Mikroformat

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Mikroformate sind ein Markup-Format zur semantischen Annotation von HTML oder XHTML. Mikroformat-Annotationen können leicht aus Webseiten extrahiert werden und machen weiteren Programmen (etwa Suchmaschinen) die Bedeutung des Seiteninhalts verständlich.

Jedes Mikroformat wurde für ein spezielles Themen- oder Wissensgebiet entwickelt. So gibt es Mikroformate für Termine, für Kontaktinformationen und für soziale Beziehungen.

microformats-Logo

Beispiel

Die bisher vorhandenen (X)HTML-Standards erlauben minimale semantische Annotationen durch folgende Attribute:

rel
(von relationship) Vorwärtsbeziehung in einem anchor-Element (<a href=... rel=...>...</a>), Beschreibung der Zieladresse
rev
(von reverse relationship) Rückwärtsbeziehung, Gegenteil der Vorwärtsbeziehung, Beschreibung des referenzierenden Dokuments. (Obsolet seit HTML5)
class
Klassenname
Beispiel: normalerweise werden Kontaktinformationen in HTML als einfache Elemente dargestellt:
 <div>
   <div>Max Mustermann</div>
   <div>Musterfirma</div>
   <div>01234/56789</div>
   <a href="http://example.com/">http://example.com/</a>
 </div>
Der folgende Quelltext ist mit dem Mikroformat hCard ausgezeichnet und als class="vcard" eingebunden:
 <div class="vcard">
   <div class="fn">Max Mustermann</div>
   <div class="org">Musterfirma</div>
   <div class="tel">01234/56789</div>
   <a class="url" href="http://example.com/">http://example.com/</a>
 </div>
Hier werden spezifische class-Attribute verwendet für den Namen (fn), die Organisation (org), die Telefonnummer (tel) sowie die Internetadresse (url).
So ist es einer Software, z.B. Browserplugins oder Suchmaschinen, möglich, die Information auszulesen und sie an andere Anwendungen wie Adressbücher oder Routenplaner zu übergeben.

Verbreitung

Zur Verbreitung wurde von Dan Cederholm zusammen mit Tantek Çelik am 20. Juni 2005 das Projekt microformats.org gegründet. Den Anstoß gab das Unternehmen Technorati, das sich mit der Technik von Suchmaschinen befasst und auch die Suchmaschine kitchen.technorati.com für microformats betreibt.

Für verschiedene Browser wie Firefox, Chrome, Internet Explorer und Safari existieren Plugins, die einzelne Mikroformate auswerten können.[1]

Ein verbreitetes Mikroformat ist nofollow.

Alternativen

RDFa ist ein ähnlicher Ansatz, bei dem RDF (das aus dem semantischen Web bekannte Resource Description Framework zur Annotation beliebiger Ressourcen) in (X)HTML eingebettet wird. Dazu wurde jedoch die (X)HTML-Syntax geringfügig erweitert. RDFa ist etwas schwieriger zu schreiben als Mikroformate, dafür aber ausdrucksstärker, da man nicht auf bestimmte Themengebiete beschränkt ist, sondern mittels geeigneter Ontologien Dinge aus allen Gebieten beschreiben kann.

Literatur

  • John Allsopp: Microformats: empowering your markup for Web 2.0. Friendsof, Berkeley, Kalifornien 2007, ISBN 978-1-59059-814-6.
  • Florian Beer: Microformats – Semantik für jedermann: Das semantische Web und wie Microformats die Entwicklung vorantreiben werden. VDM Verlag, Wien, Österreich 2008, ISBN 978-3-8364-9221-8.
  • Florence Maurice: Microformats – Semantik für Webseiten. entwickler.press, München, Deutschland 2009, ISBN 978-3-86802-017-5.

Weblinks

Berichterstattung

Software

  • Photrax.com, eine Sammlung georeferenzierter Bilder mit Geo-Mikroformaten (bspw. für Operator Firefox Extension)

Einzelnachweise

  1. microformats.org