NACA-Score

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Das NACA-Schema ist ein so genanntes Scoring-System um die Schwere von Verletzungen, Erkrankungen oder Vergiftungen in der (Notfall-)Medizin zu beschreiben. Es wurde vom National Advisory Committee for Aeronautics ursprünglich im Hinblick auf Unfälle in der Luftfahrt entwickelt.

Das NACA-Schema gliedert sich in folgende, mit Römischen Ziffern bzw. der Null bezeichnete Kategorien:

NACA 0
Keine Verletzung oder Erkrankung.
Diese Kategorie wird häufig entweder ersatzlos gestrichen oder durch NACA I ersetzt.
NACA I
Geringfügige Störung. Keine ärztliche Intervention erforderlich. z. B. leichte Hautabschürfung.
NACA II
Leichte bis mäßig schwere Störung. Ambulante ärztliche Abklärung, in der Regel aber keine notärztlichen Maßnahmen erforderlich. z. B. Fraktur eines Fingerknochens, mäßige Schnittverletzungen; Exsikkose (Austrocknung).
NACA III
Mäßige bis schwere, aber nicht lebensbedrohliche Störung. Stationäre Behandlung erforderlich, häufig auch notärztliche Maßnahmen vor Ort. z. B. Oberschenkelfraktur; leichter Schlaganfall; Rauchgasvergiftung.
NACA IV
Schwere Störung, bei der die kurzfristige Entwicklung einer Lebensbedrohung nicht ausgeschlossen werden kann; in den überwiegenden Fällen ist eine notärztliche Versorgung erforderlich. z. B. Wirbelverletzung mit neurologischen Ausfällen; schwerer Asthmaanfall; Medikamentenvergiftung.
NACA V
Akute Lebensgefahr. z. B. drittgradiges Schädel-Hirn-Trauma; schwerer Herzinfarkt; erhebliche Opioidvergiftung.
NACA VI
Reanimation. ---
NACA VII
Tod. ---

Im Rettungsdienst gelten üblicherweise Bewertungen ab NACA III, spätestens ab NACA IV, als Notarztindikation. In der Schweiz gelten die Bewertungen NACA III und IV für ein allfälliges Notarztaufgebot nicht überall, da die diplomierten Rettungssanitäter HF teilweise über mehr Kompetenzen verfügen. Eigens erwogene Medikamentenapplikation sowie die endotracheale Intubation gehören bei einigen Rettungsdiensten zur Aufgabe des diplomierten Rettungssanitäter HF. Bei Rettungsdiensten mit einem etablierten Notarztsystem (z. B. in der Stadt Zürich) ist jedoch nur eine Auswahl der Medikamente für Rettungssanitäter HF freigegeben. Zudem liegt dort die endotracheale Intubation in der alleinigen Kompetenz des Notarztes.

Weblinks