Pflegehilfsmittel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. August 2016 um 13:32 Uhr durch Zollernalb (Diskussion | Beiträge) (HC: Entferne Kategorie:Pflege; Ergänze Kategorie:Pflege und Betreuung in Deutschland). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Einsatz von Pflegehilfsmitteln kann die Pflege eines Pflegebedürftigen erleichtern oder dessen Beschwerden mindern. Anspruch auf finanzielle Unterstützung für die Kosten der Pflegehilfsmittel haben Personen, deren Pflegebedürftigkeit nach dem Elften Sozialgesetzbuch (§ 40 SGB XI) vorliegt, oder Personen, bei denen es gilt, einer drohenden Behinderung vorzubeugen oder eine bestehende auszugleichen. Zum Teil sind die Leistungen davon abhängig, ob der Anspruchsberechtigte von einer privaten Person im häuslichen Umfeld (auch mit teilweiser Unterstützung professioneller Pflegedienste) oder in einer stationären Einrichtung gepflegt wird.

Wenn benötigte Pflegehilfsmittel nicht wegen Krankheit oder Behinderung von der Krankenversicherung oder anderen zuständigen Leistungsträgern zu leisten sind, werden die Kosten ganz oder teilweise von der Pflegekasse übernommen. Voraussetzung dafür ist eine gültige ärztliche Verordnung. Je nach Kostenträger gibt es unterschiedliche Vorgaben bezüglich der zugelassenen Anbieter und der Produktauswahl. Ist ein bestimmtes Produkt gewünscht, muss es gegebenenfalls auf eigene Rechnung angeschafft werden.

Technische Pflegehilfsmittel

Technische Pflegehilfsmittel sind langlebige Pflegehilfsmittel, die den Versicherten vorrangig leihweise überlassen werden. Der Anspruch umfasst laut § 40 SGB XI neben dem Pflegehilfsmittel selbst auch die notwendigen Änderungen, Instandsetzungen und Ersatzbeschaffung sowie die Ausbildung in ihrem Gebrauch. Versicherte, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, müssen eine Zuzahlung von 10 %, höchstens jedoch 25 Euro je Pflegehilfsmittel, an die abgebende Stelle leisten, insofern sie nicht gemäß § 62 Abs. 1 Satz 1, 2 und 6 sowie Abs. 2 und 3 des SGB V ganz oder teilweise von Zuzahlung befreit sind. Das Pflegehilfsmittelverzeichnis enthält folgende von der Pflegekasse zu vergütende Pflegehilfsmittel [1]:

Produktgruppe 50: Pflegehilfsmittel zur Erleichterung der Pflege

  • Pflegebetten
  • Pflegebettenzubehör
  • Pflegebettzurichtungen
  • Spezielle Pflegebett-Tische
  • Pflegeliegestühle

Produktgruppe 51: Pflegehilfsmittel zur Körperpflege/Hygiene

  • Waschsysteme
  • Duschwagen
  • Produkte zur Hygiene im Bett (Bettpfannen, Urinflaschen, Urinschiffchen, wiederverwendbare saugende Bettschutzeinlagen)

Produktgruppe 52: Pflegehilfsmittel zur selbständigeren Lebensführung/Mobilität

Produktgruppe 53: Pflegehilfsmittel zur Linderung von Beschwerden

  • Lagerungsrollen
  • Lagerungshalbrollen

Pflegehilfsmittel zum Verbrauch

Im Rahmen des Elften Sozialgesetzbuchs (§ 40 SGB XI) haben Pflegebedürftige Anspruch auf zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel. Pflegehilfsmittel zum Verbrauch, wie Krankenunterlagen sowie Hygiene- und Schutzmittel, die eine keimfreie und sichere Pflege ermöglichen, sind speziell für den Einmalgebrauch geeignet. Leistungsträger für die Pflegehilfsmittel zum Verbrauch sind die Pflegekassen.

Das Pflegehilfsmittelverzeichnis enthält folgende von der Pflegekasse zu vergütende Pflegehilfsmittel zum Verbrauch [2]:

Produktgruppe 54: zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel

Pflegehilfsmittel der Produktgruppe 54 können direkt vom jeweils zugelassenen Leistungserbringern bezogen werden, wie Apotheken, Homecare-Unternehmen oder Sanitätshäusern.

Pflegehilfsmittelpauschale

Die Unterstützung kann von der Pflegekasse in Form der monatlichen Pflegehilfsmittelpauschale gewährt werden. Diese ist durch das 1. Pflegestärkungsgesetz, das am 1. Januar 2015 in Kraft getreten ist, von 31 Euro auf 40 Euro pro Monat angehoben worden.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hilfsmittelverzeichnis hilfsmittel.gkv-spitzenverband.de
  2. Hilfsmittelverzeichnis hilfsmittel.gkv-spitzenverband.de
  3. Das erste Pflegestärkungsgesetz bmg.bund.de