Papierfabrik Albbruck

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Die Papierfabrik Albbruck war eine Papierfabrik an dem Standort des ehemaligen Eisenwerks Albbruck in Albbruck im Landkreis Waldshut.

Geschichte

Nach der Stilllegung des Eisenwerks ersteigerte nach vier Jahren Leerstand 1870 der Schweizer Nationalrat Nicolaus Kaiser aus Grellingen das Werk für die HOLZSTOFF, die hier zunächst Holzschliff produzierte und nachdem dieser Halbstoff schwer absetzbar war, wurde 1880 eine erste Papiermaschine aufgestellt. Bald darauf folgten zwei weitere Papiermaschinen, 1906 kam eine vierte dazu. Im Jahr 1931 baute man für die Arbeiter aus der nahen Schweiz hier die Rheinbrücke Albbruck–Schwaderloch.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die fünfte Maschine aufgestellt, 1962 folgte die sechste. Diese war auf dem neusten Stand der Technik und konnte täglich über 150 Tonnen Zeitungspapier oder Dünndruckpapier herstellen. 1971 erfolgte die Aufstellung der Maschine VII. Strom erzeugte man im Wasserkraftwerk Hohenfels an der Alb. Der Wasserbedarf wurde über einen Seitenkanal des Rheins gedeckt. Die Produktionskapazität betrug rund 310.000 Tonnen Papier/Jahr, war aber letztendlich nicht mehr wettbewerbsfähig.

Im Januar 2011 gelangte die Papierfabrik durch den finnischen Eigentümers Myllykoski an das ebenfalls finnische Unternehmen UPM-Kymmene, das die Papierfabrik zum Jahresbeginn 2012 schloss.[1] UPM verkaufte sowohl das Areal als auch die Fabrik an die Karl-Gruppe aus Innernzell, es soll ein Gewerbepark entstehen.

Literatur

  • Rudolf Metz, Geologische Landeskunde des Hotzenwalds mit Exkursionen in dessen alten Bergbaugebieten. Schauenburg, Lahr 1980, ISBN 3-7946-0174-2 (S. 502 bis 519)
  • Papierfabrik Albbruck (Hrsg.), Firmenbroschüre, (ohne Titel), 1964
  • Elisabeth Melzer: Rollenwechsel. In: kraut & rüben, Heft 2, Deutscher Landwirtschaftsverlag, 1991

Einzelnachweise

  1. Franz Schmider: In Abwicklung - das Ende der Papierfabrik Albbruck. Badische Zeitung, 19. Januar 2012, abgerufen am 22. Oktober 2015.

Koordinaten: 47° 35′ 23,6″ N, 8° 7′ 49″ O