Mordfall Tristan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Oktober 2016 um 00:03 Uhr durch Stubenviech (Diskussion | Beiträge) (Die letzte Textänderung von 84.58.141.122 wurde verworfen und die Version 158141778 von JuTe CLZ wiederhergestellt.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Beim Mordfall Tristan handelt es sich um den Mord an dem 13-jährigen Tristan Brübach am 26. März 1998 in Frankfurt-Höchst.

Tathergang und Ermittlungen

Tristan Brübach wurde am 3. Oktober 1984 in Frankfurt am Main geboren und wuchs nach dem frühen Tod seiner Mutter bei seinem Vater auf. Am Tag der Tat wurde er gegen 15:20 Uhr letztmals gesehen; die Meldung des Fundes seiner Leiche im Tunnel des Liederbachs westlich des Bahnhofes Frankfurt-Höchst ging bei der Polizei um 17:08 Uhr ein. Der Junge wurde bewusstlos geschlagen und gewürgt, die Todesursache war ein Schnitt in den Hals. Die Leiche wies erhebliche Verstümmelungen auf. Nach der Tat legte der Täter die Leiche auf einem Betonsockel ab. Der Mörder wurde während der Tatausführung aus einiger Entfernung von drei Jugendlichen beobachtet, die die Tat aber nicht als solche erkennen konnten. Sie gaben den Ermittlern später eine Beschreibung des Täters, die bislang zu keinem Fahndungserfolg führte.[1] Ein Jahr nach der Tat wurde der Rucksack des Opfers in einem Waldstück in der Nähe von Niedernhausen gefunden, etwa 25 Kilometer vom Tatort entfernt.

Bei den Ermittlungen wurden ab 2002 in bis dahin noch nicht gekanntem Maße verdachtsunabhängige Reihenuntersuchungen an Fingerabdrücken durchgeführt. Es wurden hierbei alle damaligen männlichen Einwohner der Stadtteile Höchst und Unterliederbach im damaligen Alter von 15 bis 45 Jahren sowie auch Berufspendler um die Abgabe von Fingerabdrücken gebeten. Bis 2014 hatten 98,65 % der damaligen Höchster und 92,95 % der damaligen Unterliederbacher Einwohner ihre Fingerabdrücke abgegeben.[2]

Rezeption

Der Fall wurde von vielen Medien aufgegriffen und führte zu einer breiten Berichterstattung.[3] In der Onlineausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Ende 2013 sowie in vielen anderen Medien wurde ein Artikel mit einem neuen Fahndungsfoto veröffentlicht.[4] Der Focus berichtete im November 2011 ebenfalls über neue Erkenntnisse des Bundeskriminalamtes und Spiegel TV widmete eine Folge dem Thema.[5]

Am 19. Mai 2016 gab das Hessische Landeskriminalamt in Wiesbaden bekannt, dass der 2014 verstorbene Manfred Seel, der unter dem Verdacht steht, mehrere Frauen ermordet zu haben, möglicherweise auch für den Mord an Tristan Brübach verantwortlich sei.[6][7]

Am 8. Juni 2016 wurde bei Aktenzeichen XY … ungelöst über den Fall berichtet und die Aufnahme eines unbekannten Anrufers, der sich selbst als Mörder von Tristan bezeichnete, abgespielt.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tagesablauf von Tristan Brübach am Todestag, 26.03.1998, Fahndungsinformationen des Bundeskriminalamts, Wiesbaden, Online, abgerufen am 20. Mai 2016.
  2. Bundeskriminalamt: Ungeklärte Mordfälle: Mord an dem 13-jährigen Tristan Brübach (Aktuelles)., abgerufen am 20. Mai 2016.
  3. Mordfall Tristan - Alle Artikel und Hintergründe, abgerufen am 4. Februar 2014
  4. FAZ.Net mit lhe: 15 Jahre nach der Tat - 300 neue Hinweise im Mordfall Tristan vom 11. Dezember 2013, abgerufen am 4. Februar 2014
  5. dpa: Nach 15 Jahren neues Täterprofil im Mordfall Tristan vom 22. November 2013, abgerufen am 4. Februar 2014
  6. Grausige Details zum Schwalbacher Serienmörder. hessenschau.de, 19. Mai 2016, abgerufen am 19. Mai 2016.
  7. Manfred Seel: Auf der Spur eines mutmaßlichen Serienmörders SPIEGEL TV Magazin vom 22. Mai 2016
  8. Ein Mann, viele Fragen - Kripo auf den Spuren von Manfred Seel, Aktenzeichen XY … ungelöst, 8. Juni 2016