Pax Schweizerische Lebensversicherungs-Gesellschaft

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Pax, Schweizerische Lebensversicherungs-Gesellschaft AG

Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1876
Sitz Basel, Schweiz
Leitung Peter Kappeler
(CEO)
Daniel O.A. Rüedi
(VR-Präsident)
Mitarbeiterzahl 300 (2015)
Umsatz 768 Mio. Franken (2015)
Branche Versicherungen
Website www.pax.ch

Die Pax, Schweizerische Lebensversicherungs-Gesellschaft AG ist eine private Versicherungsgesellschaft mit Sitz in Basel am Aeschenplatz. Das 1876 gegründete Unternehmen ist vor allem auf dem Gebiet der Personenversicherung tätig und ist eine 100-prozentige Tochter der Genossenschaft Pax Holding. Diese verfügt als Konzernmutter auch über eine direkte Beteiligung von 48,5 Prozent an der Pax-Anlage AG. Weitere knapp 8,4 Prozent werden direkt von der Pax, Schweizerische Lebensversicherungs-Gesellschaft AG gehalten.

Unternehmenszweck und -organisation

Die Pax, Schweizerische Lebensversicherungs-Gesellschaft AG vertreibt private und berufliche Lebensversicherungen auf dem Schweizer Markt. Sie trat bisweilen im geringen Masse auch im Rückversicherungsgeschäft in diesem Versicherungszweig auf. Pax gehört zu 100 % der genossenschaftlich organisierten Dachgesellschaft Pax Holding.

Unternehmenssitz der Pax mit Logo

Das Aktienkapital der Gesellschaft beträgt 60 Mio. Franken, die auf 60'000 Namensaktien zu je 1'000 Franken nominellem Wert aufteilt ist. Die drei Organe von Pax sind die Generalversammlung, der Verwaltungsrat und die Revisionsstelle. Der Verwaltungsrat setzt sich aus fünf bis neun Mitglieder zusammen, die Genossenschafter der Pax Holding sein müssen.[1]

Pax wird operativ von einer vier Mitglieder starken Geschäftsleitung geleitet. Sie bestehen aus:

  • Peter Kappeler, Vorsitz (CEO)
  • Michael Jorda, CFO
  • Daniel Mutz
  • Dr. Martha Scheiber

Geschichte

Vorgängergesellschaften

Als Vorläufer der heutigen Pax gilt der 1870 gegründete Lebensversicherungsverein der Beamten und Angestellten des Postkreises St. Gallen. Die Sterbekasse war nach dem Umlageverfahren finanziert. 1876 kam es in Basel zur Neugründung unter dem Namen Versicherungs-Verein der eidgenössischen Beamten und Bediensteten. Im Zuge des 1886 in Kraft getretenen Bundesgesetz über die Beaufsichtigung von Privat-Unternehmen auf dem Gebiet des Versicherungswesens änderte die Gesellschaft ihre Statuten und organisierte sich erstmals in Form einer Genossenschaft. Mit der Erweiterung des Beamtenkreises kam es 1891 zur erneuten Umbenennung als Schweizerischer Lebens-Versicherungs-Verein (SLVV).

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Organisationsstruktur reformiert, was zu einer Stärkung des Mitspracherechtes der Personalverbände und Genossenschafter führte. Mit Einführung der Versicherungskasse des Personals der Allgemeinen Bundesverwaltung fiel ab dem 1. Januar 1921 die Kundengrundlage und die bis dahin bestandene Bundessubvention weg, so dass sich die SLVV neu ausrichten musste. Die Versicherungsgesellschaft beschloss in Folge dessen seine Geschäftstätigkeit auf die gesamte Schweizer Bevölkerung auszuweiten. 1926 erwarb die SLVV die alte Simon’sche Villa am heutigen Aeschenplatz und verlegte ihren Hauptsitz dorthin.

Umfirmierung auf Pax

1936 kam es zur Umfirmierung in Pax, Schweizerischer Lebens-Versicherungs-Verein. Die Neuordnung des Schweizer Obligationenrechts 1937 führte zur Überarbeitung der Statuten, die 1942 in Kraft traten. Als Genossenschaft wurde die künftige Pax, Schweizerische Lebensversicherungs-Gesellschaft von der Delegiertenversammlung als obersten Organ verwaltet. Die Simon’sche Villa wich 1950 einem fünf geschossigen Neubau.

1957 gründete die Pax eine Stiftung zur Förderung der Personalvorsorge in Gewerbe, Handel und den freien Berufen in Basel und bot damit Jahrzehnte vor der Einführung des Beruflichen Vorsorge-Gesetzes Vollversicherungslösungen an. Durch Beteiligung an Wertsteigerungen von Anlagen in guten Liegenschaften sollte die verstärkte inflationsbedingte Entwertung des Versicherungssparens teilweise kompensiert werden. Aus diesem Grund kam es 1959 zur Gründung der Pax-Anlage AG. 1978 überstieg erstmals die Bilanzsumme eine Milliarde Schweizer Franken.

1986 bis 1996

Das von 1986 bis 2014 verwendete Logo

1986 stellte sich die Aufgabe, den durch angewachsenen Personalbestand entstandenen Raumbedarf durch einen Erweiterungsbau zu decken. Das Unternehmen verdoppelte in den letzten neun Jahren seine Bilanzsumme auf über zwei Milliarden Franken. Im selben Jahr standen zwei Generaldirektoren an der Spitze der Geschäftsleitung. Das Unternehmen führte ein neues Logo ein, bei dem der Schriftzug PAX in Versalien kursiv gesetzt war.

