Oghamsteine von Ballintaggart
.png)
Die Oghamsteine von Ballintaggart (irisch Baile an tSagairt - das Priesterdorf) liegen südlich von Dingle im County Kerry in Irland. Der niedrige Hügel, auf dem die etwa kreisförmige Einhegung liegt, befindet sich oberhalb der Hafeneinfahrt von Dingle. Die Oghamsteine liegen jetzt willkürlich, in etwa kreisförmig angeordnet am Boden.
Alte Karten verzeichnen innerhalb der Einhegung eine Kirche, über deren Geschichte allerdings nichts bekannt ist. Der Platz wurde bis in die 1930er Jahre als Cillin (Kinderfriedhof) genutzt. Die neun von der Brandung zigarrenförmig gerundeten Steine sind aus Sandstein, stammen von verschiedenen Orten in der Nähe und sind einheitlich geformt. Einer der Steine ist zusätzlich zu der Aufschrift mit einer Felsritzung versehen, die vier zu einem Kreuz angeordnete adorierende Figuren zeigt, andere tragen Kreuzzeichen. Teile der Ogaminschrift sind übersetzbar:
- Stein mit Inschrift CIIC 160: ᚈᚏᚔᚐ ᚋᚐᚊᚐ ᚋᚐᚔᚂᚐᚌᚅᚔ || ᚉᚒᚏᚉᚔᚈᚈᚔ
TRIA MAQA MAILAGNI || CURCITTI (dreier Söhne des Mailagnos [neuir. Maoilán] des Rotgefärbten)[1][2] - Stein mit Inschrift CIIC 162: ᚉᚒᚅᚐᚋᚐᚊᚊᚔᚐᚃᚔᚉᚑᚏᚁᚁᚔ
CUNUMAQQI AVI CORBBI (des Cunumaqqos [Conmac], des Enkels von Corbbos) [3] - Stein mit Inschrift CIIC 163: ᚅᚓᚈᚈᚐᚂ:ᚋᚐᚐᚐᚐᚐᚅᚐᚉᚉᚐᚕᚑᚔ ᚋᚐᚊᚊᚔᚋᚒᚉᚑᚔᚇᚑᚃ(ᚔᚅ[ᚔᚐ]ᚄ)
NETTA LAMINACCA //koi// MAQQI MUCOI DOV(IN[IA]S) (des Neffen von Laminacca, des Sohnes des Volks von Dovinas)[4]
Dovinas, deren Name mehrfach auftaucht, war eine der Göttinnen des Stammes der Corcu Duibne. - Stein mit Inschrift CIIC 161: ᚔᚅᚔᚄᚄᚔᚑᚅᚐᚄ INISSIONAS (des Inissiu?)[5]
Auf der Halbinsel befinden sich neben Einzelexemplaren weitere Gruppen von Oghamsteinen Coláiste Íde und Chute Hall.
Literatur
- R. A. S. Macalister: Corpus inscriptionum insularum Celticarum. Vol 1. Black Rock: Four Courts Press.1996 ISBN 1-85182-242-9
- McManus, Damian.: A guide to Ogham. (Maynooth Monograph; 4) Maynooth: An Sagart. 1991, ISBN 1-870684-17-6;
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://titus.fkidg1.uni-frankfurt.de/database/ogam/ogquery.asp?ciic1=160 Thesaurus Indogermanischer Text- und Sprachmaterialien, Corpus inscriptionum insularum Celticarum (CIIC) 160
- ↑ Partizip curcitti, altirisch cuircthe, zu corcaid "röten, rot färben", nach: Sabine Ziegler: Die Sprache der altirischen Ogam-Inschriften. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1994, ISBN 3-525-26225-6.
- ↑ http://titus.fkidg1.uni-frankfurt.de/database/ogam/ogquery.asp?ciic1=162 ebenda, Corpus inscriptionum insularum Celticarum (CIIC) 162
- ↑ http://titus.fkidg1.uni-frankfurt.de/database/ogam/ogquery.asp?ciic1=163 ebenda, Corpus inscriptionum insularum Celticarum (CIIC) 163
- ↑ http://titus.fkidg1.uni-frankfurt.de/database/ogam/ogquery.asp?ciic1=161 ebenda, Corpus inscriptionum insularum Celticarum (CIIC) 161
Koordinaten: 52° 7′ 40″ N, 10° 14′ 35,5″ W