Miura Kinnosuke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Miura Kinnosuke[A 1]

Miura Kinnosuke (japanisch 三浦 謹之助; geboren 26. April 1864 in Takanarita (高成田村), Landkreis Date (伊達郡) in der Provinz Mutsu[A 2]; gestorben 11. Oktober 1950) war ein japanischer Internist.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Miura Kinnosuke studierte Medizin an der Universität Tōkyō unter dem deutschen Arzt Erwin Bälz. 1889 ging Miura nach Europa, um sich in Deutschland und Frankreich weiter zu bilden. Nach seiner Rückkehr nach Japan wurde er Professor an seiner Alma Mater. Er wurde mehrfach von der kaiserlichen Familie zu Rate gezogen. Bei seinem Abschied aus der Universität beim Erreichen der Altersgrenze wurde er zum „Meiyo Kyōju“[A 3] ernannt.

Miura führte u. a. Untersuchungen durch zur Gerlier-Krankheit[A 4] und beschäftigte sich mit Spulwürmern, fadenförmige Parasiten in menschlichen Eingeweiden.

Er war 1903 Mitbegründer der „Japanischen Gesellschaft für Neurologie“ (日本神経学会) und der "Japanischen Gesellschaft für Innere Medizin" (日本内科学会) 1904. 1906 wurde er Mitglied in der Akademie der Wissenschaften, 1949 wurde er mit dem Kulturorden ausgezeichnet und 1951 nachträglich als Person mit besonderen kulturellen Verdiensten geehrt.[A 5]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemälde von Kuroda Seiki.
  2. Heute Date (Fukushima).
  3. Meiyo Kyōju (名誉 教授) wird im Deutschen gelegentlich mit „Professor emeritus“ wiedergegeben. Aber im Unterschied zu diesem, bei Eintritt in den Ruhestand automatisch geführten Titel, ist dies in Japan eine nur gelegentlich gewährte, besondere Auszeichnung.
  4. Nach dem Schweizer Arzt Félix Gerlier (1840–1914): Schwindel, Lähmungen, Muskelstörungen, die vor allem bei Landarbeiter, Hirten in der Schweiz und in Japan auftritt.
  5. Da der kaiserliche Kulturorden nicht mit einer Zahlung verbunden werden darf, wurde 1951 die Auszeichnung „Person mit besonderen kulturellen Verdiensten“ eingeführt, die mit einem Ehrensold aus Haushaltsmitteln verbunden ist. Nur ein Teil der so Ausgezeichneten erhält zugleich oder später den Kulturorden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • S. Noma (Hrsg.): Miura Kinnosuke. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X, S. 986.