Otto Meffert

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Otto Meffert (* 19. Dezember 1879 in Warmbach, Taunus; † 1. August 1970 in Hannover) war ein deutscher Architekt, Stadtplaner und Stadtbaurat.[1]

Leben

Meffert studierte ab circa 1900 an der Kunstgewerbeschule Barmen-Elberfeld sowie an der Staatlichen Baugewerkschule Frankfurt/Oder und wurde dann 8 Jahre lang im Stadtbauamt Barmen beschäftigt, wo er die Bauführung innehatte und Bebauungspläne aufstellte.[1]

Ab 1912 arbeitete Meffert in Hannover als Stadtbaumeister und wurde 1923 zum Magistratsbaumeister ernannt. Ab 1924 leitete er ab die Abteilung für die Stadterweiterung und wurde ab dem Folgejahr 1925 der engste Mitarbeiter des Stadtbaurats Karl Elkart.[1] Ab Sommer 1945 wurde Meffert zunächst kommissarischer, und von 1946 bis August 1948 gewählter Nachfolger Karl Elkarts.[1]

Als Stadtbaurat organisierte Otto Meffert nun den (Wieder-)Aufbau[1] der zu 48 Prozent zerstörten Stadt Hannover:[2] Neben der Räumung der Trümmer und der Instandsetzungen begann er 1947 mit einer längerfristigen Planung, die einzelne Teile des noch unter den Nationalsozialisten entwickelten radikalen Plans von 1944/45 zum Neubau der Stadt aufnahm. Dazu gehörten die Entlastung der Innenstadt vom Verkehr mittels Straßendurchbrüchen, Verbreiterungen von Straßen und eine sogenannte „Leinerandstraße“, die Auflockerung der vormals dichten Bebauung sowie eine stärkere Durchgrünung. Diese Pläne wurden jedoch schon 1947/48 durch ein Gutachten einer Arbeitsgruppe der Technischen Hochschule um Finsterwalder, Högg, Otto Fiederling und Ernst Zinsser überarbeitet. Mefferts Nachfolger Rudolf Hillebrecht machte allerdings auch diese überarbeiteten Pläne nicht zur Grundlage weiterer Aufbauplanung.[1]

Otto Meffert blieb noch bis 1952 im Bauausschuss Hannovers tätig sowie als Berater.[1]

Ehrungen

Posthum wurde Otto Meffert durch die Landeshauptstadt Hannover durch die Namensgebung der 1984 angelegten Meffertstraße im Stadtteil Bothfeld geehrt.[3]

Schriften

  • Otto Meffert, Hermann Wernicke: Die Grünanlagen der Hauptstadt Hannover, Hrsg: Städtische Presseamt, Hannover, Hannover: Osterwald, 1948
  • Otto Meffert: Die städtebauliche Vorbereitung der Bautätigkeit von Magistratsoberbaurat , in: Karl Elkart: Neues Bauen in Hannover, hrsg. vom Verkehrsverein Hannover, Hannover: Schmorl & von Seefeld Nachf., 1929

Literatur

  • Werner Durth, Niels Gutschow: Träume in Trümmern: Planungen zum Wiederaufbau zerstörter Städte im Westen Deutschlands 1940 - 1950, in der Reihe Schriften des Deutschen Architekturmuseums zur Architekturgeschichte und Architekturtheorie, hrsg. von Heinrich Klotz im Auftrag des Dezernats Kultur und Freizeit der Stadt Frankfurt am Main, Deutsches Architekturmuseum Frankfurt am Main, Braunschweig; Wiesbaden: Vieweg, 1988, ISBN 3-528-08706-4, Bd. 2, S. 762
  • Alfons Schmidt: Hauptstadtplanung in Hannover seit 1945. Architektur und Städtebau des Parlamentes und der obersten Landesbehörden Niedersachsens in der Landeshauptstadt Hannover in der Nachkriegszeit. Eine bauhistorische Dokumentation unter Berücksichtigung allgemeiner Aspekte der staatlichen Verwaltung und Stadtentwicklung in Hannover seit 1636, zugleich Dissertation 1993 an der Universität Hannover, in der Reihe Schriften des Instituts für Bau- und Kunstgeschichte der Technischen Universität Hannover, Bd. 9, 1. Auflage, Hannover: Institut für Bau- und Kunstgeschichte, 1995, ISBN 3-931585-06-9, S. 340 u.ö.
  • Friedrich Lindau: Hannover. Wiederaufbau und Zerstörung. Die Stadt im Umgang mit ihrer bauhistorischen Identität. Schlütersche, Hannover 2001 (2. Auflage), ISBN 3-87706-607-0, S. 331f.
  • Helmut Knocke: MEFFERT, Otto, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 248 u.ö.
  • Helmut Knocke: Meffert, Otto, in: Stadtlexikon Hannover, S. 436

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Helmut Knocke: MEFFERT, Otto (siehe Literatur)
  2. Klaus Mlynek: Zweiter Weltkrieg, in: Stadtlexikon Hannover, S. 694f.
  3. Helmut Zimmermann: Meffertstraße, in: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover, Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 172