Perineum
Das Perineum (lateinisch, aus Vorlage:ELSalt perineos ‚Damm‘; älter Perinäeum) oder der Damm ist die Region zwischen After und den äußeren Geschlechtsorganen bei Säugetieren. Beim Mann ist dies die Region zwischen Anus und Hodensack (Skrotum), bei der Frau die zwischen Anus und dem hinteren Schamspaltenwinkel. In der Medianebene liegt hier die Dammnaht (Raphe perinei), die sich beim Mann in die Hodensacknaht fortsetzt. Neben der bedeckenden Haut, die reichlich sensibel innerviert ist, besteht das Perineum hauptsächlich aus Muskeln, die zur Beckenbodenmuskulatur gehören. Die Muskeln des Perineums untergliedern sich in Muskeln der Analregion und in Muskeln der urogenitalen Region.
Das Perineum gilt bei beiden Geschlechtern als erogene Zone. Die Innervation erfolgt vor allem über Äste des Nervus pudendus, darüber hinaus beteiligen sich der Nervus ilioinguinalis, Nervus genitofemoralis, Nervus cutaneus femoris posterior und die Nervi anococcygei. Beim Mann kann eine Erektion durch Druck auf das Perineum verstärkt werden. Bei Berührung kommt es zu einem reflektorischen Zusammenziehen des äußeren Afterschließmuskels (Musculus sphincter ani externus), dem sogenannten Perinealreflex.
Bei Geburten kann es durch die starke Dehnung der Scheide zu einem Dammriss kommen. Manchmal wird daher vorbeugend ein Dammschnitt vorgenommen.
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Muskeln des weiblichen Perineums (Mensch)
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Perineum einer Frau
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Muskeln des männlichen Perineums (Mensch)
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Perineum eines Mannes
Perinealhernie
Eine Perinealhernie ist eine Hernie (Bruch) des Beckenbodens mit Ausstülpung des Perineums. Sie ist bei unkastrierten männlichen Haushunden relativ häufig. Der Bruch erfolgt entweder zwischen Musculus sphincter ani externus und Musculus levator ani oder zwischen Musculus levator ani und Musculus coccygeus.
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Perineum einer weiblichen Hauskatze
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Linksseitige Perinealhernie bei einem Hund
Siehe auch
Weblinks
Literatur
L. Richard Drake, Wayne Vogl, Adam W. M. Mitchell: Gray’s Anatomie für Studenten mit Studentconsultzugang. 1. Auflage, Elsevier/ Urban & Fischer, München u.a. 2007, ISBN 978-3-437-41231-8.