Peter Mailänder

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Karl Peter Mailänder (* 23. Oktober 1936 in Stuttgart) ist ein deutscher Rechtsanwalt und ehemaliger Richter am Verfassungsgerichtshof für das Land Baden-Württemberg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mailänder studierte von 1955 bis 1959 in München und Tübingen Rechtswissenschaft. Nach Bestehen der ersten juristischen Staatsprüfung studierte er von 1960 bis 1961 anglo-amerikanisches Recht und Rechtsvergleichung an der New York University und erwarb den Grad eines Master of Comparative Jurisprudence. Von 1961 bis 1965 war Mailänder wissenschaftlicher Assistent, zunächst am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht der Universität Tübingen, später am Institut für Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht der Universität München. 1963 promovierte er in Tübingen mit einer Arbeit zum Thema "Das Verbot horizontaler Wettbewerbsbeschränkungen und die Rechtsbeziehungen zu Dritten – Eine rechtsvergleichende Untersuchung", 1964 legte er die zweite juristische Staatsprüfung ab. 1965 beteiligte sich Mailänder an der Gründung der Sozietät Haver & Mailänder, einer Wirtschaftskanzlei in Stuttgart, für die er bis heute als Rechtsanwalt tätig ist.[1]

1988 nahm Mailänder erstmals einen Lehrauftrag an der Universität Hohenheim wahr und wurde dort 1992 zum Honorarprofessor bestellt.[1] Heute ist er dem Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels-, Wirtschafts- und Agrarrecht zugeordnet.[2]

Im Jahr 2000 wählte der Landtag von Baden-Württemberg Mailänder mit 89 von 107 abgegebenen Stimmen zum Mitglied des Staatsgerichtshofs für das Land Baden-Württemberg.[3] Seine Wiederwahl 2009 erfolgte mit 105 Stimmen gegen eine Stimme bei elf Enthaltungen.[4] Im Dezember 2015 wurde das Gericht von "Staatsgerichtshof" in "Verfassungsgerichtshof" umbenannt. Am 20. Juli 2018 endete seine Tätigkeit am Verfassungsgerichtshof.[5]

Seit 1997 ist Mailänder Mitglied der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich und war von 2002 bis 2004 deren Vorsitzender.[6] Von 1986 bis 1998 gehörte Mailänder dem Präsidium der Rechtsanwaltskammer Stuttgart an. Zudem war er in verschiedenen Funktionen für die Bundesrechtsanwaltskammer und den Bund der Steuerzahler Baden-Württemberg tätig.[1]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2006 wurde Mailänder das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur von und über Peter Mailänder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Geiß, Karlmann u. a.: Festschrift für Karl Peter Mailänder zum 70. Geburtstag am 23. Oktober 2006, Berlin 2006, S. XI-XIII
  2. https://privatrecht.uni-hohenheim.de/84765
  3. Plenarprotokoll 12/90, S. 7153
  4. Plenarprotokoll 14/68, S. 4886
  5. Pressemitteilung des Verfassungsgerichtshofs für das Land Baden-Württemberg vom 25. Juli 2018.
  6. Website der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich, abgerufen am 1. Mai 2016
  7. Pressemitteilung des Staatsministeriums Baden-Württemberg, abgerufen am 1. Mai 2016