1994 bot die Pax als eine der ersten Lebensversicherungen auf dem Schweizer Markt fondsgebundene Lebensversicherungen an. Diese entstandene in Zusammenarbeit mit der Bank Sarasin. 1996 wurde die Genossenschaft in eine Holding-Gesellschaft überführt. Die Versicherungsbestände der Aktiengesellschaft Pax, Schweizerische Lebensversicherungs-Gesellschaft konnte damit überführt werden. Als weiteres Standbein der Pax fungierte fortan die börsenkotierte Pax Anlage AG. Die Statuten der Holding wurden so gestaltet, dass die Unabhängigkeit der Pax sichergestellt werden kann. 1994 vereinbarte die Pax eine Partnerschaft mit der deutschen Nürnberger Versicherungsgruppe und wurde Minderheitsbeteiligte bei der Garanta (Schweiz). 1995 überstieg die Bilanzsumme die Marke von vier Milliarden Franken.

1996 übernahm die Nürnberger die Aktienmehrheit der 1964 in Deutschland gegründeten und 1991 in eine Aktiengesellschaft überführten Pax Deutschland mit Sitz in München.

Neubau Hauptsitz und Restrukturierung

Hauptsitz der Pax am Basler Aeschenplatz

Nach einer zweijährigen Wettbewerbsphase wurde in den Jahren 1992 bis 1997 in zwei Bauphasen am Aeschenplatz das neue achtgeschossige Verwaltungshochhaus erbaut.[2] Es vereint einen Teil des 1950 erbauten Hochhauses mit einem verglasten, zum Aeschenplatz hin gebogenen Baukörper, der als V-förmige Bindeglied zwischen den zwei Flügeln des Altbaus fungiert. Der Neubau wurde vom Basler Architektenbüro Bürgin Nissen Wentzlaff gestaltet[3] und gilt als architektonische Landmarke des Aeschenplatzes. Während der Altbau überwiegend aus einer Klingerfassade besteht sind Glas und Stahl die vorherrschenden Materialien des modernen Neubaus. Neben Buchenholz wurde auch Granit als Baumaterial verbaut.

In den Jahren 2004/2005 kam es zur Umgestaltung der Strukturen, u.a. wurde die Geschäftsleitung verkleinert. 2010 führte die Gesellschaft die bis dahin angestellten Aussendienstmitarbeiter in die Selbständigkeit über und baute damit auf ein Vertriebsnetz auf, welches aus unabhängigen Maklern und Partnern besteht. Am 11. September 2014 führte die Pax ein umfangreiches Rebranding ein. Die Umgestaltung der Marke erfolgte unter anderem durch neue Leitlinien und Werte und einem neugestalteten Logo.[4]

Logo und Corporate Design

Das ab dem 11. September 2014 eingeführte Logo der Pax zeigt in seiner Grundform den Schriftzug Pax in Gross- und Kleinschreibung in Hellgrün und Fettschrift. Links vom Schriftzug befindet sich ein Punkt in der Farbe Prune (dunkles Blauviolett). Die beiden Markenfarben werden durch Claire und Orange ergänzt. Als weitere Ergänzungsfarben nutzt das Unternehmen fünf Grautöne. Die schriftliche Unternehmenskommunikation wird in der Standardschrift Segoe UI geführt.

Der Claim der Marke Pax lautet «Vorsorge auf den Punkt gebracht» und fasst die Leistung des Unternehmens zusammen.

Unternehmenskenndaten

Die Unternehmenszahlen für das Jahr 2015:[5]

  • Prämieneinnahmen gesamt: 768 Mio. Franken
    • periodische Prämien: 532 Mio. Franken
    • Einmalprämien: 236 Mio. Franken
    • Prämien Einzellebensversicherung: 334 Mio. Franken
    • Prämie Kollektivlebensversicherung: 434 Mio. Franken
  • Kapitalanlagen: 7'386 Mio. Franken
  • Grundbesitz Pax Leben: 1'044 Mio. Franken
  • Hypotheken Pax Leben: 38 Mio. Franken
  • Aktien und Anlagefonds PAX Leben: 92 Mio. Franken
  • Strukturierte Produkte und Absicherungsgeschäfte: 11 Mio. Franken
  • Festverzinsliche Wertpapiere: 4'398 Mio. Franken
  • Versicherungsleistungen brutto: 669 Mio. Franken
  • Jahresgewinn der Gruppe: 16.8 Mio. Franken
  • Bilanzsumme: 8'008 Mio. Franken

Weblinks

Commons: Pax – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. pax.ch: Organe und Organisation, abgerufen am 12. September 2014
  2. Lutz Windhöfel: Architekturführer Basel 1980–2004, Ein Führer durch die trinationale Stadt, Birkhäuser Verlag, 2004, ISBN 3-7643-7087-4, Nr. 58.
  3. Werkliste von Nissen Wentzlaff, abgerufen am 11. September 2014
  4. pax.ch: Geschichte der Pax, abgerufen am 11. September 2014
  5. pax.ch: Kennzahlen Pax 2015, aufgerufen am 2. September 2016