Omolion-Tunnel

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Koordinaten: 39° 53′ 11″ N, 22° 33′ 27″ O

Karte: Erde
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Omolion-Tunnel

Der Omolion-Tunnel (Vorlage:GrS: Σήραγγα Ομόλιον) befindet sich in Griechenland und ist ein im Bau befindliches Autobahn-Bauprojekt. Die Fertigstellung war ursprünglich für das Jahr 2012 geplant. Die Baukosten wurden mit einem Gesamtbetrag von 1,3 Mrd Euro beziffert, die berechnete Bauzeit sollte etwa 4,5 Jahre dauern.[1]

Lage

Der Tunnel befindet sich im Verlauf der Nationalstraße 1 (Europastraße E75) AthenThessaloniki, im Abschnitt Tempe – Kato Aigani in der Region Thessalien in Zentralgriechenland. Die bisher in einem engen Flusstal verlaufende Straße wird gesäumt von 100 Meter hohen Felswänden, sie galt bei den Verkehrsplanern wegen häufiger Unfälle durch herabstürzende Steine und Felsbrocken enormer Größe als ein Verkehrsprojekt von höchster Dringlichkeit. Als sich nahe Tempe 2003 erneut ein tragischer Unfall mit 21 toten Schulkindern ereignete, wurde das bereits seit 1963 geplante Bauvorhaben, das immer wieder Sparzwängen zum Opfer gefallen war, durch die griechische Regierung bewilligt.[1] Nach Fertigstellung der Tunnelbauwerke werden diese Bestandteil der Autobahn 1.

Projektdaten

Der Omolion-Tunnel besteht aus drei Tunnelbauwerken: Der Omolion-Tunnel 1 beginnt am Ortsrand von Tempe und hat eine Länge von 1.900 Metern. Er besitzt zwei getrennte, parallel verlaufende Tunnelröhren, die jeweils eine Richtungsfahrbahn aufnehmen. Nach dem Tunnel 1 passiert die Autobahn ein kurzes Seitental. Es folgt der Omolion-Tunnel 2 mit einer Gesamtlänge von etwa 6.100 Meter. Es folgt der Rapsani-Autobahnknoten mit einer dort erforderlichen Brücke. Hier trifft eine Zufahrtsstraße von Kato Olympos auf die Autobahntrasse. Den letzten Bauabschnitt bildet der Omolion-Tunnel 3 - er besitzt eine Gesamtlänge von 3200 Meter. Die Einfahrt erfolgt bei Panteleimon, die Ausfahrt bei Skotina. Im südlichen Bauabschnitt von Tunnel 3 kann der Einsatz von Sprengungen genehmigt werden, im nördlichen Bauabschnitt müssen mechanische Vortriebstechniken verwendet werden.

Alle Tunnel verfügen über zwei Tunnelröhren. Das Gesamtprojekt endet in der Nähe von Kato Aigani in Sichtweite der Küste. Der Bau wird durch geologische Anomalien im Berg besonders kompliziert und aufwändig.

Rahmenbedingungen

Die Tunnelbauer müssen einer komplizierten, mehrfach gekrümmte Trasse durch den Berg folgen. Das Gestein ist sehr locker und der Einsatz von Sprengungen ist nach Einschätzung der Ingenieurgeologen sehr riskant. Tatsächlich ereignete sich im Dezember 2009 ein Steinschlagereignis bei dem auf der stark befahrenen Straße ein Autofahrer zu Tode kam. Da zeitgleich eine Sprengung stattfand, vermutete man einen direkten Zusammenhang. Das Projekt wird von Wissenschaftlern der Universität von Thessaloniki überwacht und technisch beraten. Da sich Griechenland in einer Zone häufig auftretender Erdbeben befindet, müssen spezielle Sicherheitsstandards für das Tunnelbauwerk beachtet werden.[1]

Siehe auch

Weblinks

  • Grafik zum Verlauf des Tunnels

Einzelnachweise

  1. a b c Οι μεγαλοεργολάβοι στα Τέμπη (Großbaustelle Tempe). Newstime Greek, 11. Januar 2010, abgerufen am 12. März 2011 (griechisch).