Nikolaikirche (Zeitz)

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Nikolaikirche

Nikolaikirche Zeitz

Konfession: ehemals evangelisch
Patrozinium: Nikolaus von Myra
Weihejahr: 1891

Koordinaten: 51° 3′ 9,9″ N, 12° 7′ 47,1″ O

Die Nikolaikirche in Zeitz, ursprünglich Trinitatiskirche, im sachsen-anhaltischen Burgenlandkreis ist eine 1891 gebaute und heute nur noch als Ruine erhaltene Kirche. Sie wurde etwa zu Beginn der 1980er Jahre von der Kirchgemeinde aufgegeben.

Gegenwart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang Mai 2023 wurde der Sakralbau mit rund 800 Quadratmetern Nutzfläche samt umgebenden Kirchhof von 4.089 Quadratmetern Grundfläche bei einer Auktion für den Mindestbetrag von 10.000 Euro angeboten. Der Auktionserlös Anfang Juni 2023 in Leipzig betrug 27.000 Euro.[1][2]

Grundstück und Sakralbau sind lange Zeit zugänglich und Ziel zahlreicher Lost-Places-Interessierter gewesen, wie zahlreiche Fotos und Videos im Internet belegen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem die Vorgängerkirche 1823 abgerissen wurde, konnte 1891 ein neuer Bau auf dem Nikolaiplatz geweiht werden. Ursprünglich hieß sie Trinitatiskirche. Geplant wurde sie von Karl Memminger. Ausgeführt ist der Klinkerbau als Saalkirche mit Drei-Konchen-Chor. Die Fenster sind zwei- und dreibahnig ausgeführt.[3]

Ein Teil des ursprünglichen Geläuts stammte aus dem 15. Jahrhundert aus dem Zeitzer Dom (zwei Glocken) und kam 1891 zusammen mit einer dritten Glocke in die Nikolaikirche. Die kleinste Domglocke verscholl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die beiden alten Glocken sollten zunächst an die Laurentiuskirche nach Halle verkauft werden. Mittels Spenden wurden jedoch zwei neue Glocken für die Laurentiuskirche erstanden und die beiden alten Glocken der Nikolaikirche kamen ins Torhaus des Zeitzer Domes zurück, wo sie bereits ab dem 17. Jahrhundert hingen.[4]

Aufgrund des sandigen Untergrundes soll es statische Probleme gegeben haben, so dass die Kirche aufgrund der Baufälligkeit seit Beginn der 1970er Jahre nicht mehr genutzt wurde. 1998 kam es zu einem Blitzeinschlag im Turm, der zu einem Dachbrand führte, woraufhin ein Teil des Kreuzrippengewölbes einstürzte und die Glocke in das Kirchenschiff fiel.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Angelika Andräs (2000): Mitteldeutsche Zeitung Halle, Lokalteil Zeitz: Halb verfallenes Gotteshaus.
  • Jürgen Richter (1995): Frankfurter Allgemeine Zeitung: Von der Zweitkirche zur Erblast.
  • Der Neue Weg, Nr. 212, 9. September 1966, Lokalteil Zeitz: 75 Jahre St. Nicolai-Kirche Zeitz.
  • Konrad Braun: Die Nikolaikirche (Trinitatiskirche) und der untere Johannisgottesacker. In: Zeitz, bearb. v. Friedrich Lorey. Berlin-Halensee 1929 (Deutschlands Städtebau), S. 30–31.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.sga-ag.de/fileadmin/user_upload/api/kataloge/sga/Katalog_S23-02.pdf#page=8
  2. https://www.sga-ag.de/auktionbieten/immobilie-suchen-und-finden/objekt/S23-02-002.html?cHash=d8cd36aed8820ef5d88e8984602025da
  3. Mirko Seidel: Zeitz, Ev. Kirche St. Nikolai (bei Halle/Saale). 21. April 2016, abgerufen am 19. August 2021.
  4. Kaiser Otto bringt Glocken für Zeitz. Katholische Pfarrgemeinde St. Peter & Paul Zeitz, abgerufen am 19. August 2021.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Nicolai (Zeitz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien