Natriumselenid

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Strukturformel
Struktur von Natriumselenid
__ Se2−     __ Na+
Allgemeines
Name Natriumselenid
Andere Namen
  • Natrium(I)-selenid
  • Natriummonoselenid
  • Selennatrium
Summenformel Na2Se
Kurzbeschreibung

rotes Pulver mit unangenehmem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1313-85-5
PubChem 73973
Wikidata Q418425
Eigenschaften
Molare Masse 124,94 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

2,625 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

875 °C[1]

Löslichkeit
  • zersetzt sich in lufthaltigem Wasser[1]
  • unlöslich in Ammoniak[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​331​‐​373​‐​410
P: 270​‐​273​‐​302+352​‐​309​‐​310​‐​501[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Natriumselenid ist eine anorganische chemische Verbindung des Natriums aus der Gruppe der Selenide.

Gewinnung und Darstellung

Natriumselenid kann durch Reaktion von Natrium mit Selen in Ammoniak gewonnen werden.[4]

Bei einem Überschuss an Selen entstehen auch Natriumdiselenid Na2Se2, Natriumtriselenid Na2Se3, Natriumtetraselenid Na2Se4 und Natriumhexaselenid Na2Se6, welche graue und an feuchter Luft instabile Feststoffe darstellen.[5][6]

Bei der Reaktion von Selen mit Hydrazin und Natriumhydroxid entsteht Natriumdiselenid, welches mit Natriumdithionit zu Natriumselenid reduziert werden kann.[7]

Eigenschaften

Natriumselenid ist ein hygroskopisches rotes Pulver mit unangenehmem Geruch, das sich in Wasser zersetzt.[1]

In Reinform ist es weiß und löslich in Wasser, zerfließt aber an Luft unter Rotfärbung durch Selenabscheidung und Bildung von Polyseleniden. Es hat eine kubische Kristallstruktur (vom anti-Calciumfluorid-Typ[8]) mit der Raumgruppe Fm3m (Raumgruppen-Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225.[2] Von der Verbindung sind auch vier Hydrate bekannt.[5]

Mit Chlorwasserstoff reagiert es zu Selenwasserstoff.[9]

Verwendung

Natriumselenid kann für organische Synthesen verwendet werden.[10]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Eintrag zu CAS-Nr. 1313-85-5 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. a b Jean D'Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Springer DE, 1997, ISBN 3-540-60035-3, S. 626 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Datenblatt Sodium selenide, Aldrich bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  4. Georg Brauer (Hrsg.), Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie 3. Ausgabe, Band 1, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart 1975, S. 415.
  5. a b J. Newton Friend: A Text-Book of Inorganic Chemistry. Forgotten Books, ISBN 1-4510-0469-9, S. 147 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Christos D. Malliakas: Charge Density Waves and Structural Modulations in Polytelluride Compounds. ProQuest, 2008, ISBN 0-549-61737-X, S. 5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Thomas Wirth: Organoselenium Chemistry: Modern Developments in Organic Synthesis. Springer, 2000, ISBN 3-540-66516-1, S. 60 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Will Kleber, Joachim Bohm: Einführung in die Kristallographie. Oldenbourg Verlag, 1998, ISBN 3-486-27319-1, S. 142 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. G. Singh: Chemistry Of Lanthanides And Actinides. Discovery Publishing House, 2007, ISBN 81-8356-241-8, S. 250 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Thomas G. Back: Organoselenium Chemistry: A Practical Approach. Oxford University Press, 1999, ISBN 0-19-850141-2, S. 116 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).