Sportplatz Paulshöhe

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Stadion Paulshöhe Schwerin
Paulshöhe
Daten
Ort Schleifmühlenweg 19
Deutschland 19061 Schwerin, Deutschland
Vorlage:Coordinate/Wartung/Stadion
Eigentümer Landeshauptstadt Schwerin
Betreiber Landeshauptstadt Schwerin
Baubeginn um 1900
Abriss geplant 2017/18
Oberfläche Rasenplatz, Sandplatz
Kapazität 10.000 Plätze
Spielfläche 109 m × 73 m
Heimspielbetrieb
Veranstaltungen
  • Ligaspiele, Schulsport

Der Sportplatz Paulshöhe ist die älteste Sportanlage in der Mecklenburg-vorpommerschen Landeshauptstadt Schwerin. Im Sommer 1900 begannen Schweriner Schüler unter Leitung ihres Professors, eines Herrn Wetzmacher, mit dem Kicken auf dem Platz zwischen der Schlossgartenallee und dem Faulen See. Wenige Jahre später war der Platz fertiggestellt mit einer der ältesten Stehplatztribünen Deutschlands, die noch heute fast unverändert zur Verfügung steht. Die Stadtvertreter der Landeshauptstadt Schwerin beraten derzeit aufgrund eines oppositionellen Antrages darüber, die Stehtribüne unter Denkmalschutz zu stellen. Es ist geplant, den Traditionssportplatz abzureißen und einer Villenbebauung preiszugeben.

Geschichte

Paulshöhe war Heimstätte des Schweriner FC 03. Der 1903 gegründete Club gehörte zu den Gründungsmitgliedern des 1904 entstandenen Mecklenburgischen Fußball-Bundes, dessen Meisterschaft er 1905 und 1907 gewann. Der Schweriner FC 03 war maßgeblich durch einen öffentlichen Aufruf an der Gründung beteiligt. 1911 brachte es der für Schwerin spielende Torwart zu Länderspielen für das Nationalteam.

Ludwig Bölkow, der Schweriner Ehrenbürger, erinnerte sich in verschiedenen Veröffentlichungen an Paulshöhe daran, dass er als junger Mann auf dem Platz für seinen Verein um Punkte und Siege gekämpft hat.

1944 erfolgte durch die Machthaber die Auflösung des Vereins. Der Zweite Weltkrieg hatte den Spielverkehr in Schwerin zum Erliegen gebracht, die Spieler kämpften und fielen an den Fronten, der Fußball verabschiedete sich für wenige Jahre aus dem Leben der Schweriner.

1953 gründete sich Dynamo Schwerin. Seit Mitte der Sechziger Jahre gehörte Schwerin zu den Spitzenteams der DDR-Liga. Und somit erfuhr auch Paulshöhe Besucherrekorde.

Noch einmal erlebte das Stadion Sternstunden des Fußballs. Die Schweriner stürmten 1989/90 bis ins Finale des FDGB-Pokals. Dadurch spielten zum Beispiel im Viertelfinale und Halbfinale auf Paulshöhe der 1. FC Magdeburg und der 1. FC Lokomotive Leipzig.[1]

Schon einmal plante eine Schweriner Stadtvertretung, den alten Sportpark zu schließen. Im September 1949 kamen die damaligen Stadtvertreter auf die Idee, einen gigantischen Kulturpark auf das Gelände zu setzen. Es fehlte jedoch das nötige Geld und so blieb das Stadion zur Freude der Fußballbegeisterten der Stadt erhalten.

Alle im Stadtparlament vertretenen Fraktionen stimmten 2010 für das Ende des Traditionsplatzes. Es ist angedacht, den Platz ab dem Jahr 2017 zu planieren und abzureißen.

Geschichte in Daten

Die erste Bespielung des Geländes erfolgte ab 1900, die Bebauung als fester Sportplatz ab ca. 1903.

Die Eröffnung wurde am 20. August 1922 gefeiert.

Mit zwei Spielfeldern, einer 400 Meter langen Aschenbahn, mit sechs Tennisplätzen und 33.000 Quadratmetern war Paulshöhe seinerzeit die größte Sportstätte Mecklenburgs.

Die Zuschauertribüne wurde um 1924 erbaut und ist somit eine der ältesten erhaltenen in Deutschland. Die Älteste steht derzeit in Köln (1920). Das Torhaus wurde 1927 errichtet.

1938 wurde das erweiterte Vereinsheim mit Gaststätte eingeweiht. Im November 1944 wurden drei Baracken auf dem Sportplatz gebaut. Hier arbeiteten zirka 400 Kräfte für das Werk, größtenteils Zwangsarbeiter, die Uniformen für die Wehrmacht herstellten. Im Sommer 1945 dienten die Baracken dann als Flüchtlingsunterkunft. 1953 gab die Sowjetarmee den Sportplatz an die Stadt zurück. Eine Erneuerung der Anlage begann noch im gleichen Jahr.

Die Stehplätze hinter dem Nordtor wurden terrassenförmig für 3000 Zuschauer ausgebaut, an beiden Längsseiten wurden Terrassen für je 1.000 Zuschauer angelegt.

Die zweite Spielfläche wurde 1955 der Nutzung freigegeben.

Nach der Wende wurde in den Sportplatz nicht weiter investiert und ab 2017 soll der Platz, der aktiv bespielt wird, abgerissen werden. Die Einnahmen aus dem Verkauf sollen in die Refinanzierung eines Sportparks im Stadtteil Lankow fließen, um den Eigenanteil einer Förderung von Seiten des Landes Mecklenburg-Vorpommern aufzubringen.

Initiative zum Erhalt der Paulshöhe

Seit 2014 stellen verschiedene Initiativen der Stadt Denkmalschutzanträge und Petitionen für den Erhalt der Sportstätte, unter anderen die „Aktion Stadt und Kulturschutz“ und die Initiative „Rettet die Paulshöhe – Paulshöhe muss weiterleben“.


Weblinks

Einzelnachweise

  1. East Germany 1989/90. In: www.rsssf.com. Abgerufen am 11. September 2016.

Koordinaten: 53° 36′ 49,9″ N, 11° 25′ 43,2″ O