Monos (Insel)

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Monos
Monos zwischen Chacachacare und dem trinidadischen Festland
Monos zwischen Chacachacare und dem trinidadischen Festland
Gewässer Dragon's Mouth Strait, Karibisches Meer
Inselgruppe Bocas Islands
Geographische Lage 10° 41′ 0″ N, 61° 41′ 0″ WKoordinaten: 10° 41′ 0″ N, 61° 41′ 0″ W
Lage von Monos
Breite 3 km
Fläche 3,9 km²
Höchste Erhebung 287 m
Einwohner 50 (2011)
13 Einw./km²

Monos ist eine zu Trinidad und Tobago gehörige Insel und zählt zur Gruppe der Bocas Islands. Verwaltungstechnisch zählt Monos zur Region Diego Martin.

Geographie

Die Bocas Islands sind Chaguaramas im Nordwesten der Insel Trinidad vorgelagert. Die Inselkette (bestehend aus Chacachacare, Huevos und Monos) liegt zwischen Venezuela und Trinidad in der Meerenge Dragon's Mouth Strait (Bocas del Dragón), die die nördliche Begrenzung des Golf von Paria zum Karibischen Meer hin bildet. Zwischen den Inseln gibt es kleinere Meerengen. Von der westlich benachbarten Insel Huevos ist Monos durch die knapp 1000 Meter breite Boca de Huevos getrennt. Die ebenfalls knapp 1000 Meter breite Boca de Monos trennt die Insel von der Halbinsel Chaguaramas, die zum trinidadischen Festland gehört.

Die Insel ist komplett von dichtem Regenwald bedeckt. Lediglich an der Ostküste (Morrison Bay und Biscayen Bay) und in einigen Buchten der Südküste (Grand Fond Bay und Balmoral Bay) gibt es Häuser, in der Regel Ferienhäuser von Festlandsbewohnern. Infrastruktur gibt es nur in der Morrison Bay in Form einer kleinen Hafenanlage für Privatschiffe.

Geschichte

Haus auf Monos, 1910

Den Namen Monos (spanisch für „Affen“) verdankt die Insel dem früher zahlreich auf der Insel vertretenen Guyana-Brüllaffen. Die Benennung erfolgte durch Christoph Kolumbus im Rahmen seiner dritten Entdeckungsreise 1498.[1] Im 19. Jahrhundert gab es auf Monos eine Walfangstation.[2] Das Ende des Walfangs auf den Bocas Islands begründete sich durch die Ausrottung der Wale im Golf von Paria und das langsame Ersetzen von Tran durch Petroleum.[3] Im 20. Jahrhundert wurde die Insel von vermögenden Bewohnern Port of Spains als Refugium genutzt. Unter anderem besaß der Kaufmann und italienische Konsul Joseph Salvatori dort ein Ferienhaus.[4] Im Zweiten Weltkrieg wurde Monos temporär von den USA besetzt, die Bunker, Kasernen, Geschützstellungen und Straßen auf der Insel errichteten.[5] Heute ist Monos ein Ausflugsziel für Festland-Trinidadier, die an Wochenenden und Feiertagen die Ferienhäuser und Strände frequentieren. Kurzfristig in die Schlagzeilen geriet Monos 2005, als in einem Haus in der Passy Bay 1.7 Tonnen Kokain gefunden wurden.[6]

Flora und Fauna

Monos auf einem Gemälde von Michel-Jean Cazabon

Regenwolken treffen Trinidad meist vom Nordosten, vom Atlantik her, so dass die Bocas Islands ein im Vergleich zum Festland trockeneres Klima haben. Auf Monos kommt hinzu, dass die Insel über keinerlei Wasserquellen verfügt. Das Erscheinungsbild der Insel prägende Bäume sind u.a. Weißgummibaum, Kapokbäume, Kakaobäume, Lonchocarpus punctatus und Machaerium robiniifolium, auf Trinidad salt fishwood genannt.[7] Weiterhin wachsen auf Monos u.a. Croton, Bogenhanf, Helikonien und diverse Orchideenarten.[8]

Die namensgebenden Brüllaffen kommen auf der Insel nicht mehr vor. Auf Monos heimische Reptilien sind u.a. Mastigodryas boddaerti, Abgottschlangen, Plica Plicas, Thecadactylus rapicauda und Skinke.[9] Vorkommende Fledermausarten sind u.a. Ametrida centurio und Großes Hasenmaul.

Einzelnachweise

  1. Caribbean History Archives
  2. Artikel der National Library and Information System Authority
  3. Guardian-Artikel vom 22. September 2013, online abrufbar
  4. Trinidad Guardian vom 30. Juni 2014, online abrufbar
  5. Express-Artikel vom 6. Oktober 2010, online abrufbar
  6. Guardian-Artikel vom 25. August 2005, online abrufbar
  7. W.S. Chalmers, The Vegetation of Grand Fond, Monos, in: TTFNC Journal 1965, S. 11, online abrufbar
  8. Exkursionsbericht in einem privaten Blog
  9. R.L. Manuel, Monos Island Studies, in: TTFNC Journal 1965, S. 19, online abrufbar