein mit einem charakteristischen Turm mit Satteldach, der die gesamte Struktur dominiert. Im Altar befindet sich ein Gemälde des Schutzpatrons Antonius von Padua, der das Jesuskind im Arm hält. Zur Ausstattung der Kirche gehören eine hölzerne Kanzel und eine romantische Orgel aus dem Jahr 1938.

Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zur evangelischen Pfarrei Groß Rohdau.[7] Erhalten ist die evangelsche Kirche, ein um 1900 errichteter neugotischer Backsteinbau.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nikolaiken, Dorf, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Nikolaiken (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 151 (Google Books).
  2. a b Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868, S. 216 (Google Books).
  3. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 291, Ziffer 1572 (Google Books).
  4. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 200–201, Ziffer 95 (Google Books).
  5. a b c Michael Rademacher: Kreis Stuhm. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 74–75, Ziffer 48 (Google Books).
  7. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 529 (Google Books).

Koordinaten: 53° 51′ N, 19° 10′ O