Postbank-Hochhaus (Essen)
Das Postbank-Hochhaus (ehemals Postscheckamt) ist ein architektonisch auffälliges Hochhaus der 1960er Jahre in Essen und befindet sich im Stadtteil Südviertel. Seit 2010 steht es unter Denkmalschutz.
Geschichte
Ihr erstes Postscheckamt erhielt die Stadt Essen 1920 am Flachsmarkt. Damals gab es knapp 8.000 Konten, zehn Jahre später bereits über 31.000. So musste das Amt aus Platzgründen mehrfach umziehen. 1956 wurde ein Neubau beschlossen. Die Entscheidung fiel für ein Grundstück südlich des Essener Hauptbahnhofes, das der Friedrich Krupp AG gehörte. Im September 1963 wurde mit dem Bau des heutigen Hochhauses begonnen, so dass das Richtfest am 15. Oktober 1965 gefeiert wurde. Bis zur Eröffnung des Essener Rathauses im Jahre 1979 war das Postscheckamt das höchste Hochhaus Essens. 1959 begann bereits der Bau des benachbarten Rheinstahl-Hochhauses (ab 1976 Thyssen-Krupp), kurz darauf entstand dazwischen das AEG-Haus (2014 niedergelegt) sowie gegenüber an der Kruppstraße das RWE-Haus. So legte sich Essen als erste Stadt Deutschlands auf eine Skyline fest. Erst 1962 folgte Frankfurt am Main.[1]
Architektur
Das Postbank-Hochhaus bildete mit dem westlich angrenzenden AEG-Haus aus dem Jahr 1953 und dem daran folgenden Rheinstahl-Hochhaus eine städtebauliche Achse entlang der Bahnstrecke Dortmund-Duisburg einerseits und der Kruppstraße andererseits. In diesem Zusammenhang stand das Postbank-Hochhaus für eine damals neue Baugesinnung in amerikanischem Stil. Als Vorbild diente das Lever House an der Park Avenue in New York aus dem Jahr 1952 [2] im Internationalen Stil. 2014 wurde das AEG-Haus niedergelegt, so dass seit 2015 die neue Schenker-Zentrale das Bild ergänzt.
Dieser Hochhaustypus zeichnet sich durch die Kombination von schmalem Hochhaus mit einem Flachbau aus. Das entsprach dem Platzbedarf für die Arbeitsplätze des damaligen Unternehmens, die durch die Staffelung der Etagen über kurze Dienstwege miteinander verbunden waren. Mit einer Höhe von 91,59 Metern und 18 Etagen ist das Postbank-Hochhaus das heute dritthöchste Hochhaus der Stadt Essen. Das moderne Gebäude mit seiner Vorhangfassade aus Glas und Leichtmetall umschließt das Stahlbetonskelett ohne Vorsprünge. Äußerlich auffällig gegliederte Leichtmetallrippen bilden einen bandartigen Sonnenschutz, der die Horizontalwirkung des Gebäudes verstärkt. Ursprünglich gab es auf nahezu jeder einzelnen Etage ein Großraumbüro, das rundum mit Tageslicht durchflutet war. So war eine Durchsicht der Geschosse von außen möglich, was dem Gebäude eine gewisse Transparenz verlieh. Heute sind viele dieser Großraumetagen mit eingezogenen Wänden in kleinere Büros aufgeteilt.
Siehe auch
Weblinks
- Postbank-Hochhaus in der Denkmalliste der Stadt Essen (PDF; 842 kB)
Einzelnachweise
- ↑ DerWesten.de - Damals war es schick; 15. Juli 2008, abgerufen am 4. April 2013
- ↑ Bergmann, Berger; Brdenk, Peter; Krüssmann, Holger; Kleber, Wolfgang (Hg.) (2013): Architektur in Essen. 1960 - 2013. S.83. Essen: Klartext.
Koordinaten: 51° 27′ 2,4″ N, 7° 0′ 43,5″ O