Mordfall Adelina Pismak

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. April 2016 um 13:15 Uhr durch 2a02:8109:a5bf:e9b4:5574:739c:c48f:2239 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als Mordfall Adelina Pismak wird die ungeklärte Ermordung der 10-jährigen Adelina Pismak zwischen dem 28. Juni 2001 und dem 7. Oktober 2001 im Raum Bremen bezeichnet.

Sachverhalt

Adelina Pismak (russisch Аделина Письмак) wurde am 9. Oktober 1990 in Nowoorsk, Oblast Orenburg, Sowjetunion geboren. Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war sie 140 cm groß, schlank, sie trug ihre dunkelblonden bis braunen Haare offen, vor ihren graublauen Augen trug sie eine Brille. Sie sprach russisch als Muttersprache, deutsch fließend und auch etwas englisch. Bekleidet war sie mit einem weißen bündchenlangem Trägershirt, Größe 134–140, einem dunkelblauen (fast schwarzen), glockenförmigen, ausgestellten Minirock aus Wolle mit ca. 5 cm langem Schlitz im Bereich des rechten Beines vorne (Gr. 128), einer weißen Unterhose, blauen Jeanssandaletten mit breitem Jeansriemen im Bereich des Spannes, welcher mit bunten Kunststoffperlen besetzt war; der Zehenbereich blieb frei (Gr. 33/34).

Die 10-jährige aus Bremen-Kattenturm (Stadtteil Obervieland) wurde zuletzt am Donnerstag, 28. Juni 2001, gegen 17:30 Uhr gesehen, als sie auf dem Rückweg von ihrem Großvater in die elterliche Wohnung war. Am 7. Oktober 2001 wurde der Leichnam von Adelina in einem blauen Plastiksack verpackt von einer Pilzsammlerin gefunden. Fundort war das Pastorenwäldchen in der Leester Marsch in der Gemeinde Weyhe -Leeste bei Bremen.

Es handelt sich dabei um ein ca. 180 x 46 m großes Waldstück in einem überwiegend landwirtschaftlich genutzten Gebiet südlich von Bremen.

Bei der von einem oder mehreren unbekannten Tätern verübten Tat handelt es sich um ein Sexualdelikt.

In unmittelbarer Nähe des Ablageortes wurden sechs im Waldboden verscharrte Damenbadeanzüge sowie eine Umstandsmiederhose, ein Top und drei Strumpfhosen gefunden.

Neben verschiedenen Tätertypen aus dem Deliktsbereich der Sexualstraftäter wird aufgrund des Fundes der Badeanzüge nicht ausgeschlossen, dass insbesondere Personen als Täter in Frage kommen könnten, die als transvestitisch veranlagte Fetischisten einzustufen sind.

Beim transvestitischen Fetischismus wird die Kleidung des anderen Geschlechts hauptsächlich zur Erreichung sexueller Erregung getragen. Das Tragen der Fetischgegenstände oder Kleidung soll den Anschein erwecken, dass es sich um eine Person des anderen Geschlechts handelt. In diesem Zusammenhang ist auffällig, dass der zuletzt von Adelina getragene kurze blaue Wollrock beim Leichenfund fehlte.

Der Fall erfuhr seinerzeit eine über mehrere Jahre andauernde Medienresonanz,[1][2][3][4] welche jedoch mit den Jahren abebbte. Aber auch fünf[5] bzw. zehn[6] Jahre später wurde immer noch über den Fall berichtet.

Quellen

Einzelnachweise

  1. welt.de: Polizei: Adelina wurde missbraucht und ermordet: Gen-Analyse lässt keine Zweifel mehr am Schicksal des Mädchens aufkommen, das am Dienstag elf Jahre alt geworden wäre, 10. Oktober 2001
  2. spiegel.de: Mordfall Adelina: Fetisch-Transvestit im Verdacht – Im Mordfall Adelina hat die Bremer Polizei eine heiße Spur. Die Kriminalisten vermuten nun einen transvestitischen Fetischisten hinter der Tat, 18. Januar 2002
  3. abendblatt.de: „Ich trage Adelina in meinem Herzen“, 28.Juni 2004
  4. spiegel.de: Verschwundene Mädchen: Adelina – Seit Donnerstag, den 28. Juni, vermisst: Die zehnjährige Adelina Pismak aus Bremen-Kattenturm, Linksammlung bei Spiegel TV, 2001
  5. Hans Drunkenmölle auf nwzonline.de: Mörder noch immer im Visier, 29. Juni 2006
  6. bild.de: Kinder-Verbrechen, die noch nicht aufgeklärt sind: Ihre Mörder leben noch unter uns, 3. Juli 2011