Pachelbel von Gehag

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Wappen derer von Pachelbl-Gehag
Wappen derer von Pachelbl-Gehag

Pachelbel von Gehag (auch Pachelbl von Gehag) ist der Name eines alten, aus Böhmen stammenden Geschlechts, das seit 1395 nachweisbar ist und 1610 in den Reichsadelsstand erhoben wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals 1395 in Oschwitz bei Arzberg mit dem Bauern Pachelbel (Elbel am Bach)[1] und beginnt seine ununterbrochene Stammreihe mit Hans Pachelbel, Ratsbürger in Eger, 1440 tot. Dessen Enkel Wolfgang Pachelbel, Bürgermeister von Wunsiedel, erhielt am 23. Juli 1528 zu Speyer einen Wappenbrief. Dessen Enkelsöhne, die Vettern Wolfgang, Herr auf Pograth, Harleß und Gehag, Bürgermeister von Eger und Alexander Pachelbl, Besitzer des Dunkelhammers bei Wunsiedel wurden am 19. Juni 1610 zu Prag mit dem Namenszusatz „von Gehag“ in den Reichsadelsstand erhoben. Der Pfalzgräflich-Zweibrückensche Gesandte in Paris Georg Wilhelm Pachelbel erhielt am 4. August 1759 in Wien die Reichsadelsbestätigung mit „von Gehag“. Am 4. Dezember 1907 (Allerhöchste Kabinettsorder aus Schloss Highcliffe) erhielt der preußische Kammerherr und Rittmeister Carl von Pachelbel-Gehag, Fideikommissherr auf Nehringen-Keffenbrink den preußischen Freiherrenstand als „v. Pachelbel-Gehag-Ascheraden“, primogenitur und geknüpft an den ungeteilten Fideikommissbesitz der Freiherrn Schoultz von Ascheraden mit Nehringen, Keffenbrink, Dorow und Rodde mit Camper, im ehemaligen Landkreis Grimmen, jetzt Vorpommern-Rügen. Das zum familiären Gutskomplex Zimckendorf dazugehörige Gutsareal[2] Nienhöfen, eine alte Flurbezeichnung, wurde im 19. Jahrhundert in Gehag umbenannt. Gehag und Nehringen blieben dann bis zur Bodenreform im Besitz der Brüder Rittmeister Siegfried Freiherr von Pachelbel-Gehag-Ascheraden sowie Dr. jur. Carl-Wolfgang Freiherr von Pachelbel-Gehag-Ascheraden,[3] Rechtsritter des Johanniterordens.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen derer von Pachelbl-Gehag
Wappen derer von Pachelbl-Gehag

Das Stammwappen zeigt in Blau auf grünem Hügel einen goldenen Pelikan mit erhobenen Flügeln, die Brust mit dem Schnabel ritzend. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken der Pelikan.[4] Bei Siebmacher wird ein im Nest stehender silberner, sich die Brust aufreißender Pelikan blasoniert.[5]

Bekannte Familienmitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Musterungsbuch im Stadtarchiv Eger
  2. Julius Ernst: Niekammer`Güter-Adreßbücher. I. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter und Güter der Provinz Pommern einschließlich der neu zugeteilten Kreis Westpreußens. 1921. Verzeichnis der für die Landwirtschaft wichtigen Behörden und Körperschaften. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. In: GAB Reihe Paul Niekammer. 6. Auflage. III. Regierungsbezirk Stralsund, Kreis Grimmen. Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1921, S. 240–253 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 10. Februar 2022]).
  3. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Gesamtreihe Paul Niekammer. 9. Auflage. Band I f. Ausgabe Pommern, Reprint Klaus. - D. Becker Potsdam. Verlag von Niekammer's Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1939, S. 43 (google.de [abgerufen am 11. Februar 2022]).
  4. Adelslexikon Band X, Band 119 der Gesamtreihe
  5. Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt, J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, III. Band, 2. Abteilung, 1. Band; Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute, 1878, S. 290
  6. Johanniterorden (Hrsg.): Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1859. 1. Auflage. Martin Berendt, Berlin 1859, S. 76–124 (bsb-muenchen.de [abgerufen am 6. Oktober 2021]).
  7. Hans Friedrich v. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser B (Briefadel) II, 1957. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände, Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Gesamtreihe von 1951 bis 2015; als Nachfolger des "Gotha". Band II, Nr. 16. C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1957, S. 338–339 (d-nb.info [abgerufen am 6. Oktober 2021]).
  8. Ernst Seyfert: Güter-Adressbuch für die Provinz Pommern. 1914. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und größeren Bauernhöfe der Provinz mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen etc. Hrsg.: Handbuch der Königlichen Behörden. 4. Auflage. I der Reihe Niekammer. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1914, S. 231–267 (d-nb.info [abgerufen am 6. Oktober 2021]).